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Rückrundenstart im FußballFür Dahlems Marcel Timm beginnt die Abschiedstournee

Lesezeit 5 Minuten
Dahlem-Schmidtheims Trainer Marcel Timm steht mit ausgebreiteten Armen vor der Ersatzbank.

Hört zum Saisonende bei der SG Dahlem-Schmidtheim auf: Coach Marcel Timm.

Die Partie des SC Wißkirchen findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Landesligist TuS Zülpich muss zu Spitzenreiter Verlautenheide.

Von den fünf auf Mittelrheinebene spielenden Vereinen aus der Region kann einzig Landesligist TuS Zülpich mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden sein. Die Schützlinge von David Sasse schlossen die Hinrunde auf dem sechsten Tabellenplatz ab und liegen damit zur Halbzeit im gesicherten Mittelfeld. Ganz anders gestaltet sich die Lage für das Bezirksliga-Quartett, das vier der letzten fünf Ränge im Klassement belegt und dem ein knallharter Kampf um den Verbleib auf Verbandsniveau bevorsteht.

Dahlem-Schmidtheim (Platz 16): Sechs Punkte zum Nichtabstiegsplatz

Die schwierigsten Voraussetzungen für das Gelingen der Mission „Klassenerhalt“ hat zweifellos der von Marcel Timm betreute Neuling, dem aktuell sechs Zähler auf einen Nichtabstiegsplatz fehlen. Kein Ding der Unmöglichkeit, aber angesichts von erst sieben eigenen Punkten eine Herausforderung, die nur dann zu meistern sein wird, wenn wirklich alle Rädchen ineinandergreifen. Oberstes Ziel für die SG muss es sein, die während einer Partie phasenweise gezeigten guten Leistungen über die volle Distanz abzurufen.

„Ich kann versprechen, dass wir alles geben und uns nicht verstecken werden“, erklärt der Coach, für den im Sommer ungeachtet des Abschneidens Schluss sein wird. „Nach einem Austausch mit dem Vorstand sind wir gemeinsam zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Veränderung auf der Trainerposition für alle Seiten das Beste ist. Im Sommer bin ich sieben Jahre für die Mannschaft verantwortlich, und es ist an der Zeit, neue Reize für die Spieler zu setzen“, bekräftigt Timm. Im Hinblick auf seine Zukunft hält sich der 48-Jährige alle Möglichkeiten offen: „Eine Pause ist ebenso eine Option wie ein neuer Verein als Verantwortlicher oder eine Rolle als Co-Trainer im höheren Amateurbereich.“

SC Wißkirchen (Platz 15): Keine Zuschauer gegen Frechen II

Die Niederlage in der Nachholpartie gegen Sindorf hat gezeigt, dass auf den neuen Trainer Horst Bartz und seine Mannschaft noch eine gehörige Portion Arbeit wartet. „Die Verunsicherung ist da, und neue Abläufe zu implementieren kostet Zeit, doch Jammern hilft uns nicht. Das Wichtigste ist jetzt, dass wir unser Positionsspiel verbessern und die Zahl der persönlichen Fehler im Defensivbereich drastisch reduzieren“, weiß der Coach im Vorfeld des Heimspiels gegen die Zweitvertretung von Frechen 20.

Die Partie in Stotzheim findet aufgrund des Fehlverhaltens einiger Wißkirchener Zuschauer in der Hinrunde unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Wieder mit dabei sein werden die zuletzt Gesperrten Felix Hilgers, Robin Zimmer und Valentin Ivanov, während Angreifer Timo Quast und Verteidiger Dustin Oellers weiterhin ausfallen. Besonders das Fehlen des routinierten Abwehrchefs schmerzt die Kollegen und den Trainer, der Spieler, die Verantwortung übernehmen wollen, händeringend sucht. Da sich SC-Torhüter Dominik Schöpfer aktuell mit Knieproblemen herumplagt, könnte es einen erneuten Wechsel zwischen den Pfosten geben, und Jan Beyers hätte in Rekordzeit seinen Stammplatz zurückerobert.

