Beim Fußball-Kreispokalfinale der Frauen waren mehr Zuschauer als bei den Männern vor zwei Monaten. Das zeigt die Akzeptanz des Sports.
Kommentar zum PokalfinaleDas war Werbung für den Frauenfußball im Kreis Euskirchen
Die Konstellation war natürlich perfekt: Zwei Mannschaften aus dem Zülpicher Stadtgebiet treffen in Zülpich in einem Endspiel aufeinander. Die Temperaturen an diesem 2. Oktober lagen noch am Abend bei viel zu hohen 20 Grad. Und am nächsten Tag war Feiertag. Was will man mehr?
Das dachten sich dann auch die rund 400 Zuschauer, die sich das Kreispokalfinale der Frauen zwischen dem heimischen TuS und dem TB-SV Füssenich-Geich anschauten und vor dem Spiel dafür sorgten, dass Parkplätze rund um die Sportanlage an der Blayer Straße zur Mangelware wurden. Einige Besucher verpassten dann auch das 1:0 für die Füssenicher Frauen.
Beim Frauen-Pokalfinale waren mehr Zuschauer als bei den Männern
Für den Frauenfußball im Kreis Euskirchen war dieses Finale auf jeden Fall eine gelungene Werbung. Nicht nur waren mehr Zuschauer da als beim Finale der Männer in Lommersum (zugegeben: Anfang August hatte es auch wie aus Kübeln geschüttet), sie sahen auch ein gutes Fußballspiel, das in der zweiten Halbzeit sogar noch einmal spannend wurde, obwohl es in der ersten Hälfte wegen der klaren Füssenicher Überlegenheit nicht so ausgesehen hatte.
Ja, Frauenfußball ist tatsächlich anders als Männerfußball. Das ist keine neue Erkenntnis. Das Niveau, wenn man die Ligen miteinander vergleicht (beispielsweise die Landesliga, in der Frauen-Pokalsieger Füssenich-Geich und der Zweitplatzierte bei den Männern, Erftstadt-Lechenich, spielen), ist bei den Frauen sicherlich etwas niedriger. Was auch normal ist, schließlich gibt es viel mehr Jungs als Mädchen, die gegen den Ball treten. Der Pool, aus dem sich Spieler rekrutieren, ist dementsprechend größer.
Die Akzeptanz des Frauenfußballs nimmt weiter zu
Aber die Akzeptanz nimmt zu. Die Rufe der Ewiggestrigen, dass Frauen nicht auf einen Fußballplatz gehören, werden immer leiser. Und das ist auch gut so.
In einem Aspekt sind die Frauen den Männern aber weit voraus. Es gab zwar zwei Gelbe Karten im Finale, beide Male gegen Zülpicher Spielerinnen. Aber es war für das Schiedsrichtergespann um Michael Schnitzler ein einfach zu leitendes Spiel, weil beide Mannschaften stets fair und respektvoll miteinander umgingen. Das war in den Männer-Finalspielen der letzten Jahre – Ausnahme ist das Endspiel im August, bei dem der Regen vielleicht auch direkt die Gemüter abgekühlt hat – nie der Fall. Daran könnten sich die Männer durchaus mal ein Beispiel nehmen.