In der Kloska-Arena des SV Nierfeld sehen die Zuschauer eine dramatische Schlussphase der Bezirksliga-Partie gegen die JSG Erft 01 Euskirchen.
Bezirksliga mit BildergalerieJSG-Erft-Spieler Prince Yoka ist mit dem Kopf der König
SV SW Nierfeld – JSG Erft 01 2:3 (0:2). Die Kloska-Arena machte ihrem Namen wieder einmal alle Ehre: Dank vieler packender Strafraumszenen und sehr hoher Intensität, besonders im zweiten Durchgang, wurde den Fans ein äußerst interessantes Kreisduell serviert. In den letzten Sekunden erreichte die Dramatik dann ihren Höhepunkt – mit dem glücklichen, aber nicht unverdienten Erfolg für die Gäste.
Erkenntnis des Spiels
Beide Teams verfügen über den Kampfgeist, um auch in schwierigen Phasen noch einmal für eine Wende sorgen zu können. Sahen die Gastgeber zur Pause schon wie der sichere Verlierer aus, gelang ihnen im letzten Drittel der Partie ein beeindruckendes Comeback. Nehmerqualitäten zeigte auch der Aufsteiger, der den späten Ausgleichstreffer in einem packenden Endspurt bravourös konterte.
Akteur des Spiels
Abwechslungsreich wie die Begegnung gestaltete sich auch das Rennen um den Titel „Man of the Match“. Bis kurz vor dem Abpfiff sprach noch alles für Erfts Prince Yoka, dem vor dem Seitenwechsel jeweils per Kopf zwei starke und mit Treffern gekrönte Abschlussaktionen und beim Stand von 1:2 in der 90. Minute eine wichtige Rettungsaktion gelangen. Als die Nachspielzeit bereits angebrochen war und der SVN das viel umjubelte 2:2 erzielte, schien das Pendel zum ebenfalls doppelten Torschützen Stephen Kinnen auszuschlagen. Letztlich teilte sich JSG-Joker Artur Schulz durch seinen Last-Second-Kopfball nach Chipball von Luke Reimer die Auszeichnung mit seinem Teamkollegen Prince Yoka.
Spielverlauf
Die Heimelf kam besser ins Geschehen, doch die Präzision in der finalen Aktion fehlte. Mitte der ersten Hälfte rissen die Gäste die Kontrolle an sich und gingen mit einem verdienten Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine. Der Neuling versäumte es allerdings, zu Beginn des zweiten Abschnitts den dritten Treffer nachzulegen und so kamen die Schwarz-Weißen durch das zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht in der Luft liegende 1:2 wieder ins Rennen. Dank der viel Schwung bringenden Einwechselspieler und einer insgesamt überzeugenden letzten halben Stunde war die späte Egalisierung in Form des Ausgleichs der gerechte Lohn. Eine Unachtsamkeit beim letzten ruhenden Ball führte schließlich zur bitteren Pleite.
Trainerstimmen
„Die Moral in der Mannschaft stimmt. Leider belohnen wir uns nicht für die Aufholjagd und kassieren zu einfache Gegentore“, kommentierte ein enttäuschter SV-Coach Dirk Scheer. „Ich muss den Jungs ein Lob aussprechen. Sie haben sich an die Platzverhältnisse schnell gewöhnt und im Endeffekt auch verdient gewonnen“, freute sich JSG-Trainer Stephan Reimer über den zweiten Auswärtscoup.
SV Bessenich – SG Voreifel 5:1 (2:1)
„Das Ergebnis ein sicher um ein bis zwei Tore zu hoch ausgefallen. Trotzdem waren wir nach dem 2:1, das unmittelbar vor der Pause gefallen ist, die bessere Mannschaft“, kommentierte Co-Trainer Stefan Storb. Matchwinner bei den Hausherren war Stürmer Nuri Yasar, der sich bei seiner Premiere noch eine vollkommen überflüssige Ampelkarte eingefangen hatte und dafür Sonderschichten absolvieren musste. Nach abgesessener Sperre zeigte der Neuzugang gegen die SG Voreifel, warum ihn die Rhenania eigentlich verpflichtet hat – drei Treffer, darunter ein verwandelter Strafstoß, und eine Vorarbeit zum 5:1 durch Redouan Toumi standen beim Abpfiff auf seinem Konto.
