Fußball-BezirksligaFrauenberg verpasst Befreiungsschlag
Kreis Euskirchen – SV Frauenberg – Türkischer SV Düren 2:2 (0:0). Die Gastgeber haben die große Chance verpasst, mit einem Dreier einen entscheidenden Schritt hin zum Ligaerhalt zu machen.
Und zugleich einem direkten Rivalen den Stoß in Richtung Kreisliga A zu versetzen. Dabei gab die Elf von Sebastian Kaiser innerhalb von wenigen Augenblicken alle Trümpfe aus der Hand.
Sicherheit hat Priorität
Auf Frauenberger Seite war das Bemühen, der bisher anfälligen Defensive (75 Gegentreffer) zunächst Stabilität zu verleihen, deutlich zu erkennen. Abgesehen von einigen ungenauen Distanzversuchen gelang es der Viererkette mit Tobias Esser und Niklas Granrath im Zentrum sowie Sven Schindler (links) und Luc Kajba (rechts) auf den Außenpositionen, die Dürener Angreifer gut unter Kontrolle zu halten. Das Sicherheitsdenken ging allerdings zu Lasten der Angriffsbemühungen, die vor der Pause ohne klar erkennbare Struktur versandeten.
Einzige Ausnahmen blieben der Kopfball von Marlon Große, der allerdings zu zentral auf das Tor flog und deshalb keine ernsthafte Prüfung für den Torhüter des TSV darstellte, sowie der ebenfalls zu unplatzierte Strafraum-Abschluss von Simon Prägitzer.
Spielerisch unterlegen
Die hinten ebenfalls wackeligen Gäste (82 kassierte Tore vor der Partie) wurden in der Abwehrreihe zunächst kaum gefordert und demonstrierten bei eigenem Ballbesitz ihre technische Überlegenheit, ohne daraus wirklich Kapital schlagen zu können. Die Frauenberger gewannen zwar die wichtigsten Duelle in ihrer Hälfte, agierten nach Eroberung des Spielgerätes jedoch viel zu überhastet und verloren es meist nach wenigen Sekunden wieder an den Gegner. Folgerichtig ging es ohne Zählbares in die Kabinen.
Perfekter Wiederbeginn
Kurz nach der Rückkehr auf den Rasen hielt die Heimelf plötzlich alle Trümpfe in der Hand: War der Versuch einer Hereingabe von Luc Kajba unmittelbar zuvor im allerletzten Moment noch von einem Verteidiger vereitelt worden, machte es Lukene Hellenthal in der finalen Aktion geschickter, ließ den Verfolger ins Leere laufen und verwandelte dann unhaltbar ins linke Eck (49.). Der Knoten schien damit geplatzt.
Alte Schwächen
Hatten die Platzherren bis dato konzentriert gegen den Ball gearbeitet, brachen nach der Führung die bekannten Defizite wieder auf. Nachdem Daniel Arndt den Schuss des Angreifers stark pariert hatte, schalteten die Vorderleute für kurze Zeit ab, Düren bekam die zweite Chance und diesmal fand der Schlenzer von Bilal Sevinc sein Ziel rechts unten im Gehäuse (55.).
Zülpichs Fluch hält an
Zülpich und Sötenich
SV Kurdistan Düren – TuS Chlodwig Zülpich 4:3 (2:1). Wieder einmal zog der TuS in einem wichtigen Duell den Kürzeren, wie schon im Hinspiel sorgte Dürens Angreifer Presley Lubasa mit einem späten Treffer für die Niederlage. „Es war ein spannendes und hochklassiges Spiel, in dem uns leider zwei bis drei Prozent gefehlt haben. Trotzdem mache ich der Mannschaft keinen Vorwurf“, sagte Coach Jörg Schulz. David Sasse traf zur Führung, Luca Ohrem sorgte mit zwei Toren dafür, dass die Zülpicher zwischenzeitlich den 1:3-Rückstand egalisierten.
Hilal Maroc Bergheim – SV Sötenich 0:1 (3:1). Es lief zunächst optimal für die Gäste, die durch Yannik Moitzheim vorne lagen. Eine mögliche Rote Karte nach Foul des Torwarts am einschussbereiten Dennis Jäckel gab es zum Leidwesen von Coach Christian Hammes nicht: „Insgesamt ist der Bergheimer Sieg verdient, weil sie im zweiten Durchgang offensiv ganz stark waren und wir nicht nachlegen konnten.“ (bra)
Mechernich, Nierfeld und ETSC
SV SW Nierfeld – TuS Mechernich 0:2 (0:0). Im kreisinternen Vergleich sorgten Kevin Mießeler (61.) und Jens Honnef (74.) für den Gästeerfolg, die sich für den zuletzt schwachen Auftritt rehabilitierten. „Wir haben eine ganz andere Einstellung gezeigt und als Team die Antwort gegeben“, so Trainer David Kremer.
BW Kerpen – Euskirchener TSC 9:2 (4:1). Fritz Friedrich Hilgers (45.) und Ademola Ogungbemisola (85.) trafen für die Kreisstädter zum 1:4 und zum Endstand. (bra)
Nur 120 Sekunden danach kam es sogar noch schlimmer: Eine Flanke von der linken Seite durfte der Stürmer am zweiten Posten völlig ungestört annehmen und den abgeblockten Versuch drückte Allassane Ouattara im Nachsetzen über die Linie (57.).
Starkes Comeback
Man muss den Frauenbergern bei aller Kritik zu Gute halten: Nicht alle Mannschaften wären nach diesem Doppelschlag zurückgekommen. Doch die Gastgeber behielten die Köpfe oben und wurden für ihr unermüdliches Anrennen belohnt.
Weil Wesley Schleicher im Strafraum zu Fall gebracht worden war, gab es Strafstoß, den Niklas Granrath souverän zum Ausgleich verwandelte (71.). Aus Sicht von Trainer Sebastian Kaiser hätten seine Schützlinge zwölf Minuten später eine erneute Chance vom Punkt erhalten müssen, doch nach dem Fall von André Otten (83.) blieb die Pfeife des Referees stumm.
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„Hinten raus müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein, denn der Gegner hatte ebenfalls seine Möglichkeiten. Leider haben wir nach der Führung die Flatter gekriegt und viel zu hektisch gespielt“, lautete das Fazit des Übungsleiters.