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Kreisliga-KolumneDie Cardinales aus Lommersum erfüllen sich endlich ihren Wunsch

Lesezeit 5 Minuten
Ein Fußballer der TuS Mechernich legt einen Ball am auf dem Boden liegenden Spieler aus Kommern vorbei.

Vorige Woche spielten Kommern und Mechernich in der Kreisliga C noch gegeneinander. Jetzt geht es im Rathaus um ihre Sportstätten.

Fußballspiele im Polizeibericht, Fußballplätze in der Politik und Schützenfeste in Metternich – es ist viel passiert in den Kreisligen.

Drei Ligen mit insgesamt sechs Staffeln bei den Männern, zwei Kreisligen aus unterschiedlichen Regionen bei den Frauen. Da fallen Woche für Woche Geschichten ab. So auch diesmal.

Eine Mutter spielt mit ihrem Sohn für Lommersum endlich Doppelpass

Es war der große Wunsch von Marina Cardinale: Einmal mit ihrem Sohn Gian Luca gemeinsam in einem Pflichtspiel auf dem Platz zu stehen. Beim 4:3-Sieg des SSV Lommersum gegen den SV Bessenich III hat es nun geklappt. Weil der 20-jährige Offensivspieler, der eigentlich in der ersten Mannschaft in der Kreisliga A kickt, zuletzt verletzungsbedingt länger ausgefallen war, sollte er bei der SSV-Reserve Spielpraxis sammeln. Da kam das Duell gegen die Bessenicher Drittvertretung gerade recht.

Klar, dass dann auch seine Mutter, die in dieser Saison bereits sieben Spiele für die Lommersumer Zweitvertretung absolviert hat, auf dem Platz stehen wollte. Und es gab ordentlich was zu feiern im Hause Cardinale. Gian Luca erzielte das 1:0 und bereite zwei weitere Treffer des SSV vor. Der Galaauftritt von Bessenichs Stürmer Mehmet Karagöz, der alle drei SV-Buden erzielte, war da bedeutungslos. „Beide sind verletzungsfrei geblieben und wir haben drei Punkte geholt. Es war ein schöner Sonntag“, so Marina Cardinale.

Das Comeback des Spieltags gelang dem SSV Golbach

Den Start in die Partie hatte der SSV Golbach mal gehörig verschlafen. Dafür war der Tabellenfünfte am Ende hellwach. Nach neun Minuten lagen die Eifeler beim TSV Schönau II schon mit 0:3 in Rückstand. Als dann den Gastgebern auch noch der vierte Treffer in der 17. Minute gelang, war das Spiel praktisch entschieden. Oder eben nicht.

Max Hofmann eröffnete sechs Minuten nach dem vierten TSV-Treffer die Aufholjagd. Noch vor dem Seitenwechsel ließ der Stürmer zwei Tore folgen. Nach dem Seitenwechsel waren es dann Lucas Drehsen, Jan Malsbenden und Kai Müller, die das Comeback des Tages krönten. 4:6 hieß es am Ende aus Sicht der Heimmannschaft.

Das Schützenfest des Tages fand nicht in Euskirchen statt

Der höchste Sieg des Tages geht mal nicht an Inter Euskirchen – und das, obwohl der Tabellenführer der Kreisliga C, Staffel 1, mit 11:0 gegen die SG Ülpenich-Nemmenich-Elsig II gewann.

Noch zwei Tore mehr erzielte aber der SV Metternich im Duell mit Türk Gencligi. Zur Pause stand es bereits 8:0. Die Treffer für den Tabellendritten erzielten Florian Corsten (3), Manuel Bienentreu (2), Nico Hoffmann (2), Avel Slinkov, Franziskus Spies von Büllesheim (3), Julius Schwarz und Torben Martens. Aufgrund der vergangenen Wochen (fünf Spieler und der Trainer haben Türk Gencligi verlassen), muss man sich ein wenig Sorgen um den Klub machen.

Der TuS Vernich erlebt ein bisher unbekanntes Gefühl

Zehn Spiele, acht Siege, zwei Unentschieden, keine Niederlage: Das war die bisherige Situation des Kreisliga-B1-Spitzenreiters TuS Vernich. In der Vorwoche besiegte das Team von Georg Wall den Verfolger Bessenich II mit 3:1. Doch nun gibt es ein in dieser Saison unbekanntes Gefühl: das der Niederlage. Und das gegen eine Mannschaft, die die bislang letzte Niederlage ebenfalls schon aus dem Kurzzeitgedächtnis vertrieben hat. Fünf Spiele in Folge hatte Rotbachtal/Strempt gewonnen. Im Oktober blieb das Team von Sebastian Reisenauer ohne Niederlage.

Und nun kam ein sechster Sieg am Stück hinzu. 5:3 gewann Rotbachtal gegen Vernich. Nach Toren von Pascal Leisten (2), Lorenzo Moranelli (2) und Simon Reitz führte man nach 68 Minuten sogar 5:1 (Finn Pleger hatte zum zwischenzeitlichen 2:1 getroffen). Der Schlussspurt der Vernicher begann zu spät, die Tore von Marten Plege und Maxim Klinov waren nur noch Ergebniskosmetik.

In Mechernich entscheiden Politiker über die Sportstätten

In der vergangenen Woche kämpften die beiden zweiten Mannschaften von Kommern und Mechernich in der Kreisliga C3 noch gegeneinander um Punkte, Mechernich gewann auswärts 4:0. Am heutigen Dienstag geht es um ihre Sportstätten. Und da überrascht die Stadt Mechernich. Im Wälschbachstadion in Kommern wird sich zwar nichts ändern. Dafür aber in Mechernich.

Der Rasen vom Platz am Schulzentrum soll abgetragen und ins Eifelstadion gebracht werden, die TuS wird also ihren Aschenplatz verlieren. Dafür, so schlägt es die Verwaltung vor, soll am Schulzentrum ein Kunstrasenplatz entstehen, der Schulen und Vereinen zur Verfügung gestellt wird. Der zuständige Ausschuss trifft sich am heutigen Dienstag um 18 Uhr im Mechernicher Rathaus.

Die unnötigste Aktion des Wochenendes

Wenn ein Fußballspiel im Polizeibericht auftaucht, ist das nicht gut. Wenn es sich dann auch noch um ein Jugendfußballspiel handelt, kann man sich nur noch an den Kopf packen. Am Samstag um 12 Uhr kämpften in der Qualifikations-Staffel 5 der D-Jugend (dabei handelt es sich um Elf- und Zwölfjährige Spieler) die Mannschaften Kommern/Firmenich/Satzvey III und Mechernich/Feytal/Weyer II um Punkte. 1:0 siegte die Heimmannschaft in Satzvey.

Während des Spiels kam es aber auch außerhalb des Platzes zu einem Kampf. Ein 57-jähriger Mann und eine 44-jährige Frau (beide aus dem Mechernich Stadtgebiet) beleidigten sich mit Sprüchen unterhalb der Gürtellinie. Als die Frau auf den Mann zuging, dachte dieser, dass sie ihn schlagen wolle – und schlug selbst zu. Es bildete sich eine Traube um die beiden Streithähne, die Polizei wurde gerufen. Als die Beamten eintrafen, hatte sich der Tumult aufgelöst.

Die einzige Frage, die man sich dazu stellen muss: Geht's noch? Wer sich am Rande eines Jugendspiels so aufführt, sollte bitte in Zukunft daheim bleiben. Vorbildliches Verhalten sieht anders aus.