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BezirksligaBessenich hadert mit Schiedsrichter – Zülpich gewinnt problemlos

Lesezeit 6 Minuten
Das Bild zeigt Nico Heuser, der sich im Laufduell mit einem Gegenspieler befindet.

Vergibt in dieser Szene die Chance zur Führung: Bessenichs Nico Heuser.

Bessenicher hadern mit Entscheidungen des Schiedsrichters. Torjäger Nuri Yasar wird schmerzlich vermisst.

SV Rhenania Bessenich – RW Ahrem 1:4 (0:2). Wenn sich zwei Mannschaften leistungsmäßig auf einem Niveau bewegen, kommt es nicht selten auf das nötige Spielglück, sprich: die Kleinigkeiten, an. In dieser Hinsicht lief im Laufe der 90 Minuten alles gegen die Gastgeber, die am Ende nicht völlig unverdient, aber deutlich zu hoch unterlagen. Dass die Partie keinen besseren Verlauf für die Rhenania nahm, lag unter anderem daran:

Mitte der ersten Halbzeit ging Ahrems Verteidiger David Heller im Sprung mit gestrecktem Bein gegen seinen Bessenicher Kontrahenten Coskun Celik derart rustikal zu Werke, dass sich selbst sein Trainer Thomas Frohn über eine Hinausstellung nicht gewundert hätte. „Es ist eine 50:50-Entscheidung. Wenn der Schiri da Rot gibt, können wir uns nicht beschweren“, gab der Übungsleiter fairerweise zu.

Bessenichs Trainer wettert gegen Entscheidungen des Schiedsrichters

Noch deutlicher fiel die Bewertung seines Kollegen Artur Mezler aus: „Er hat eine schwere Verletzung von Coskun in Kauf genommen. Das hätte ein Platzverweis sein müssen.“ Der Übeltäter kam mit der Gelben Karte davon und wurde sicherheitshalber zehn Minuten vor der Pause aus der Partie genommen.

In den Strafraumsituationen hatten die Gäste mindestens zweimal die Gunst des Unparteiischen auf ihrer Seite. Zum einen wurde Siggi Kunst im Anschluss an eine Ecke, nachdem er am kurzen Pfosten zu Fall gebracht worden war, ein klarer Strafstoß verweigert.

Niederlage eng mit dem Defensivverhalten verknüpft

Auf der gegenüberliegenden Seite gab der Referee in der Schlussphase – was durchaus vertretbar war – einen Elfmeter, den Eamonn Klein stark parierte. Auf Hinweis seines Assistenten ließ er den Versuch vom Punkt, eher weniger nachvollziehbar, wiederholen, was die Rot-Weißen zu einer Korrektur des Schützen nutzten. Statt Kapitän Lukas Kuss trat diesmal Timo Klünter an und verwandelte sicher zum Endstand.

Die Niederlage war auch eng mit dem Defensivverhalten am Ende des ersten Spielabschnitts verknüpft. Beim 0:1 ließ man trotz Überzahl auf der rechten Abwehrseite die Hereingabe in die Mitte zu, wo der ungedeckte Niklas Thiel in aller Ruhe erfolgreich abschließend konnte.

Das Bild zeigt Artur Mezler, der an der Seitenlinie die Arme ausbreitet.

Unzufrieden mit den Entscheidungen des Schiedsrichters war Bessenichs Coach Artur Mezler.

Das zweite Gegentor wurde durch die Zögerlichkeit beim Anlaufen des Ballbesitzenden Henry Kunz ebenso begünstigt wie durch den Patzer von Schlussmann Klein, der den nicht gerade hammermäßigen Distanzschuss ins rechte Eck des Gehäuses passieren ließ.

Bis zum Rückstand hatte die Heimelf mehr vom Spiel, ehe der Gegentreffer den Schützlingen von Artur Mezler bis zur Halbzeit komplett den Stecker zog. Wie schon die Anfangsphase des ersten Durchgangs begannen die Bessenicher auch die zweite Hälfte druckvoll, doch das verletzungsbedingte Fehlen von Goalgetter Nuri Yasar wirkte sich in Sachen Effizienz spürbar aus.

Das Bild zeigt Frank Marwitz, der sein Gesicht in der linken Hand vergräbt.

Bedient nach der Heimniederlage war Bessenichs Frank Marwitz.

Weil Ahrem seine Konter in diesem Zeitraum zu unpräzise vortrug und der starke Manuel Spies nach einer Stunde mit einem abgefälschten Ball verkürzen konnte, waren die Hausherren plötzlich wieder im Geschäft und schrammten in Person von Kuss Kunzika und des Torschützen, die in der finalen Aktion gerade noch geblockt wurden, knapp am Ausgleich vorbei. Erst in den letzten Augenblicken, als Ahrems Jörg Jogwer einen Konter im zweiten Anlauf zum 3:1 über die Linie drückte, fiel die Entscheidung.

