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Frauen-KreispokalZülpich steht nach 4:0 gegen Wißkirchen als erster Finalist fest

Lesezeit 3 Minuten
Die Zülpicher Fußballerin Saskia Reder im roten Trikot schießt den Ball mit dem rechten Fuß und erzielt das 1:0.

Der Schuss ins Glück: Zülpichs Saskia Reder erzielt in dieser Szene das 1:0 für den TuS Zülpich.

Wißkirchen wacht im Fußballpokal-Halbfinale zu spät auf, so dass die Zülpicherinnen einen ungefährdeten 4:0-Sieg mit nach Hause nahmen.

Frauen-Kreispokal Halbfinale: SC Wißkirchen – TuS Zülpich 0:4 (0:2). Fußball ist ein einfaches Spiel. Jeweils elf Menschen zweier Teams laufen einem Ball hinterher und versuchen, ihn ins Tor der anderen Mannschaft zu befördern. Demnach war der Schwierigkeitsgrad am Mittwochabend in Wißkirchen für die Frauen des TuS Zülpich geringer. Sie trafen viermal das Tor, die Gastgeberinnen aus Wißkirchen gar nicht.

Und wenn man das Spiel in Gänze betrachtet, ist der Sieg auch verdient. Besonders in der ersten Halbzeit spielten nur die Gäste. Zülpichs Torfrau Vanessa Pessara wurde nur von den eigenen Spielerinnen geprüft – durch Rückpässe. Chancen für Wißkirchen? Fehlanzeige.

Wißkirchen hatte bei den Lattentreffern Glück

Und so hatten die Gastgeberinnen Glück, dass es zur Halbzeit nur 2:0 für Zülpich stand. Saskia Reder hatte die Führung erzielt, indem sie mit der Pike den Ball an Julia Brock vorbeispitzelte (16.). Den zweiten Treffer machte Julia Kurth. Es war ein Abstauber nach einem Lattentreffer ihrer Mitspielerin Sarah Krämer.

Wißkirchens Torhüterin Julia Brock ist am Boden und trifft die Zülpicher Spielerin Sarah Krämer. Einen Elfmeter gibt es in dieser Szene aber nicht.

Hätte wohl auch ein Elfmeter geben können: Wißkirchens Torhüterin Julia Brock trifft die Zülpicher Spielerin Sarah Krämer.

Es war das einzige Mal in dieser Halbzeit, dass der Ball nach einer Aluminiumberührung noch im Tor landete. Julia Kurth und Saskia Reder waren zuvor an der Torumrandung gescheitert. Glück hatte Wißkirchen auch, dass ein robustes Einsteigen von Torfrau Brock gegen Krämer von Schiedsrichter Fabian Wolffs nicht als Foul bewertet wurde und es keinen Strafstoß gab. Das 2:0 war eher schmeichelhaft für Wißkirchen.

Die dickste Chance, auf 3:0 zu erhöhen, hatte Julia Kurth in der 54. Minute. Sie scheiterte gleich zweimal an Julia Brock. Erst per Foulelfmeter, dann per Nachschuss. Und dann? Passierte lange Zeit nichts. 20 Minuten plätscherte das Spiel im Nieselregen dahin, und die erstaunlich zahlreich erschienenen Zuschauer bekamen wenig geboten.

Zülpich wurde trotz der 2:0-Führung plötzlich nervös

Und dann wird Fußball doch irgendwann kompliziert. Wenn nämlich die Leichtigkeit plötzlich der Nervosität weicht, auch wenn man 2:0 führt. Denn Julia Brock war es, die ihre Mannschaft mit weiteren erstklassigen Paraden, diesmal gegen Sarah Krämer (75.) und Julia Scaramozza (83.), aufweckte. In den letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit hatte plötzlich Wißkirchen einige gute Chancen, etwa per Freistoß durch Jana Hilger (84.) oder durch Manuela Brajkovic, deren Schuss von der Linie gekratzt wurde.

Zu dem Zeitpunkt hätte Wißkirchen einen Treffer durchaus verdient gehabt, wodurch das Spiel wohl noch einmal spannend geworden wäre. Stattdessen machte Zülpich in der Nachspielzeit den Deckel drauf. Julia Kurth zog nach einem Konter so trocken mit dem Vollspann ab, dass die Stelle auf dem Wißkirchener Hybridrasen augenblicklich hätte nachgewässert werden müssen (90.+2). Ein unhaltbarer Ball. Schlusspunkt war dann ein Foulelfmeter. Jana Hermes verwandelte (90.+4).

„Es war ein verdienter Sieg. Wir haben aber verpasst, für eine frühere Entscheidung zu sorgen, deshalb wurden wir am Ende nervös“, sagte Zülpichs Co-Trainer Robin Metternich, der Christof Hilgers vertrat. Wißkirchens Coach Thomas Schirmer fand das Ergebnis zu hoch, war aber mit der Umsetzung eines neuen Spielsystems zufrieden. Dennoch: „Zülpich macht die Tore, wir nicht.“