Der SV Frauenberg will konstanter spielen als in der Vorsaison. Die Mannschaft hat den Kader vor allem in der Breite verstärkt.
Kreisliga A 2024/25SV Frauenberg 1930
Sebastian Kaiser hat keine Lust mehr. Der Trainer des SV Frauenberg will eine erneute Achterbahnfahrt, die in der Hinrunde vor allem bergab ging und in der Rückrunde steil bergauf, vermeiden.
„Wir wollen oben mitspielen. Was das letztlich heißt, werden wir sehen. Ich möchte aber nicht acht von elf Spielen gewinnen müssen, um Vierter zu werden. Ich möchte konstant Punkte holen und jeglichen Abstiegsstrudel vermeiden“, sagt der Spielertrainer: „Wobei uns die Rückrunde natürlich Mut macht.“ Entsprechend groß ist sie dann doch, die Lust von Kaiser auf die kommende Spielzeit.
Kreisliga A 2024/2025: SVF hat konditionell eine gute Basis gelegt
Damit es mit dem ausgerufenen Ziel klappt, hat sich der SVF verstärkt und konditionell eine gute Basis gelegt. In zwei Gruppen liefen die Spieler in der Vor-Vorbereitung zusammen mehr als 1000 Kilometer. In die Wertung kamen die Meter aber nur, wenn der Kilometer durchschnittlich in mindestens sieben Minuten absolviert wurde. Am Ende sei es eine knappe Entscheidung gewesen, die der Verlierergruppe einen Monat Balldienst einbrachte.
Nur ein SommerabgangPersonell hat der A-Ligist in der Sommerpause einen guten Job gemacht. Dem Sportlichen Leiter Uwe Hoßdorf, der seit der Winterpause im Amt ist, ist es mit Kaiser gelungen, den Kader vor allem in der Breite besser aufzustellen. Dem einzigen Abgang, Niklas Greuel, stehen mit Torwart Marvin Wellisch (Jugendsport Wenau II), Defensivakteur Deniz Arigan (SG Voreifel), Stürmer Justin Brahms (SC Roitzheim) und Perspektivspieler Ben Huthmacher neue Kicker im Kader.
Wie bei allen Mannschaften hängt aber viel davon ab, dass man möglichst verletzungsfrei durch die Saison kommt. In der Vorbereitung gab es diesbezüglich noch keine Rückschläge. Sollte das so bleiben, ist der Kader recht groß. „Dann gilt es, als Trainer das zu moderieren, weil bei dem einen oder anderen der Frust steigen könnte. Aber das traue ich mir zu – auch, weil eine Saison lang ist“, so Kaiser.
Jugendarbeit beim SV Frauenberg soll kontinuierlich ausgebaut werden
Der 63-jährige Hoßdorf will sich nach eigenen Angaben auch ein wenig um die Infrastruktur, sprich das Sponsoring, kümmern. Aber auch die sportliche Perspektive soll weiterentwickelt werden. So soll die Jugendarbeit kontinuierlich ausgebaut werden. „Ich habe hier überragende Bedingungen vorgefunden, und es macht richtig Spaß“, sagt Hoßdorf. Auch er will, dass sich der SVF in der Kreisliga A etabliert, und hofft, dass sich der vierte Platz bestätigen lässt. Da die Planung des Kaders für die neue Saison abgeschlossen sei, stehe nun weiter die Akquise von Sponsoren im Fokus.
Am ersten Spieltag geht es für die Frauenberger zu Bezirksliga-Absteiger JSG Erft Euskirchen (die Generalprobe am Sonntag im Pokal ging 2:5 verloren), am zweiten Spieltag kommt die Reserve des TuS Zülpich nach Frauenberg. Standortbestimmung nennt man das wohl. „Für mich ist Zülpich der Aufstiegsfavorit“, sagt Kaiser, der die Kreisliga A als ausgeglichen bezeichnet. Eine Übermannschaft gebe es nicht, dafür fünf, sechs, vielleicht auch sieben Teams, die das Potenzial haben, um die ersten Plätze mitzuspielen.
Mit der JSG Erft gebe es eine weitere Mannschaft, die sicher direkt wieder oben angreifen wolle. Nicht zu vergessen der SSV Lommersum, der in der vergangenen Saison den zweiten Platz in der Abschlusstabelle belegte und sich eher noch einmal verstärkt hat. „Für mich hat auch die TuS Mechernich das Potenzial, oben den einen oder anderen zu ärgern. Sie haben sich gut verstärkt“, sagt Kaiser. Zudem gebe es mit der völlig neu formierten Mannschaft der Sportfreunde D-H-O oder auch dem SSV Weilerswist einige „Wundertüten“ in der Kreisliga A.
Eine solche soll der SV Frauenberg nicht werden. „Wir waren in den vergangenen Jahren immer ein kleines bisschen auch eine Fahrstuhlmannschaft. Mal Kreisliga B, dann Kreisliga A, sogar ein Jahr Bezirksliga. Wenn wir uns in der Kreisliga A nun fest etablieren, ist das für einen kleinen Dorfverein schon ziemlich gut“, so Kaiser. Und dazu gehört es dem Spielertrainer zufolge eben auch, direkt hellwach zu sein, kontinuierlich Punkte zu sammeln.
Dabei soll auch Marcel Kaiser helfen. Sobald der ehemalige Regionalligaspieler auf dem Platz steht, ist der SVF eine andere Mannschaft, weil sie einfach eine Nummer besser ist. Die Wertigkeit des Offensivspielers sah man schon im Kreispokal. Beim 5:2-Sieg über die SG Rotbachtal/Strempt erzielte Marcel Kaiser gleich vier Tore, gegen Erft zwei.
Der Kader des SV Frauenberg
Tor: Chris Hoßdorf, Manuel Robertz, Marvin Wellisch.
Abwehr: Deniz Arigan, Yannik Hergarten, Daniel Lüssem, Jan-Paul Pietrzyk, Pascal Schröder.
Mittelfeld: Tom Bauer, Julian Crombach, Marcel Kaiser, Jan Leonhardt, Vitali Leonhardt, Christian Meier, Denis Moruz, Marcel Motz, Wesley Schleicher, Jan Tornow.
Angriff: Justin Brams, Thomas de Vries, David Dujmovic, Sebastian Kaiser, Justin Klietmann.
Trainer: Sebastian Kaiser, Karl-Günther Motz (Co-Trainer).