Euskirchener Reiter und Reiterinnen ermittelten auf dem Rittergut Schick in Enzen ihre Kreismeister in der Dressur und im Springen.
ReitenSo lief die Kreismeisterschaft in Enzen – Lokalmatadorin triumphiert doppelt
Zwei Tage gab es auf der Anlage des Reitervereins Enzen-Euskirchen spannende Kämpfe um Punkte und Platzierungen. Das Finale der Kreismeisterschaften des Pferdesportverbands wurde erstmals nach neuen Regeln ausgetragen. Nicht mehr die Leistung bei einem einzigen Turnier entschied über den Titel, sondern die Reiterinnen und Reiter konnten Punkte bei mehreren Starts sammeln, die dann in die Wertung einflossen.
Doch das Abschneiden auf dem Rittergut Schick war immer noch besonders wichtig: Die Punkte aus dem Finale zählten anderthalbfach. Und so sahen die Besucherinnen und Besucher engagierte Ritte von rund 200 Startern bis zur L-Dressur und zum abschließenden L-Springen.
Reiten: Rosa Carbow hat gleich zweimal die Nase vorn
Rosa Carbow vom gastgebenden RV Enzen-Euskirchen hatte am Ende gleich zweimal die Nase vorn. Im Springen siegte sie in der Leistungsklasse (LK) 6, in der Dressur in der Leistungsklasse 5. Das Springen der LK 5 gewann Hanna Hladik vom Reitverein Dom-Esch. In der Dressur war Sophie Pfeifer vom RV Enzen-Euskirchen am erfolgreichsten in der LK 6 unterwegs, in der LK 4 Jasmin Bär vom RFV Zülpich.
Besonders stolz kann der Gastgeberverein auf seinen Nachwuchs sein. In der Leistungsklasse 0 stellte er gleich die drei Bestplatzierten: Mats Aigner (Nachwuchskreismeister LK 0 und 7), Magalie Carbow und Cleo Barbier. Eigentlich dürfen in dieser Klasse junge Reiter bis zum 18. Lebensjahr starten, doch die drei Gewinner waren zwischen zehn und zwölf Jahre alt.
Besonderheit bei der Nachwuchsmeisterschaft
Das Besondere an der Nachwuchsmeisterschaft: Hier müssen Platzierungen sowohl im Springen als auch in der Dressur nachgewiesen werden. „Damit soll einer allzu frühen Spezialisierung entgegengewirkt werden“, sagt Anke Aigner-Bolten, stellvertretende Vorsitzende des RV Enzen-Euskirchen. Die Kinder und Jugendlichen sammelten allerdings ihre Punkte nur an den beiden Turniertagen in Enzen. In sechs Prüfungen konnten sie am Samstag und Sonntag insgesamt starten.
Noch jünger waren die Teilnehmer bei der Führzügelklasse. Schon Fünfjährige zeigten da, stilecht gekleidet in weiße Reithosen und schwarze Stiefelchen, wie gut sie auf dem Pferd beziehungsweise dem Pony sitzen. Die Führzügelklasse Cross Country gilt sogar schon als erste Vorbereitung für spätere Vielseitigkeitsreiter.
Als besondere Herausforderung erwies sich, dass der Teich am Rittergut Schick durchquert werden musste. Was nicht jedem gelang. Ponys sind kleine Pferde mit großem Willen, und eines wollte eben auf keinen Fall nasse Hufe bekommen. Da halfen weder gutes Zureden noch Ziehen und Schieben. Die beiden Reiterlein, die ihre Aufgabe am besten absolvierten, fahren demnächst nach Wesel. Dort haben sie einen großen Auftritt im Rahmenprogramm der Deutschen Ponymeisterschaften.
Anke Aigner-Bolten zeigte sich am Ende des Turnierwochenendes rundum zufrieden. „Wir haben schönes Reiten gesehen“, sagte sie. Vor allem der Nachwuchs habe die Pferde gut behandelt. Auch der neue Austragungsmodus der Kreismeisterschaft sei eine gute Lösung. Da mache es nicht gleich alle Chancen auf den Titel zunichte, wenn Reiter oder Pferd mal einen schlechten Tag erwischten.