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Erst der Sieg, dann der AntragTouchdown für die Liebe bei den Euskirchen Lions

Lesezeit 4 Minuten
Das Bild zeigt Robin Skorwider, wie er seine Freundin Mariana Asenova auf die Stirn küsst.

Große Gefühle nach dem Spiel: Bei den Euskirchen Lions machte Robin Skorwider seiner Freundin Mariana Asenova einen Heiratsantrag.

Footballer Robin Skorwider macht nach dem Spiel der Euskirchen Lions seiner Freundin und Cheerleaderin Mariana Asenova einen Heiratsantrag.

Was macht ein Footballer, der gerade einen 74:6-Sieg gefeiert hat? Er macht seiner großen Liebe noch auf dem Feld einen Antrag. „Es hat einfach gepasst, weil das Heimspiel auf unseren Jahrestag gefallen ist“, sagt Robin Skorwider.

Und weil seine Freundin Mariana Asenova bei den Footballern aus Stotzheim auch noch Cheerleaderin ist und damit ohnehin am Platz war, passte es gleich doppelt: Touchdown für die Liebe.

Euskirchen Lions: Footballer macht Cheerleaderin Heiratsantrag

„Ich habe mich bis auf die letzten zwei Minuten komplett auf das Spiel konzentriert. Erst am Ende wurde ich dann doch ein wenig nervös“, erzählt der 22-Jährige. Zu diesem Zeitpunkt führte der Landesligist schon mehr als souverän mit 74:6 gegen die völlig überforderten Brilon Lumberjacks.

Dann ging alles ganz schnell. Während der Ehrenrunde bekam Skorwider von seiner Mutter die Schachtel mit dem Verlobungsring in die Hand gedrückt. Sie hatte auch noch gelbe und rote Rosen eingepackt, die sie an die Mannschaftskollegen verteilte, die damit dann ein Spalier für die 23 Jahre alte Cheerleaderin der Lions bildeten.

Das Bild zeigt Robin Skorwider und Mariana Asenova, die durch ein Rosenspalier geht.

Footballer Robin Skorwider hat Cheerleaderin und Freundin Mariana Asenova nach dem Spiel der Euskirchen Lions einen Heiratsantrag gemacht

Mariana Asenova zeigt stolz ihren Verlobungsring, Robin Skorwider lächelt.

Footballer Robin Skorwider hat seiner Freundin Mariana Asenova nach dem Spiel einen Antrag gemacht. Die Cheerleaderin hat Ja gesagt.

„Ich wusste gar nicht, was los ist“, erinnert sich die gelernte Kosmetikerin. Erst so nach und nach dämmerte es ihr,was ihr Freund da gerade macht. „Es lief ja eigentlich noch Musik und alles. Davon habe ich nichts mehr mitbekommen. Ich war nur noch bei ihm und im Moment“, erinnert sich Asenova.

Wie es sich für einen Footballer gehört, kniete Skorwider ab. Nicht wenigen kullerten da schon die Tränen über die Wangen – auch den vermeintlich ganz harten Jungs der O-Line. Und auch der Vorsitzende der Lions, Wolfgang Vohsen, zeigte, dass er ganz nah am Wasser gebaut hat. „Ich wusste von der Aktion nichts. Das war schon schön“, schwärmt Vohsen. Für den Fall, dass das Paar seine Hochzeit im Vereinsheim feiern möchte, sicherte der Lions-Chef zu, dass es keine Miete zahlen muss.

Liebe auf den ersten Blick: Am Euskirchener Bahnhof nach einem Foto und der Handynummer gefragt

„Wann und wo geheiratet wird, steht aber noch nicht fest. Es wird wahrscheinlich eher nächstes Jahr, aber wir werden wohl nicht bis zum nächsten Jahrestag warten“, stellt Skorwider klar, der seine Verlobte erstmals vor acht Jahren am Euskirchener Bahnhof gesehen hat.

Es muss so etwas wie Liebe auf den ersten Blick gewesen sein. „Ich habe sie um ein Foto gebeten. Und dann direkt um ihre Telefonnummer“, berichtet er schmunzelnd. Was man mit 14 am Euskirchener Bahnhof eben so macht. Es entwickelte sich die große Liebe.

Das Bild zeigt Mariana Asenova, wie sie an ihrer linken Hand den Verlobungsring trägt.

Mariana Asenova zeigt nach dem Antrag stolz ihren Verlobungsring.

Gemeinsam ging es dann zu den Lions. Skorwider ist ein Lion der ersten Stunde. „Ich habe vor ein paar Jahren nur Football auf dem Sofa verfolgt. Dann gründete sich der Verein und ich was sofort Feuer und Flamme", sagt der Euskirchener. Ein echtes Lieblingsteam habe er nicht. Er feiere den einen oder anderen Spieler, aber er liebe vor allem Football an sich, sagt er.

Während der 22-Jährige die ersten Bälle fing und voller Wucht in die Gegner lief, fand seine Freundin am Cheerleaden bei den Dancing Lions Gefallen und ist ebenfalls seitdem dabei geblieben – und wird nun wahrscheinlich auch schwer aus der Nummer herauskommen.

Hätte Skorwider den Antrag auch gemacht, wenn das Spiel verloren gegangen wäre? Ja. Definitiv, antwortet er. Die Liebe zum Spiel sei schon groß, doch die Liebe zu Mariana noch größer. Zwei Mannschaftskollegen und Coach Aljosha Hohner hätten von seinem Vorhaben gewusst. Vom Trainer habe es schnell grünes Licht gegeben. „Ich sollte mir nur sicher sein, dass sie auch Ja sagt“, so der gelernte Dachdecker, der nun eine Ausbildung zum Physiotherapeut beginnt.

Am Samstag stehen Skorwider und Asenova dann wieder gemeinsam auf dem Kunstrasen in Stotzheim. Immer noch verliebt, doch diesmal als Verlobte. Dafür dürfte das Spiel wesentlich enger werden als das zuletzt gegen die Lumberjacks. Gegner um 15 Uhr sind die Lüdenscheid Lightnings, der direkte Verfolger in der Tabelle. Für die Lions, die aufsteigen wollen, ist es das letzte Heimspiel der Landesligasaison.