TuS Zülpich funktioniert in dieser Saison als Kollektiv und durch Konkurrenzkampf innerhalb des Teams. Das bekam auch Elsdorf zu spüren.
Fußball-BezirksligaTuS Zülpich meistert Ausfälle gegen Elsdorf mit Bravour
TuS Zülpich – SC Elsdorf 6:0 (1:0). Wie oft mussten sich die Gastgeber in der Vergangenheit den Vorwurf anhören, dass sie in den entscheidenden Momenten, den Spitzenspielen, nicht dazu in der Lage seien, ihre optimale Leistung abzurufen? Das Duell gegen den SC Elsdorf widerlegte diese These eindrucksvoll, obwohl die Römerstädter auf einige Stammkräfte verzichten mussten.
Kein kompletter Kader – sowohl bei Zülpich als auch bei Elsdorf
Elsdorfs Trainer Christian Schreier führte als einen Grund für die deutliche Niederlage das Fehlen von fünf wichtigen Akteuren an. „In dieser Menge können wir das nicht kompensieren, ansonsten hätten wir ein ganz anderes Auftreten gehabt“, gab der Uefa-Pokal-Sieger von 1988 zu Protokoll.
Was der ehemalige Profi von Bayer Leverkusen wahrscheinlich nicht wusste: Das gleiche Problem galt auch für die Zülpicher. Neben den vielen Langzeitverletzten wie Robin Ritz und Alex Ems standen Coach David Sasse unter anderem Torwart Robin Metternich, Mittelfeldmann Benny Wiedenau und Angreifer Luca Ohrem aus unterschiedlichen Gründen nicht zur Verfügung. Im Gegensatz zu ihrem Rivalen unterstrich die Heimelf, dass man trotz zahlreicher Ausfälle eine nahezu tadellose Vorstellung hinlegen kann.
Torjägerduell zwischen Taner Yalcin und Dominik Spies fiel aus
Zum mit Spannung erwarteten Vergleich zwischen dem Führenden der Torjägerliste, Taner Yalcin, und Zülpichs Dominik Spies kam es nicht wirklich, da beide Angreifer nur wenige Minuten gemeinsam auf dem Feld standen. Kurz nachdem der TuS-Goalgetter, der unter der Woche krankheitsbedingt nicht trainieren konnte, eingewechselt worden war, fand der Arbeitstag des Elsdorfers ein vorzeitiges Ende.
Völlig zu Recht, denn Yalcin sah gegen die aufmerksame Innenverteidigung um Kapitän Georg Salmon überhaupt kein Land und blieb in 66 Minuten ohne Torschuss. In der Endphase wesentlich gefährlicher agierte Spies, dem wenige Sekunden vor dem Abpfiff beinahe noch der Treffer zum 7:0 gelungen wäre.
Spielverlauf: Nur 30 Minuten waren beide Teams auf Augenhöhe
Ein Duell auf Augenhöhe war die Partie lediglich in der ersten halben Stunde, wobei die Gastgeber von Beginn an mehr Spielanteile hatten. Leonard Hintzen vergab eine der wenigen Chancen für Elsdorf im Laufe der ersten Hälfte. Nach dem Seitenwechsel waren gelungene Offensivaktionen der Gäste nicht mehr vorhanden.
Die sehenswerte Führung durch Devin Nickischs Direktabnahme bauten Jonas Hohn und Manuel Macherey in der Anfangsphase des zweiten Abschnitts aus. Anschließend war es nur noch ein Schaulaufen der nun in allen Belangen besseren Zülpicher, die dank ihrer Standardstärke nahezu mühelos auf 6:0 erhöhten. Bei den von Spezialist Nico Berekoven, der nicht allein wegen seiner Assists ein bärenstarkes Spiel machte, hereingebrachten Ecken leistete die Deckung kaum noch Widerstand, was Jonas Hohn im Nachsetzen sowie Georg Salmon und Johannes Püllen per Kopf dankbar annahmen.
