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HandballMögliche schwere Verletzung von Lukas Königshoven schockt den TV Palmersheim

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt den Palmersheimer Goalie, wie er spektakulär in der Luft hängt und so den Ball pariert.

Palmersheims Torhüter Lino Rübenach entschärft in der Anfangsphase einen Torwurf aus Kurzdistanz.

Der TV Palmersheim hat seine erste Saisonniederlage kassiert. Viel schwerer dürfte aber das mögliche Saisonaus eines All-Stars wiegen.

TV Palmersheim – TV Geistenbeck 34:36 (16:15). Jetzt hat es auch den TV Palmersheim erwischt. In einem spannenden und abwechslungsreichen 70-Tore-Krimi unterlag der TVP im Duell zweier bis dahin verlustpunktfreier Mannschaften.

Der TV Palmersheim hat viel Herz gezeigt. So viel steht nach diesem Handballabend definitiv fest. In einem offenen Schlagabtausch mit neun Führungswechseln schafften es die Gäste in der 48. Spielminute, erstmals zwei Tore Vorsprung zu erzielen (26:28) und diesen nicht mehr herzugeben.

Partie schwappte über 60 Minuten hin und her

Bis dahin schwappten die Partie und das Ergebnis hin und her. Ein begeisterndes Handballspiel, bei dem wirklich alles geboten wurde: viele Tore, intensives Zupacken auf beiden Seiten, acht Zwei-Minuten-Strafen und eine Hinausstellung für Gästespieler Yannek Wagenblast, der beim Stand von 28:31 Nils Schouren unsanft auf die Bretter beförderte (54.).

Fachkräftemangel auch beim TVP. Den Ausfällen von Robin Voiß und Christian Dobbelstein, die dem TVP gerade im Mittelblock gut zu Gesicht gestanden hätten, folgten auch der berufsbedingte Ausfall von Torhüter Moritz Königshoven und die Abwesenheit aus privaten Gründen von Jonas Roland.

So musste Palmersheims ehemaliger Torhüter und seit Saisonbeginn als Torwarttrainer agierender Nico Trimborn nach nur einer Trainingseinheit auf die Bank. In der Schlussphase bekam er etwas Einsatzzeit, konnte die Niederlage aber nicht mehr abwenden.

Palmersheims Lukas Königshoven droht das Saisonaus

Der 28. September 2024 wird für Lukas Königshoven in Erinnerung bleiben – auf die gute und die schlechte Art. Am Morgen erfuhr der Kreisläufer, dass er für das Harzhelden-All-Star-Game des Mittelrheins gegen den Niederrhein am 17. Mai 2025 nominiert wurde. Am Abend sollte, nach längerem Urlaub und nur zwei Trainingseinheiten, sein Saisondebüt stattfinden.

Doch die Freude darüber und der Einsatz dauerten nur knapp zehn Minuten. Da lag Königshoven laut schreiend auf dem Boden. Bei der Rückwärtsbewegung war er mit Gegenspieler Marvin Luettke zusammengerasselt. Die erste Diagnose von Palmersheims Physiotherapeut Jörn Schmidt, der am Abend viel zu tun hatte: Riss des hinteren Kreuzbandes. Spielaus – aber auch Saisonaus? Das werden die nächsten Untersuchungen zeigen.

TVP-Coach hatte im Vorfeld sein Netzwerk angezapft

Palmersheims Trainer Peter Trimborn war gut informiert über den Gegner. Eine durch die Bank körperlich überlegene Gastmannschaft lief in Kuchenheim auf, und schnell war klar: mit der ist nicht gut Kirschen essen. Der TVP steckte aber nicht nur ein, sondern teilte auch beherzt aus.

Egal, wer bei den Hausherren auf der Platte stand, alle packten, getragen vom lautstarken Publikum, beherzt zu, und so musste der Favorit mehr tun als ihm lieb war. Ein Spaziergang war es nicht. Dennoch hatten die Gäste in der Schlussphase die paar Körner mehr, die man als Spitzenmannschaft braucht, um solche Spiele zu gewinnen.

Aus dem Spiel stach Marius Schmitz heraus, der seit Saisonbeginn für den TV Palmersheim aufläuft. Schmitz übernahm Verantwortung und erzielte 14 Tore. Eine starke Quote, die Schmitz mit einer gesunden Mischung aus unbändigem Willen und Schlitzohrigkeit erzielte. 60 Minuten Dauereinsatz mit hohem Einsatz stehen auf seinem Arbeitsnachweis. Ein absoluter Gewinn für Palmersheim. Schmitz führt nach vier Spieltagen mit 34 Toren die Werferliste der Liga an.

Das sagt der Trainer des TV Palmersheim

TVP-Trainer Peter Trimborn: „Unterm Strich geht der Sieg für Geistenbeck in Ordnung. Ich ziehe aber den Hut vor meiner Mannschaft, der ich überhaupt keinen Vorwurf machen kann. Wir haben gegen die bisher technisch beste Mannschaft alles gegeben. Ich glaube, sie werden gleich in ihren Autos sitzen und zu sich sagen, dass dies für sie das bisher anspruchsvollste Spiel war und sie heute deutlich mehr gefordert wurden als zuletzt. Die erste Halbzeit war richtig gut, hinten raus haben uns die Kräfte verlassen. Marius ragt mit seiner Leistung natürlich raus. Der Ausfall von Lukas schmerzt gewaltig.“

TV Palmersheim: Rübenach, Trimborn – Fiedler (3), Schmitz (14), Schöller (1), Lönenbach (2), Adolph, Schouren (7), Sinaci (3), Mayer (4), Nzoikanua Domingos, Niklas Grevelding, Simsek, Lukas Königshoven.