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Handball-LandesligaHSG Euskirchen muss sich jetzt dem Abstiegskampf stellen

Lesezeit 7 Minuten
HSG-Euskirchen-Trainer Marco Matheis kniet auf dem Boden, den Kopf fast auf dem Parkett liegend.

Am Boden zerstört ist Marco Matheis, der hier einen Pfiff des Schiedsrichterduos erwartet hat.

Vor der Saison zählten die Männer der HSG Euskirchen zum erweiterten Aufstiegskreis der Landesliga. Jetzt verlor das Team gegen Rheinbach.

HSG Euskirchen – TV Rheinbach II 29:30 (14:15). Nach der Niederlage im Lokalduell gegen Rheinbach II steckt die HSG Euskirchen nicht nur inmitten einer Ergebniskrise, sondern auch mitten im Abstiegskampf. Rein sportlich gesehen und ohne Berücksichtigung des HSV Bocklemünd, der vor zwei Wochen zurückgezogen hat, liegt die HSG nun mit fünf Punkten aus neun Spielen auf dem vorletzten Tabellenplatz.

Das Wichtigste zuerst: Rheinbach II zieht an Euskirchen vorbei

Zum dritten Mal in Folge schaffen es die Euskirchener nicht, sich in der Schlussphase mit Zählbarem zu belohnen. Wieder jubelt am Ende der Gegner, was in diesem Fall noch mehr schmerzt, da Rheinbach II nun an der HSG in der Tabelle vorbeizieht.

Euskirchens Spieler Jarl Schramm setzt zum Wurf an.

Nach Vertzungspause wieder dabei: Euskirchens Jarl Schramm, der es am Ende auf fünf Tore brachte.

In einer ausgeglichenen Partie konnte sich keines der beiden Teams entscheidend absetzen. Der vorentscheidende 3:0-Lauf der Gäste von 20:20 auf 20:23 folgte etwa 20 Minuten vor Schluss. Zuvor ging es in mehreren Führungswechseln hin und her, doch nach dem 23. Gästetreffer konnte die Mannschaft um Kapitän David Henzel nicht mehr ausgleichen.

Ausfall der Anzeigetafel: Das Zeitgefühl geht verloren

Die digitale Anzeigetafel in der Peter-Weber-Halle ist seit gut zwei Wochen defekt. Immer wieder fällt sie aus, sodass den beteiligten Mannschaften und den Zuschauern das Zeitgefühl verloren geht und auf der Tribüne stets nachgefragt werden muss, wie es steht und wie lange noch zu spielen ist. Ohne technische Ausstattung ist man auch im Amateursport recht aufgeschmissen.

So lief das Spiel: Euskirchen mit Fehlwürfen an den Pfosten

Euskirchen kam recht gut in die Partie und führte 3:1. Dann hatten die Gäste mehr Zugriff und gingen 9:8 in Front. Es blieb bis in die zweite Hälfte hinein ein knappes Ergebnis. Der Einsatz der Euskirchener stimmte. Symptomatisch für das Spiel der HSG waren dann aber Fehlwürfe an den Pfosten und später von Julian Gast an den Kopf des Torhüters. Rheinbach brachte die Führung knapp über die Ziellinie.

Eine Frage der Qualität: Es liegt nicht nur an den Personalproblemen

Dass die Euskirchener in dieser Saison von massiven Personalproblemen gebeutelt sind, steht außer Frage. Die Ausfälle im ausgedünnten Kader können die verbliebenen Akteure nicht kompensieren. Dennoch waren auch im Spiel gegen Rheinbach einige Faktoren sinnbildlich für die erneute Niederlage.

Euskirchens Torwart Marcel Stein sitzt im Tor.

Geschlagen im Tor: Euskirchens Hüter Marcel Stein

Drei verworfene Siebenmeter, viele technische Fehler im Spielaufbau und eine mangelhafte Chancenverwertung nach Tempogegenstößen stehen für eine zu schwache Offensive. In der Abwehr hatte man massive Probleme im Spiel um den eigenen Sechsmeterraum. Allen voran Rheinbachs Kreisläufer Felix Pitzen konnte machen, was er wollte. Er traf sechsmal und holte fünf der sieben verhängten Siebenmeter heraus.

