Gegen den Aufstiegsfavoriten HSG Geislar-Oberkassel verliert die HSG Euskirchen zum Saisonauftakt deutlich und offenbart einige Probleme.
Handball-LandesligaDie HSG Euskirchen hat noch einige Baustellen
HSG Euskirchen – HSG Geislar-Oberkassel 22:32 (11:16). Eine hohe Niederlage zum Auftakt. Das Ergebnis der Euskirchener Handballer gegen einen Aufstiegsfavoriten ist eindeutig. Es offenbart aber gleichzeitig auch noch die offenen Baustellen der HSG.
Baustelle 1 – Die Halle
Diese hat mitunter nicht direkt mit der HSG zu tun, sondern sie ist ein städtisches Problem. Die Heimspielstätte Peter-Weber-Halle Kuchenheim, die die HSG sich zusammen mit dem TV Palmersheim teilt, war stark aufgeheizt. Gerade in den Sommermonaten herrschen dort tropische Temperaturen, sodass es für Spieler aber auch Zuschauende eher einem Saunabesuch gleicht als einem Handballspiel.
Baustelle 2 – Die Offensive
Euskirchens Offensivspiel ist noch stark verbesserungsfähig. Die Mannschaft, die zu großen Teilen des Spiels aus der bewährte Vorjahrestruppe bestand, leistete sich viele technische Fehler. Sie agierte mitunter zu hastig und schaffte es nur zwischen der zwölften und der 20. Minute ihr vollständiges Potenzial abzurufen. In der Phase drehte die HSG ein 3:7 in ein 10:9 um und vermittelte den 70 Zuschauern das Gefühl, dass sie jetzt im Spiel sind.
Baustelle 3 – Die Defensive
In der Defensive waren es gerade die Außen, die der HSG das Spiel schwer machten. Hier bekam die Abwehr keinen Zugriff. Zudem hatten die beiden Torhüter Aaron Wilden und ab der 36. Minute Leon Meissner in seinem ersten Seniorenspiel überhaupt nur selten die Möglichkeit sich auszuzeichnen.
Baustelle 4 – Die Resignation
Nach Euskirchens Negativlauf kurz vor der Halbzeit (aus 10:9 wurde ein 11:16) durfte man auf die Reaktion im zweiten Durchgang gespannt sein. Diese blieb aber aus, denn die Schwächen in allen Mannschaftsteilen blieben die gleichen. Taktische Umstellungen auf eine offensivere Abwehr brachten nur kurzfristig eine Änderung, danach verpufften auch diese Versuche. Der Gegner zog Tor um Tor davon und gab früh allen Spielern die nötigen Spielanteile.
Das sagt der Trainer
Marco Matheis: „Wir haben nach dem mühsamen Beginn und der guten Aufholjagd früh den Faden verloren. Vielleicht auch, weil wir uns mit unseren Wechseln verzockt haben. Insgesamt haben wir zu viele technische Fehler gemacht und zu viele Fahrkarten geworfen. Irgendwann ist das dann auch eine Kopfsache. Dennoch denke ich, dass die gerechtfertigte Niederlage um fünf Tore zu hoch ausgefallen ist. Wir arbeiten das jetzt auf und gehen dann die nächste Aufgabe an.“
HSG Euskirchen: Wilden, Meissner – Trimborn (1), Müller, Bünder (3), Berbuir (5), Gast, Harniss, Schwarzbach, Henzel (3), Schmitz (7/3), Schramm (3), Maheswaran, Fuss.
Das Landesliga-Spiel HSV Bocklemünd gegen TuS Zülpich endete am Sonntagabend 21:24.
In der Oberliga verliert der TV Palmersheim trotz starker Abwehr
TV Birkesdorf – TV Palmersheim 24:20 (13:10). Auch Oberligist TV Palmersheim hat sein erstes Spiel verloren. Beim Vorjahresfünften Birkesdorf war es die Offensive, die trotz guter Ansätze etwas hinter den Erwartungen zurückblieb. „Da war heute mehr für uns drin und ich denke, dass man das Spiel heute nicht verlieren muss“, sagte Peter Trimborn.
Palmersheims Trainer sah eine „bärenstarke Abwehr“ seines Teams. Palmersheim lag immer leicht im Hintertreffen und verpasste es über das gesamte Spiel gesehen, ein oder zwei Tore nachzulegen. „Der Sieg für den BTV geht in Ordnung, dennoch gibt es nicht viel, was ich heute meiner Mannschaft ankreiden muss“, schilderte Peter Trimborn seine Spieleindrücke. Die Mannschaft ist konditionell voll da und konnte einem Team, das auch dieses Jahr wieder in der oberen Tabellenhälfte landen will, einiges abverlangen.