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BoxenJason Zeller aus Zülpich gab sein Debüt in der Bundesliga und besiegte den Gegner

Lesezeit 4 Minuten
Boxer Jason Zeller schlägt seine Gegner in Kopfhöhe.

Der Sinzenicher Jason Zeller (r.) ließ erstmals in der Box-Bundesliga seine Fäuste fliegen.

Der 20-jährige Jason Zeller aus Zülpich-Sinzenich hat für den BC Chemnitz sein erfolgreiches Debüt in der Box-Bundesliga gegeben.

„Wenn der Trainer des Gegners das Handtuch in den Ring wirft“ oder „Souveräner Debütant Jason Zeller gewinnt seinen Box-Bundesliga-Kampf für den BC Chemnitz 94“. So oder ähnlich könnte die Überschrift des Ereignisses lauten, das sich am Abend des 23. März in der Chemnitzer CPSV Sporthalle zutrug. Im Mittelpunkt des Geschehens: Jason Zeller, 20-jähriges Boxtalent aus Sinzenich.

Sechs Tage vor dem Bundesliga-Heimkampf des BC Chemnitz 94, auch „Chemnitzer Box-Wölfe“ genannt, gegen den BC Straubing, erreichte Jason Zeller der Anruf seines Trainers David Hoppstock. In diesem Telefonat erfuhr der talentierte Nachwuchsboxer von seiner Nominierung für den letzten Bundesliga-Kampftag der Saison 2023/24. Im Gegensatz zur Fußball-Bundesliga messen sich in der Box-Bundesliga lediglich vier Vereine: neben Chemnitz und Straubing sind dies Schwerin und Hamm.

Jason Zeller ersetzte Lokalmatador Silvio Schierle, der ausfiel

Der Chemnitzer Lokalmatador und Halbschwergewichtsboxer Silvio Schierle, der mit Zeller am Olympiastützpunkt Brandenburg trainiert, befand sich im Trainingslager auf Mallorca und musste ersetzt werden. Die Wahl fiel auf den 20-jährigen gebürtigen Sinzenicher, der in derselben Gewichtsklasse wie Schierle boxt.

„Silvio hat mich empfohlen, aber der Chemnitzer Trainer hatte mich auch auf dem Schirm“, berichtet Zeller. Dass er sechs Tage vor dem Bundesligakampf zu viel Gewicht, nämlich 84 statt der erlaubten 81 Kilogramm, auf die Waage brachte, stellte für ihn kein Problem dar. „Ich habe in den nächsten Tagen einfach weniger Kohlenhydrate gegessen. Drei Kilo in einer Woche abzunehmen, ist in Ordnung, als Boxer kennt man das“, so Zeller unaufgeregt.

Sinzenicher trainierte wie für einen ganz normalen Kampf

Von Nervosität vor dem Bundesliga-Debüt keine Spur. „Ich habe mich direkt gefreut, als ich die Nachricht bekam. Aufregung habe ich nicht verspürt, eher eine Spannung. Die drei Kilo zu viel waren mir egal, ich habe nur an den Kampf gedacht.“ Speziell vorbereitet habe er sich nicht, sondern sein Training wie üblich weitergeführt, so als wäre es „ein ganz normaler Kampf“.

Den Gegner analysieren, Videos von Kämpfen anschauen. Das ist nicht Zellers Ding. „Viele machen das so, aber ich mache mir da keinen Kopf. Man kann einen Kampf nicht bestimmen oder versuchen zu lenken – es kommt, wie es kommt.“ An Gelassenheit fehlt es dem Boxtalent nicht.

Debütant Jason Zeller brachte Chemnitz mit 8:7 in Führung

Und so kam es, wie es vielleicht nicht unbedingt kommen musste. Denn: Der Gegner aus Straubing war auf Revanche für die am 24. Februar erlittene Heimpleite gegen Chemnitz aus. Doch am Ende des Kampftages stand der vom Chemnitzer Heimpublikum heiß ersehnte und begeistert gefeierte erste Bundesliga-Heimsieg im Jahr 2024 zu Buche. Debütant Zeller war es, der mit seinem Punkt zum 8:7 sein Team in Führung brachte, die es bis zum 11:10-Endstand nicht mehr aus der Hand gab.

Es war nicht nur die von Linkshänder Zeller errungene Führung, sondern die Art und Weise, wie sie zustande kam, die die Stimmung in der gut besuchten Sporthalle zum Brodeln brachte.

Vater Dirk Zeller ist das große Vorbild für den 20-Jährigen aus Sinzenich

Vor den Augen seines Vaters und großen Vorbildes Dirk entschied das Nachwuchstalent den Kampf gegen den Straubinger Boxer Kadu Kaidy noch vor Ablauf der dritten Runde mit einem rechten Haken für sich. Der gegnerische Trainer warf das viel zitierte Handtuch in den Ring. Im Protokoll stand später zu lesen: ABD (abandon), was gleichbedeutend mit „Sieg durch Aufgabe“ ist.

„Natürlich bin ich stolz“, berichtet der Schüler der Sportschule in Frankfurt/Oder nach dem Kampf und fügt an: „Mein Vater ist extra zum Kampf angereist. Das und die gute Stimmung in der Halle haben mich motiviert. Alleine durch das Ende des Kampfes ist mein Name jetzt bekannt bei vielen Leuten, die mich vorher nicht kannten.“ Viel bedeute ihm sein Bundesliga-Debüt.

Dennoch sei es nur „ein kleiner Step“ auf dem Weg zu seinem großen Ziel, nämlich der Teilnahme an den Olympischen Spielen 2028 in den USA, so der 20-Jährige. Dass der Weg dorthin noch lang ist, sei ihm bewusst. Um nach ganz oben zu kommen, müsse er sich noch viel antrainieren, weiß der Nachwuchsboxer. Ein weiterer Schritt in Richtung seines Olympia-Traums ist seine Teilnahme an einem internationalen Turnier in Dänemark vom 12. bis 14. April.


Der BSV Euskirchen hat einige NRW-Meister-Titel gewonnen

  1. Kim Wessling, U13, 42 Kilo;
  2. Seto Kiper, U13, 32 Kilo;
  3. Mohammed Makhamedkadjiev, U13, 36 Kilo;
  4. Youssef Mustafa, U15, 48 Kilo;
  5. Justin Gromut, U19, 60 Kilo;
  6. Hanno Alvares, U19, 86 Kilo.
  7. Jusup Arjewarow (U17, 60 Kilo) nimmt an der Deutschen Meisterschaft am 7. Mai in Lindow teil.