Genauso bedient wie Teammanager Frank Marwitz, der als Spieler sechs Jahre in Ahrem verbracht hatte, war Coach Mezler: „Wir sind in mehreren Szenen benachteiligt worden. Wenn man dann auch noch Geschenke verteilt wie wir, ist es schwer zu gewinnen.“

Kontrahent Thomas Frohn, der nach dem Dreier gegen Zülpich nun auch das Duell gegen seinen anderen Cousin Stefan Storb für sich entschied, kommentierte: „Nach fünf Niederlagen am Stück hat das Team eine sehr gute Reaktion gezeigt.“


Nierfeld auch ohne Taner Yalcin ohne Chance

SC Elsdorf – SV SW Nierfeld 5:0 (2:0). Auch ohne ihren Toptorjäger Taner Yalcin zeigte sich die Heimelf von der heftigen Pleite in Zülpich gut erholt und ließ dem Team von Dirk Scheer nicht den Hauch einer Chance. „Ohne Wenn und Aber: Elsdorf war einfach besser. Egal in welchem System, wir haben keinen Zugriff bekommen“, kritisierte der Übungsleiter, dessen Elf nach 20 Minuten mit 0:2 hinten lag.

„Wir haben im Aufbau viele Bälle verloren und unser Umschaltspiel war nicht gut“, ergänzte Scheer. Hinzu kam, dass sich gleich drei Nierfelder im Lauf der Partie verletzten und ausgewechselt werden mussten. Für Eugen Stier war der Arbeitstag bereits nach 26 Minuten mit Verdacht auf Muskelfaserriss zu Ende, kurz vor der Pause erwischte es dann Niclas Hampel, der sich laut Scheer die Schulter ausgekugelt hatte.

„Eigentlich hätten wir in dieser Szene einen Elfmeter bekommen müssen“, berichtete der SVN-Coach, der im zweiten Durchgang auch noch seinen Torhüter tauschen musste. Nach einem schweren Zusammenprall mit einem Angreifer konnte Stephan Pessara – normalerweise im Kasten der zweiten Mannschaft – nicht mehr weitermachen und wurde durch seinen Bruder Tobias, der in den bisherigen Begegnungen den verletzten Stammkeeper Marc Virnich sehr ordentlich vertreten hatte, ersetzt.

Alle diese Wechsel hatten allerdings nichts damit zu tun, dass die Gastgeber an diesem Nachmittag einfach eine Nummer zu groß waren. „Elsdorf liegt uns einfach nicht. Das Spiel war ein Spiegelbild der letzten Saison, als wir ebenfalls zu wenig Mumm hatten“, urteilte Scheer, der lediglich einen Torschuss zählte.

JSG Erft kommt gegen Horrem unter die Räder

Horremer SV – JSG Erft 01 7:0 (2:0). Obwohl die Niederlage des Aufsteigers noch etwas deutlicher ausfiel als die des SVN: Zumindest etwas mehr als eine halbe Stunde lang machte die JSG beim Primus eine Menge richtig und verpasste nur um Haaresbreite die Führung, als Ben Bungart den Pfosten traf. „In dieser Phase fingen die Gegner langsam an zu verzweifeln, weil wir sehr tief gestanden und wenig zugelassen haben. Wir hatten sie da, wo wir sie haben wollten, ehe uns zwei blöde Gegentreffer einen Strich durch die Rechnung gemacht haben“, berichtete Stephan Reimer.

Erfts Trainer brachte nach dem Wechsel zwei Offensivkräfte, um den Rückstand schnell aufzuholen, doch nach dem 0:3 in der 60. Minute war die Angelegenheit durch. „Horrem hat nicht nur eine spitzenmäßige Anlage, auf der viele Zuschauer waren, sondern steht auch völlig zurecht auf dem ersten Platz. Trotzdem ist der Sieg meiner Ansicht nach um zwei Tore zu hoch ausgefallen“, analysierte Reimer, der mit seiner Mannschaft keine gute Vorbereitung erlebt hatte und die Winterpause herbeisehnt: „Wir haben drei Einheiten mit zehn Leuten absolviert. Einige, die heute gespielt haben, konnten unter der Woche gar nicht trainieren.“

Zülpicher Pflichtsieg freut Coach David Sasse

Spvg Wesseling-Urfeld – TuS Zülpich 1:6 (0:2). 37 Zähler, 72 geschossene Treffer: Die Bilanz der Römerstädter am Ende der Hinrunde kann sich wahrlich sehen lassen und wird punktemäßig nur noch vom Horremer SV übertroffen. „Hätte mir jemand im August nach unseren zahlreichen Abgängen gesagt, dass wir Mitte November dieses Ergebnis vorweisen können, hätte ich das nicht für möglich gehalten“, freute sich Trainer David Sasse.

Beim Tabellenletzten wurde seine Mannschaft ihrer klaren Favoritenrolle gerecht, führte durch einen von Devin Nickisch herausgeholten und selbst verwandelten Strafstoß und Georg Salmon früh mit 2:0 und geriet zu keiner Phase in ernsthafte Schwierigkeiten. „Man muss festhalten, dass Wesseling zwar einige gute Fußballer in seinen Reihen, aber insgesamt kein ausgeglichen besetztes Team hat und in der Tabelle zurecht ganz unten steht“, bemerkte der TuS-Verantwortliche.

Im zweiten Durchgang erhöhte man den Vorsprung durch Dominik Spies, Manuel Macherey, Marius Lepartz und einen verwandelten Elfer von Benny Wiedenau. Lediglich der Nachmittag von Keeper Leon Drexler, der zum zweiten Mal in Folge zwischen den Pfosten stehen durfte und sich beim einzigen Gegentreffer nicht aus der Verantwortung stehlen konnte, war ein wenig verdorben. (bra)