Im Topspiel der zweiten Runde des Kreispokals traf Neu-Bezirksligist JSG Erft 01 Euskirchen auf den TSV Schönau aus der Kreisliga A.
Topspiel des WochenendesJSG Erft gewinnt mit Kurzpass-Spiel gegen Körper aus Schönau
TSV Schönau – JSG Erft 01 1:2 (0:2). In einem lange Zeit eher unaufgeregten Duell zwischen dem A-Ligisten und dem Bezirksliga-Aufsteiger wurde es in der Schlussphase ebenso hitzig wie hochspannend. Dies war in erster Linie ein Verdienst der Gastgeber, die nach dem späten Anschlusstreffer von Norbu Naktsang plötzlich wieder vom Weiterkommen träumen durften und dem Gegner alles abverlangten.
Zwei Spielstile
Schnell wurde klar, dass auf dem erstklassigen neuen Kunstrasenplatz in Schönau zwei vollkommen unterschiedliche Stile aufeinanderprallten: Während die Gäste mit ihren fußballerischen Fähigkeiten, vor allem im Kurzpass-Spiel, zum Erfolg kommen wollten, hielten die Hausherren eher mit körperlicher Präsenz dagegen. Dies führte dazu, dass die JSG in der eigenen Hälfte umfangreiche Ballbesitzphasen hatte, aber vor dem gegnerischen Strafraum auf eine erbitterte Gegenwehr stieß. Der TSV beschränkte sich allerdings nicht nur aufs Toreverhindern, sondern kam insbesondere in der Anfangsphase auch zu einigen guten Konteraktionen.
Spieler des Spiels
Maßgeblichen Anteil daran, dass der Favorit am Ende in die nächste Runde einzog, hatte Nicolas Woywod. Obwohl der Offensivakteur verletzungsbedingt noch vor der Pause rausmusste, war er als Schütze des Führungstreffers und Vorlagengeber des 2:0 von Lucas Spilles der entscheidende Mann für das Team von Trainer Stephan Reimer. Ebenfalls eine starke Vorstellung bot Luke Bungart, der im zweiten Durchgang über die rechte Außenbahn fast an jedem gefährlichen Angriff der 01er beteiligt war, über die volle Distanz auf dem Platz stand und ein enormes Laufpensum abspulte.
Aktion des Spiels
Über welche spielerischen Möglichkeiten die talentierte JSG-Elf verfügt, demonstrierte sie vor dem 2:0, als das Spielgerät wie am Schnürchen und die Schönauer Verteidigung nur staunend hinterherlief. Nach präziser Steilvorlage aus dem Zentrum öffnete das Täuschungsmanöver von Luc-Seal Roggendorf den Raum für Woywod, der über die linke Seite nicht mehr zu stoppen war und auf den aus wenigen Metern mühelos einschiebenden Spilles querlegte – schöner und zugleich einfacher kann man kein Tor erzielen.
Erkenntnis des Spiels
Dass es bei aller technischen Veranlagung der jungen Truppe von Stephan Reimer noch einiges zu verbessern gibt, deckte die Mannschaft von Carsten Nolden speziell in der hektischen Endsequenz auf. Nicolai Bender sah in der Nachspielzeit wegen Meckerns Gelb-Rot und bescherte seinen Teamkollegen, die sich nun in den direkten Duellen nicht immer clever anstellten, einige ungemütliche Augenblicke, die beinahe noch für die Verlängerung gesorgt hätten. Die noch fehlende Abgebrühtheit machte sich auch im Torabschluss negativ bemerkbar.
Fazit
Die Platzherren zeigten eine gelungene Vorstellung und deuteten an, dass in der kommenden Saison im Kreis-Oberhaus durchaus mit ihnen zu rechnen ist. Hätten die Neuzugänge Sven Gräbe (9.) und Lukas Wollenweber (42.) in der finalen Aktion etwas mehr Zielwasser getrunken, wäre ein früheres Tor möglich gewesen. Unter dem Strich geht der Sieg der Gäste, die nach dem Wechsel zahlreiche gute Chancen auf das 3:0, unter anderem von Leo Richerzhagen, fahrlässig vergaben und deshalb zittern mussten, allerdings in Ordnung.