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Kommentar

Kommentar zum SV Bessenich
Auf Sportdirektor Beniamin Warrach kommt eine Menge Arbeit zu

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Lesezeit 2 Minuten
Beniamin Warrach und Artur Mezler, beide mit Mütze, schauen einer Spielszene zu.

Für Bessenichs Sportdirektor Beniamin Warrach (l.) und den Verein werden es intensive Monate werden.

Aufstiegstrainer Artur Mezler hört im Sommer in Bessenich auf. Es liegt nun am Verein, die Mannschaft mit Identifikationsfiguren zu stärken.

Artur Mezler macht den Jürgen Klopp. Verein und Trainer kündigen schon im Winter an, dass nach der Saison Schluss ist. Auf den SV Bessenich, allen voran auf Sportdirektor Beniamin Warrach, kommen arbeitsreiche Monate zu.

Denn die aktuelle Mannschaft ist eine Mezler-Truppe (wie natürlich auch der FC Liverpool eine Klopp-Truppe ist). Mindestens sechs Spieler, die während seiner Amtszeit geholt wurden, hatte er schon vorher, in der Jugend, trainiert. Bis auf Sinan Hannes sind auch alle noch in Bessenich. Andere verpflichtete Kicker waren Mezler-Wunschspieler. Einen Machtkampf mit damaligen Akteuren um Athanasios Noutsos im Winter der vergangenen Saison hatte Mezler gewonnen, Rückenstärkung durch den Verein und die Zusammenstellung eines Kaders nach des Trainers Geschmack inklusive.

Thomas Schmitz

Thomas Schmitz

Lokalsportkoordinator in der Redaktion Euskirchen. Außerdem kümmert er sich um die Stadt Bad Münstereifel. Er war von Herbst 2004 bis Mitte 2014 bereits in der Euskirchener Redaktion als Digitaljourna...

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Doch einige der Neuzugänge konnten Artur Mezlers Ansprüche offenbar nicht erfüllen. Das kommt vor. Auffällig war in der gesamten Hinrunde aber auch, dass die Mannschaft sich immer wieder unnötige Platzverweise erlaubte, unter anderem auch Redouan Toumi und Harun Pindzo, von denen sich der Verein im Winter getrennt hat. Selbst ein Spieler wie Torjäger Nuri Yasar, der, wenn die Statistiken stimmen, vorher nicht auffällig geworden war, erhielt gleich zwei Platzverweise. Diese Disziplinlosigkeiten haben weder Mezler noch die anderen Verantwortlichen in den Griff bekommen.

In den vergangenen Jahren hat sich das Gesicht der Mannschaft des SV Bessenich stark verändert. Dem sportlichen Erfolg wurde vieles untergeordnet. Es wurden zahlreiche talentierte, aber manchmal auch schwierige Charaktere verpflichtet. Athanasios Noutsos war das beste Beispiel. Und es fehlt die Bindung zum Dorf.

Echte Bessenicher finden sich eigentlich keine mehr in der Mannschaft. Selbst Spieler, die aus der näheren Umgebung kommen, fehlen im Kader. Es mangelt an Identifikationsfiguren für die Zuschauer. Die Fluktuation war hoch. Coskun Celik ist seit Sommer 2017 dabei, Ahmet Smajli kam ein Jahr danach. Der Rest noch später. Selbst Siggi Kunst und Moritz Hartmann stießen erst 2020 zum Team. Hier muss Beniamin Warrach nachbessern.

Und Artur Mezler? Er will die Saison zu Ende bringen und sich mit dem Klassenerhalt aus Bessenich verabschieden. Er ist der Aufstiegstrainer des Vereins. Das wird in seiner Vita ebenso Bestand haben wie die Tatsache, dass er, zumindest bis zu seinem Amtsantritt in Bessenich, Co-Trainer der U19 des Bonner SC war, die, als Bessenich in die Bezirksliga aufstieg, den Sprung in die A-Jugend-Bundesliga schaffte. Anteil an gleich zwei Aufstiegen in einem Sommer zu haben, kann auch nicht jeder von sich behaupten.