Gegen einen direkten Konkurrenten im Rennen um den Klassenerhalt in der Oberliga punkteten die Erftbaskets Bad Münstereifel gleich doppelt.
Basketball-OberligaMarko Vojinovic und Jan Winkelnkemper überzeugen beim Erftbaskets-Sieg
DJK Erftbaskets Bad Münstereifel – TS Frechen 81:73 (35:39). Lange Zeit sah es nicht so aus, als sollten die Gastgeber, die im Laufe der Partie fast immer einem Rückstand hinterhergerannt waren, zu einem unter dem Strich relativ deutlichen Erfolg kommen. Verlassen konnte sich das mit fünf Spielern aus der U18 angetretene und damit ziemlich unerfahrene Team dabei auf zwei routinierte Leistungsträger.
Das Wichtigste zuerst: Punkte für die Erftbaskets sind unbezahlbar
Nach zwei deutlichen Niederlagen gegen Bonn und Leverkusen waren die beiden Zähler für die Truppe von Florian Hammes unbezahlbar und für den Coach ein wichtiges Signal, dass seine Spieler den Kampf um den Klassenerhalt angenommen haben. Über die Tatsache, dass gegen den direkten Rivalen über weite Strecken in vielen Bereichen noch eine Menge Luft nach oben zu erkennen war, lässt sich aufgrund der schwierigen personellen Situation hinwegsehen. Was aktuell zählt: In einer punktemäßig dicht gedrängten Liga haben die Erftbaskets wieder Kontakt zum Tabellenmittelfeld hergestellt.
Starker Endspurt: Erftbaskets agierten variabler und durchschlagskräftiger
Überzeugen konnten die Hausherren im Schlussviertel, als sie deutlich intensiver verteidigten und eine hohe Trefferquote verzeichneten. Während die Frechener im Angriff nun viele falsche Entscheidungen trafen, sowohl unter dem Brett wirkungslos als auch aus der Distanz ungefährlich blieben, agierten die Erftbaskets – vor allem dank der beiden überragenden Scorer Jan Winkelnkemper und Marko Vojinovic – variabler und durchschlagskräftiger.
So drehten sie den Vier-Punkte-Rückstand zu Beginn der letzten zehn Minuten in eine Acht-Punkte-Führung beim Ertönen der Schlusssirene – auch weil bis dato eher unauffällige Akteure wichtige Treffer beisteuerten.
Geduld ist gefragt: Fünf Stammkräfte der Erftbaskets fielen aus
Dass man den Verlust von fünf Stammkräften – besonders in einer Phase des Umbruchs, in der sich die Bad Münstereifeler in der laufenden Meisterschaft befinden – nicht so leicht kompensieren kann, zeigte sich in der ersten Hälfte der Begegnung, als Hammes seinen Nachwuchsleuten viel Spielzeit gab.
Natürlich kann nur die regelmäßige Wettkampfpraxis die Talente in ihrer Entwicklung weiterbringen. Momentan ist dieser Weg auch alternativlos, doch er benötigt Zeit und Geduld und ist mit gewissen Leistungseinbußen verknüpft. Die Abhängigkeit von Führungsspielern wie Winkelnkemper oder Vojinovic ist dadurch enorm hoch und könnte gegen stärkere Gegner zu einem Problem werden.
Spieler des Spiels: Marko Vojinovic erzielt 32 Punkte
Wer 32 Punkte erzielt, hat keinen schlechten Job gemacht. Im Ernst: Marko Vojinovic war der überragende Mann auf dem Feld und lief ab dem dritten Viertel zur absoluten Hochform auf. Dem 2,07 Meter großen Center hatten die Frechener körperlich nichts entgegenzusetzen, und so konnte der 25-Jährige unter den Körben fast nach Belieben schalten und walten. „Marko hat sein Potenzial noch nicht voll ausgeschöpft und ist in der Lage, eine dominierende Rolle in der Liga zu spielen“, lobte Hammes.
Meinung von Trainer Florian Hammes: Es zählt nur der Klassenerhalt
„Bis kurz vor Weihnachten waren wir auf einem guten Weg, ehe wir durch die vielen Verletzten, die leider auch alle langfristig ausfallen werden, in eine schwierige Situation geraten sind. Für uns zählt in diesem Jahr neben der Entwicklung unserer jungen Spieler nur der Klassenerhalt, deshalb war der Sieg enorm wichtig“, freute sich Trainer Florian Hammes.
Erftbaskets: Vojinovic (32), Winkelnkemper (25), Cziraky (7), Beier (6), Kuric (4), Zalfen (3), Weiß (2), Krüger (2), Zens, Fleck.