Trainer Marco Matheis war nach dem Spiel niedergeschlagen

„Wir haben zu viele Chancen vergeben und den gegnerischen Kreisspieler nicht entsprechend verteidigt“, sagt der nach dem Spiel niedergeschlagene und recht kurz angebundene Marco Matheis, um lediglich noch nachzuschieben: „Vielen Dank an Rodger (Ody) und Marcel (Stein) für deren Hilfe.“

Vor den nächsten beiden Spielen wird einem angst und bange

Von den leisen Aufstiegsambitionen vor der Saison ist die HSG meilenweit entfernt. Stattdessen steckt die Mannschaft tief im Abstiegskampf. Schaut man auf die nächsten zwei Spiele bei BTB Aachen III (2. Platz) und Geislar-Oberkassel (3.), wird einem angst und bange. Euskirchen muss den Abstiegskampf annehmen. Spätestens nach der Niederlage gegen Rheinbach sind andere Tugenden gefragt, um im Verbandshandball zu bleiben. Mannschaft, Trainer und Verantwortliche sind jetzt gefragt, sich dieser Herausforderung zu stellen.

HSG Euskirchen: Stein, Ody – Trimborn (5), Bünder (1), Berbuir (3/1), Gast (3/2), Harniss, Henzel (5/1), Schmitz (6), Schramm (5), Wuth, Fuss (1).


Verbandsliga: Auch ein Stau auf der A4 stoppt HSG-Frauen nicht

HC Gelpe/Strombach II – HSG Euskirchen 19:29 (8:13). Trotz extremer Anreisestrapazen hat Spitzenreiter HSG Euskirchen auch die Hürde bei der HC Gelpe/Strombach II genommen. „Wir sind um 17.45 Uhr losgefahren und direkt in eine Vollsperrung bei Bergisch Gladbach gekommen, um letztlich erst eine Viertelstunde vor Spielbeginn an der Halle anzukommen“, berichtet Trainer Andreas Kunzke. Das Spiel wurde zwar um zehn Minuten nach hinten verlegt, dennoch war dies aus Sicht des HSG-Trainers zu wenig, um sich entsprechend „warmzumachen“.

Wir sind um 17.45 Uhr losgefahren und direkt in eine Vollsperrung bei Bergisch Gladbach gekommen.
Andreas Kunzke

Der Spieleinstieg verlief daher auch recht holprig und so stand es nach 15 Minuten 6:6. „Bis dahin hatten wir schon acht Fehlwürfe und uns zusätzlich vier technische Fehler erlaubt“, so Andreas Kunzke. Danach sah er aber eine Mannschaft, die selbstbewusst im Stile eines Spitzenteams auftrat und sich in der Folge nicht nur in Führung warf, sondern im weiteren Spielverlauf immer weiter vom Gegner absetzte.

„Aufgrund einer sehr guten Teamleistung haben wir das Spiel dann deutlich bestimmt und den Sieg sicher nach Hause gebracht“, sagt Kunzke, der allen Spielerinnen zu Einsatzzeiten verhalf. Sein Extralob ging dieses Mal an Maren Müsch für ihre starke Deckungsleistung und im Angriff an Silvana Rak, die aus Trainersicht ihre Chance definitiv genutzt hat. Euskirchen bleibt nach diesem Erfolg weiterhin verlustpunktfrei an der Tabellenspitze.

HSG Euskirchen: Kurm, Viehmann – Schons, Sabine Schmitz (1), Arends, Bank (1), Küffner (10/5), Corinna Schmitz (6), Lea Schmitz (2), Schmidt-Gogo (3), Rak (4), Müsch, Jensen, Viola (2).


A-Jugend-Regionalliga: TV Palmersheim gewinnt Spitzenspiel

In einem sehr fairen, aber mit offenem Visier geführten Spiel schenkten sich die beiden Spitzenteams der A-Junioren-Regionalliga, TV Palmersheim und JSG Handball Köln, nichts. Mit dem besseren Ende für den Palmersheimer Nachwuchs, der sich denkbar knapp mit 33:32 durchgesetzt und damit die Tabellenführung behauptet hat.

Bereits zur Halbzeit stand es in einem technisch schnellen und intensiven Spiel 19:19. Es war über 60 Minuten gesehen das erwartete Duell auf Augenhöhe, in dem sich kein Team absetzen konnte. Drei Tore Vorsprung für beide Mannschaften war das Maximum. Die Führung wechselte fünfmal.

Palmersheims A-Jugend-Verantwortlicher Markus Sander bespricht sich mit seinen Spielern, die einen Kreis bilden.