Vom Punkt weit weniger erfolgreich waren die Gäste, die beim Stand von 1:4 mit einem schwach geschossenen Elfer an Bessenichs Schlussmann Eamonn Klein scheiterten und damit die Chance auf eine mögliche Aufholjagd in den Sand setzten. Unglücklich agierte die SG auch beim dritten Gegentor, als ein Verteidiger den Ball nach einer Hereingabe über die eigene Linie grätschte. „Wir zahlen als eine der jüngsten Mannschaften der Liga kräftig Lehrgeld. Wir lassen vorne zu viele Chancen liegen und hinten werden unsere Fehler eiskalt bestraft“, bedauerte Voreifels Trainer Michel Lambertz.
SC Wißkirchen – Lohn 2:3 (1:2)
„Wir haben uns gegen einen sehr körperbetont spielenden Kontrahenten schwergetan. Trotzdem wäre ein Unentschieden meiner Meinung nach das verdiente Ergebnis gewesen, weil wir fußballerisch besser waren“, berichtete Co-Trainer Thorsten Lewin. In einer Begegnung auf insgesamt überschaubarem Niveau geriet der Aufsteiger nach einem Ballverlust eines Innenverteidigers in Rückstand. Als man sich durch den von Raphael Kremp über die linke Außenbahn vorbereiteten und von Daniel Blum am ersten Pfosten per Kopf erzielten Ausgleich gerade mühsam zurückgekämpft hatte, mussten die Platzherren wenige Augenblicke vor der Halbzeit das nächste Gegentor verdauen.
Den Vorsatz, im zweiten Durchgang cleverer zu spielen und die robuste Gangart der Gäste auszunutzen, konnte der SCW zunächst nicht umsetzen. Lohn gelang das 3:1 und schien mit seiner Taktik, über defensive Kompaktheit und gelegentliche Vorstöße zum Erfolg zu kommen, auf dem Weg zum Auswärtscoup. Dann aber verwandelte Deniz Isitmen wie schon in der vergangenen Woche einen an ihm selbst verursachten Foulelfmeter und plötzlich war wieder alles möglich. Kurz darauf klatschte der Versuch des Torschützen gegen die Querlatte. Es blieb allerdings die letzte Möglichkeit dieser Qualität für die Gastgeber, die dadurch ihre erste Saisonniederlage kassierten.
BW Kerpen – TuS Zülpich 1:2 (1:0)
Bis die Römerstädter den dritten Dreier in Serie bejubeln durften, war es das erwartet schwere Auswärtsduell. Dabei konnte Trainer David Sasse erst nach dem Seitenwechsel wirklich zufrieden sein. Nach dem frühen Rückstand hatten die Gäste großes Glück, dass Robin Metternich in einer Eins-gegen-Eins-Situation seine Fingerspitzen noch entscheidend an den Ball bekam und diesen gegen den Innenpfosten seines Gehäuses lenkte. Wer weiß, wie die Partie gelaufen wäre, wenn es nach dieser Szene 0:2 gestanden hätte? So aber wirkte sie wie ein Weckruf zur richtigen Zeit.
„Die Kabinenansprache fiel diesmal etwas lauter aus und man hat sie sicher auch noch bis zur Kerpener Kirche gehört. Im ersten Durchgang wirkte die Mannschaft ein wenig lethargisch, doch nach der Pause hat sie eine fantastische Reaktion gezeigt“, lobte der Übungsleiter. Gegen nun immer weiter anlaufende Zülpicher war es lediglich eine Frage der Zeit, bis die Defensive der Blau-Weißen ins Wanken geraten würde.
Nachdem Luca Ohrem der fällige Ausgleich gelungen war, dauerte es dennoch bis zur 81. Minute, ehe sein Sturmpartner Dominik Spies für den erlösenden Siegtreffer des TuS sorgte. Das 2:1 fiel in Überzahl, weil ein Akteur der Heimelf eine Viertelstunde vor Schluss Gelb-Rot gesehen hatte.