Lob von Trainer David Sasse, der drei Gründe für den Erfolg ausgemacht hat
„Aus meiner Sicht kommen momentan drei Dinge zusammen, die uns erfolgreich machen. Erstens: Wir funktionieren als Kollektiv. Zweitens: Wir haben einen sehr guten Konkurrenzkampf. Drittens: Die Jungs, die durch die Rotation jede Woche neu reinkommen, zahlen das Vertrauen regelmäßig zurück“, lobte Sasse das Verhalten seiner Schützlinge, die dem Tabellenführer Horrem weiter auf den Fersen bleiben. Anfang Dezember kommt es dann in Kerpen zum Vergleich der beiden Spitzenmannschaften.
Unser Fazit: Zülpich beeindruckt mit der Breite des Kaders
Die Breite des Zülpicher Kaders ist beeindruckend und kann zum großen Trumpf im Kampf um die vorderen Tabellenplätze werden. Jeder, der seine Chance bekommt, möchte diese unbedingt nutzen und gibt entsprechend Vollgas. Exemplarisch für diesen Ehrgeiz war der Auftritt von Marius Lepartz, der mit seiner Auswechslung alles andere als glücklich war und ohne eigenes Tor nicht rauswollte.
Wichtiger Sieg I: Stephen Kinnen trifft doppelt für den SV Nierfeld
SV SW Nierfeld – SV Weiden 2:1 (1:1). Nach 20 formidablen Minuten, in denen die Gastgeber enormen Druck entwickelten und demzufolge durch Stephen Kinnen, der bei einem Eckball am langen Pfosten goldrichtig stand, verdient vorne lagen, war beim SVN plötzlich Sand im Getriebe. „Wir haben ohne Not zwei Gänge zurückgeschaltet und um das Gegentor förmlich gebettelt“, fasste Trainer Dirk Scheer seine Eindrücke zusammen.Ebenso verdient und aus einem ruhenden Ball von der Fahne resultierend war deswegen auch der Ausgleich der Weidener, für den Thomas Eikel kurz vor dem Seitenwechsel verantwortlich war.
In einer umkämpften Auseinandersetzung mit zahlreichen Verwarnungen sowie einer Ampelkarte gegen den Gästeschlussmann Patrick Magnani (80.) hatten die Einheimischen dank Stephen Kinnen, dessen abgefälschter Schuss in den Maschen des gegnerischen Gehäuses landete, am Schluss hauchdünn die Nase vorn. „Unser Erfolg ist ein wenig glücklich, wenngleich nicht unverdient. Weiden war ein spielerisch starker Gegner, der sich allerdings selbst das Leben schwergemacht hat, weil er im Laufe des Spiels immer mehr auf Konfrontationskurs mit dem Schiedsrichter gegangen ist“, kommentierte Scheer.
„Alle 50:50-Situationen sind später zu unseren Gunsten entschieden worden“, ergänzte der sportliche Leiter, dem dieser Umstand nur recht sein konnte. „Das Zustandekommen interessiert später niemanden mehr. Die drei Zähler können in der Endabrechnung Gold wert sein.“
Wichtiger Sieg II: Wißkirchen gewinnt das Spiel, verliert aber zwei Spieler
RW Ahrem – SC Wißkirchen 2:4 (2:1). Die Bilanz von Dieter Krosch und Michael Liebertz als (Aushilfs-)Trainer beim SCW in dieser Saison kann sich wahrlich sehen lassen. Wie schon in der Partie gegen die JSG Erft 01, als das Duo Coach Kevin Greuel und seinen Assistenten Thorsten Lewin vertreten hatte, nahmen die Gäste auch am Freitagabend drei Zähler mit auf die Heimfahrt.
Der Aufsteiger, der wegen Krankheit auf seine beiden etatmäßigen Übungsleiter verzichten musste, bleibt damit eine der besten Auswärtsmannschaften der Liga. Ganz ungetrübt war die Freude über den Sieg jedoch nicht: In einer Begegnung der härteren Sorte mussten gleich drei Akteure, zwei davon aus Wißkirchen, vorzeitig den Kunstrasenplatz in Friesheim räumen.