SV Rhenania Bessenich (Platz 13): Noutsos soll Regie übernehmen

Nur dank des besseren Torverhältnisses gegenüber Alemannia Lendersdorf steht der SV Bessenich noch nicht auf einem Platz unterhalb des Striches, was sich am Sonntag allerdings ändern könnte. Denn pikanterweise geht es für die Akteure von Stephan Reimer zum Auftakt ausgerechnet gegen den Tabellennachbarn aus Düren, sodass ein Fehlstart sofort sichtbare Konsequenzen hätte.

„Wir haben auf jeden Fall genügend Qualität im Kader, um aus dem Keller herauszukommen. Leider haben wir aus unseren Möglichkeiten bislang zu wenig gemacht und viele Punkte verschenkt“, beschreibt Reimer das Dilemma, das die Blau-Weißen nun schon seit geraumer Zeit begleitet: viel Potenzial, geringer Ertrag. Dafür sorgen, dass es im zweiten Saisonabschnitt besser läuft, soll Rückkehrer „Saky“ Noutsos, der mit seiner höherklassigen Erfahrung die Regie im Mittelfeld übernehmen dürfte. Moritz Hartmann wird laut Reimer dafür wieder offensiver agieren, auch weil in der Sturmspitze nach dem Abschied von Torjäger Moritz Abels Handlungsbedarf besteht.

SV SW Nierfeld (Platz 12): Der Toptorjäger muss ersetzt werden

Vergleicht man das Aufgebot der Schwarz-Weißen mit dem der Konkurrenten, hat das Team von Dirk Scheer (mit Ausnahme von Dahlem-Schmidtheim) individuell sicherlich das Nachsehen. Erschwerend hinzu kommt, dass Torjäger Tomas Delcio Mateus – für zehn der insgesamt 27 SV-Treffer zuständig – durch einen Wohnortswechsel gänzlich und Stammkeeper Niklas Maubach verletzungsbedingt wohl noch einige Wochen fehlen wird.

Keine rosigen Aussichten für den Klub aus dem Schleidener Tal, der sich in der Vergangenheit – das ist die gute Nachricht für die Anhängerschaft – immer wieder mit Erfolg gegen alle auftretenden Widrigkeiten zur Wehr gesetzt hat. „Wenn wir unsere Tugenden auf den Platz bringen, bin ich guter Dinge“, verbreitet Dirk Scheer, der im richtungsweisenden Derby in Schmidtheim ohne Kapitän Stephen Kinnen auskommen muss, Optimismus.


Der TuS Zülpich hat ein schweres Auftaktprogramm in der Landesliga

Zülpichs Spieler Marlon Große.

Positive Eindrücke hinterlassen hat Marlon Große.

In der Landesliga konnten die Römerstädter meist ihren angriffsorientierten Stil zur Geltung bringen und haben damit ihren Status als stärkstes Team des Fußballkreises zementiert. Während die Kaderplanungen für das nächste Jahr schon fast abgeschlossen sind (das Gros der Leistungsträger wird dem Verein erhalten bleiben), gilt es für die Schützlinge von David Sasse, frühzeitig die Weichen für eine sorgenfreie Rückserie zu stellen.

Der Auftakt mit Tabellenführer Verlautenheide und den Sportfreunden Düren hat es allerdings in sich. „Das sind zwei absolute Bretter. Verlautenheide ist seit Oktober ungeschlagen und hat in der Vorbereitung gegen Königsdorf, gegen die wir 3:7 verloren haben, 2:1 gewonnen. Das sagt alles“, berichtet Sasse, der seine Mannschaft trotzdem gewappnet sieht. „Auch wenn uns in den Testspielen zu viele individuelle Fehler unterlaufen sind, konnten wir viel ausprobieren, und jeder Einzelne hat ausreichend Spielzeit erhalten. Besonders Marlon Große, Noel Huschke und Johannes Püllen haben positive Eindrücke hinterlassen“, ergänzt Sasse, der auf Marco Weinhold, Dominik Spies (verletzt) und Lucas Carell (gesperrt) verzichten muss.