In einer Auszeit im Regionalliga-Spiel gegen JSG Köln hat Coach Markus Sander die Handball-A-Junioren des TV Palmersheim um sich geschart.

„Von uns war es eine sehr konzentrierte Leistung in einem engen Spiel, das in beide Richtungen hätte kippen können“, so Markus Sander, der Trainer Marco Mayer auf der Bank vertrat. Herausragend aus seiner Sicht war Torhüter Lino Rübenach, der mit seinen Paraden zum Garanten des fünften Saisonsieges wurde. Hussein Nasser Eddine war mit neun Toren bester Werfer.

TV Palmersheim: Rübenach – Kluß (3), Stadler, Johnen (4), Osman (1), Nasser Eddine (9), Nzoikanua Domingos (7), Sinaci (4), Sander (5/1), Simsek.


Oberliga: Palmersheims Gegner Königsdorf zeigte den größeren Willen

Oberliga Männer: TuS Königsdorf – TV Palmersheim 31:27 (17:14). Die Palmersheimer Serie von zuletzt drei Siegen am Stück ist beim Aufsteiger TuS Königsdorf gerissen. Dass es am Ende nicht zu Zählbaren gereicht hat, lag aus Sicht von Trainer Peter Trimborn am größeren Willen des Gegners. „Sie haben einen guten Ball gespielt sowie wenig Fehler gemacht und wirkten letztlich etwas galliger“, so der TVP-Trainer, der diese Niederlage akzeptiert.

Ich glaube, dass wir heute noch zwei Stunden hätten spielen können und hätten dann immer noch keinen Blumentopf gewonnen.
Peter Trimborn, Trainer TV Palmersheim

In der Abwehr hat sein Team zu wenig Zugriff auf den Kreis bekommen, und auch die taktische Umstellung auf eine direkte Manndeckung hatte nur bedingt Erfolg. „Letztlich machen wir vorne zu viele technische Fehler und werfen speziell in der ersten Halbzeit zu viele Fahrkarten“, sagt Trimborn. Königsdorf nutzte diese Aussetzer konsequent und traf oft im direkten Gegenzug.

„Es ist ein verdienter Sieg für Königsdorf und ich glaube, dass wir heute noch zwei Stunden hätten spielen können und hätten dann immer noch keinen Blumentopf gewonnen“, so Palmersheims Trainer, der diese Niederlage aber auch nicht höher aufhängen will, als sie es ist.

TV Palmersheim: Trimborn, Moritz Königshoven – Fiedler (2), Winter, Blesse, Lönenbach (7/4), Adolph (3), Schouren (3), Mayer (3), Voiß (3), Jannis Grevelding (2) Niklas Grevelding (3), Riegert, Lukas Königshoven (1).


Landesliga: Zülpich verliert Spiel zu Beginn der beiden Halbzeiten

Landesliga: HSG Siebengebirge-Thomasberg II – TuS Chlodwig Zülpich 37:23 (14:13). Eine hohe Niederlage kassierte der TuS Zülpich bei der HSG Siebengebirge-Thomasberg II. „Nach zwei frühen unverständlichen Zwei-Minuten-Strafen gegen Daniel Schüller nach drei und sechs Minuten liegen wir sofort mit 1:7 im Hintertreffen“, sagt Trainer Olaf Pohlmeier, der dadurch seine Mannschaft stark gehandicapt sah. Dennoch kämpfte sich sein Team ins Spiel zurück und bis zur Pause bis auf einen Treffer heran.

Nach dem Seitenwechsel schaffte es der Gegner mit einem 8:0-Lauf, den Willen der Zülpicher zu brechen. „Im Anschluss verließen uns die Kräfte, und so kommt dann ein unerwartet hohes Ergebnis zustande“, berichtet Olaf Pohlmeier. Der Zülpicher Trainer monierte im Anschluss die recht unterschiedlichen Auslegungen des Schiedsrichtergespanns, die aus seiner Sicht ihren Teil zur Niederlage beigetragen hätten. „Siebengebirge ist trotz einiger fragwürdiger Entscheidungen verdienter Sieger, weil wir es nicht geschafft haben, die entsprechenden Antworten auf deren Angriffs- und Abwehrspiel zu geben“, so Pohlmeier.

TuS Zülpich: Wudarzak, Merckelbach, Waschkau – Wunderlich, Harniss, Dennis Schüller (8/2), Wudniak, Kluge, Jordan (2), Horst (4), Daniel Schüller (9).