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Badminton in KallCorona und der Flut getrotzt

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Ausweichquartier in Schleiden: Das eigentliche Trainingsdomizil im Berufskolleg ist nicht nutzbar.

Kall – Der Stolz in der Stimme von Iris Schröder ist unüberhörbar. „Wir haben unser Haus verloren, aber die Badmintonfamilie funktioniert“, sagt die Vorsitzende der Badmintonabteilung des TV Kall. Der Trainingsstopp während der Corona-Pandemie hielt die Athleten ebenso wenig auf wie der Verlust ihrer Trainings- und Wettkampfstätte. Denn seit der Flut ist die Turnhalle im Berufskolleg Eifel nicht nutzbar. Doch trotz der Schwierigkeiten mangelt es nicht an Erfolgen.

So qualifizierten sich sieben Jugend-Athleten für die Westdeutschen Meisterschaften in Mülheim an der Ruhr. Dort erspielten sich Lina Heinen und Faye Wollenweber den dritten Platz im U19-Doppel. Im U17-Einzel erreichte Wollenweber den fünften Platz, genau wie Mattis Kuhlmann (U13), Nicole Bauer und Johanna Pütz (U15-Doppel), Finn Kuhlmann und Adam Kristofcsak (SV Bergfried Leverkusen, U15-Doppel) und Finn Kuhlmann mit Faye Wollenweber (Mixed U17).

Tabellenführer in der Bezirksliga

Erfolgreich ist auch die Schülermannschaft unterwegs. Die U15-Athleten treten in der Verbandsliga an. „So hoch haben wir in der Altersklasse noch nie gespielt“, meint Schröder. Aktuell steht der TV Kall auf dem dritten Platz in der aus fünf Mannschaften bestehenden Liga.

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Die Juniorenspieler konnten sich in der Region zeigen.

Doch nicht nur die Jugendarbeit sorgt für Freude. Auch in der ersten Mannschaft sieht es gut aus. Hier steht der TV Kall in der Bezirksliga auf dem ersten Platz und hat das Saisonziel Aufstieg im Visier. Fest integriert in das Team sind die Jugendspieler Faye Wollenweber und Finn Kuhlmann, die mit Sondergenehmigung bei den Erwachsenen mitmischen dürfen.

„Dass ein kleiner Verein wie der unsere auf so einem Niveau mitspielt, ist eine Seltenheit“, betont Schröder. Die Szene werde von den Bundesligavereinen oder Stützpunktmannschaften dominiert. 140 Aktive sind in der Kaller Badmintonabteilung organisiert. Mit drei Jugend- und drei Seniorenmannschaften nehmen sie am Spielbetrieb teil.

Training in Schleiden und Kall

Umso erstaunlicher wirken die Leistungen bei einem Blick auf die Trainingssituation. Durch den Wegfall der Sporthalle im Berufskolleg sind die Möglichkeiten stark eingeschränkt. „Ohne die Unterstützung des Clara-Fey-Gymnasiums und der Gemeinde Kall wären wir untergegangen“, ist sich Schröder sicher. So kann in der Turnhalle der Schleidener Schule der Leistungskader trainieren und seine Wettkämpfe durchführen. Seit Anfang des Jahres sind zweimal in der Woche Trainingszeiten in der Sporthalle der Grundschule Kall dazugekommen. Hier treffen sich nachmittags die Junioren und am Abend die Senioren.

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Schwierig sei der Trainings-Neustart nach dem Corona-Lockdown im vergangenen Jahr gewesen. Gerade für die Jugendlichen sei die Doppelbelastung aus Schule und Sport nicht einfach zu bewältigen gewesen. „Ich ziehe den Hut vor allen, die sich wieder in den Alltag eingegliedert haben“, lobt Schröder. Dazu zählen auch die Trainer und Athleten. Durch die Einschränkungen nach der Flutkatastrophe sei es nötig gewesen, das achtköpfige Trainerteam auf vier Personen zu reduzieren. Durch Onlinetraining sei es möglich gewesen, die verringerten Trainingszeiten aufzufangen, die Sportler seien privat gut unterwegs. „Sonst wären wir nicht so weit“, betont Schröder.