Nachdem es Ahrems Andre Weber direkt nach dem Ausgleich der Gäste durch Deniz Isitmen (17.) früh in der Partie erwischt hatte, durften Timo Quast und Bennet Maraun immerhin bis kurz vor dem Abpfiff mitmischen. Quast schaffte es nach seiner Einwechslung durch den Treffer zum 4:2 sogar noch, das Duell in positiver Weise für sein Team zu beeinflussen, ehe er dann wegen Nachtretens den Roten Karton und damit verbunden eine vierwöchige Sperre erhielt.
Maraun hatte vor der Pause ein Foulspiel begangen und ließ sich dann bei einem ruhenden Ball nach dem Geschmack des Unparteiischen zu viel Zeit, was die zweite Gelbe Karte nach sich zog. „Wir sind sehr glücklich über die drei Punkte, aber es war ein teuer erkaufter Sieg“, resümierte Dieter Krosch, für dessen Team neben Isitmen und Quast noch Daniel Blum und Ben Decker erfolgreich waren.
Wichtiger Sieg III: Lucas Spilles liefert vier Assists bei JSG-Erft-Erfolg
JSG Erft 01 – Wesseling-Urfeld 5:1 (3:0). So hatte sich Trainer Stephan Reimer den Auftritt seiner Elf gegen den Tabellenletzten vorgestellt. „Unser Erfolg war souverän und auch in dieser Höhe verdient. Einzig in der Schlussphase sind wir ein wenig nachlässig geworden und hätten noch zwei Gegentore kassieren können“, analysierte der Verantwortliche. Für den Aufsteiger trafen Ben Bungart im ersten Durchgang und Joker Felix Schlößer in der zweiten Hälfte jeweils doppelt, kurz unterbrochen vom 3:0 durch Arber Jashanica.
Hervorheben wollte Reimer Mittelfeldspieler Lucas Spilles, der mit seinen Vorlagen an gleich vier Erfolgserlebnissen der Heimelf beteiligt war. „Nach meiner Rechnung benötigt man in dieser Saison 30 Punkte zum Klassenerhalt, die Hälfte davon haben wir jetzt. Aktuell sind wir also voll im Soll“, freute sich der Übungsleiter. Lediglich die Knöchelverletzung von Prince Yoka, der umgeknickt war und zur Pause ausgewechselt werden musste, trübte die gute Stimmung ein wenig.
Rhenania Bessenich ist jetzt seit vier Spielen ungeschlagen
Hilal Maroc Bergheim – SV Rhenania Bessenich 2:2 (1:1). Nach dem überraschenden Dreier zu Hause gegen Brauweiler konnten die Blau-Weißen das nächste Spitzenteam ärgern und sind nunmehr seit vier Partien ungeschlagen. „Wir sind mit dem Auftritt der Jungs sehr zufrieden. Auch die Ausfälle von Samson Sayongo und Ozan Kesen haben wir dank der starken Leistungen von Leon Zeyen-Gesenberg und Jaouad Chikri auf den Außenpositionen gut kompensiert“, erklärte Teammanager Frank Marwitz.
Den Rückstand durch den früheren ETSC-Akteur Begir Vatovci glich Christian Tschibumb zehn Minuten vor dem Kabinengang aus. Unmittelbar nach Wiederanpfiff sah es für den SV dank des verwandelten Foulelfmeters von Nuri Yasar sogar nach mehr als einem Unentschieden aus, zumal Keeper Eamonn Klein anschließend den Strafstoß von Saki Noutsos bravourös abwehrte.
Es war bereits der vierte gehaltene Schuss vom Punkt für den Bessenicher Neuzugang, dem wenig später aber ein böser Patzer unterlief, als er den 25-Meter-Freistoß von Noutsos durch die Handschuhe ins Netz rutschen ließ. Die Wiedergutmachung des Torwarts folgte in der finalen Aktion der Partie, als er mit einem Klasse-Reflex den Punkt der Gäste, die kurz zuvor noch Pech bei einem Lattentreffer von Siggi Kunst hatten, sicherte.