Beim Silvesterlauf an der Steinbachtalsperre in Kirchheim schreibt Sonja Vernikov Geschichte. Mehr als 600 Teilnehmer gehen auf die Strecke.
Mit BildergalerieBeim Silvesterlauf in Euskirchen-Kirchheim fallen gleich zwei Bestmarken
Zwischen Frühstück und Raclette gehört der Silvesterlauf an der Steinbachtalsperre für viele regionale und überregionale Sportlerinnen und Sportler zum Pflichtprogramm des Jahresausklangs dazu. Bereits zum 36. Mal fand diese vom LC Euskirchen ausgerichtete Veranstaltung statt. Am Ende setzten sich in den Hauptläufen Ralf Ulmer (LC Euskirchen) und die Mechernicherin Sonja Vernikov (Ski-Keller Kaulard & Schroiff) mit Streckenrekorden gegen die Konkurrenz durch.
Silvesterlauf: Seit der Flut eine andere Strecke an der Steinbachtalsperre
Die Laufveranstaltung, die im Vorjahr nach zweijähriger Corona- und flutbedingter Pause einen Neustart erlebte, war mit den dort gewonnenen Erfahrungen perfekt vorbereitet. Dem Organisations- und Helferteam des LC Euskirchen (rund 30 Personen) standen erneut die örtliche Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz und das Technische Hilfswerk als Unterstützer zur Seite.
Die Streckenführung über Asphalt verlief wie im Vorjahr nur einseitig an der Steinbachtalsperre vorbei, da die Staumauerschäden immer noch zur zwangsläufigen Sperrung führen. Die Läuferinnen und Läufer hatten zu Beginn Rückenwind und nach dem Wendepunkt dann mit Gegenwind zu kämpfen, dennoch waren die äußeren Bedingungen insgesamt gut. Auch die Sonne zeigte sich zwischendurch mehrfach.
Beim Silvesterlauf fallen gleich zwei Streckenrekorde
Waren es im vergangenen Jahr noch 476 Läuferinnen und Läufer, die in den vier Läufen an den Start gingen, waren es diesmal 630 Teilnehmer. Gleich fünf Kinder des Jahrgangs 2018 gingen über die Ein-Kilometer-Strecke an den Start. Paul Schröder (LGO Euskirchen/Erftstadt) war der jüngste Teilnehmer im Feld und durfte sich am Ende seines Laufs wie alle anderen Kinder auch über eine Medaille freuen.
Erneut war Jochen Sackel (83) von der LG Heimerzheim der älteste Teilnehmer im Feld. Sackel lief über die 3,5-Kilometer-Strecke auf Gesamtplatz 164 ins Ziel und ließ noch 42 andere Teilnehmer hinter sich. Die teilnehmerstärkste Mannschaft kam erneut vom TuS Kreuzweingarten-Rheder, die mit 21 Läuferinnen und Läufern teilnahm.
Auch Schirmherr und Bürgermeister Sacha Reichelt machte sein Versprechen aus dem Vorjahr wahr und ging über die 3,5 Kilometer an den Start. Die Vielfalt des Teilnehmerfeldes zeigte sich erneut darin, dass auch wieder viele Fußballer den Weg an die Steinbachtalsperre fanden. Concordia Weyer und der TuS Dom-Esch stellten hier die größten Gruppen, aber auch Georg Salmon (TuS Zülpich), Philipp Henn (SSV Lommersum) und Noah Schmuck (Schiedsrichter) liefen mit.
Timm Ody beim Jedermannlauf nicht zu schlagen
206 Starter gingen über die 3,5-Kilometer-Runde auf die Strecke. In Abwesenheit der Vorjahressiegerin Celine Schneider war es Johanna Koch (LC Euskirchen), die sich nach ihrem zweiten Platz im Vorjahr dieses Mal souverän den Sieg mit über zwei Minuten Vorsprung holte.
Koch benötigte 14:05 Minuten und verwies Helene Leimkühler (TV Sinzig 08) und Anna Rottenau (Team Voreifel) auf die Plätze zwei und drei. In der Herrenwertung war es Timm Ody (LC Euskirchen), der in 12:59 Minuten die Ziellinie als Erster überquerte. Ihm folgten Routinier Norbert Schneider (Milers Colonia 2020) aus Scheven und Vorjahressieger Nils Bues (Tri-Team Merzbach).
Einen fast schon historischen Vierfach-Triumpf feierten die Herren des LC Euskirchen auf der 10,5-Kilometer-Strecke. Der Sieg ging in einem packenden Rennen und nach einer Tempoverschärfung am Anstieg zum Ende der zweiten Runde an Ralf Ulmer. Ulmer benötigte in 33:48 Minuten etwas mehr als eine Minute weniger als Vorjahressieger Timo Küpper.
Für Küpper blieb dieses Mal „nur“ der zweite Platz. Auch er blieb mit 34:18 rund 30 Sekunden unter seiner Zeit vom vergangenen Jahr. Das Podium komplettierte Marco Müller, der 36:25 Minuten und damit drei Sekunden schneller lief als im Vorjahreslauf. Das gute Ergebnis des LC Euskirchen rundete Markus Seidenfaden auf Platz vier ab, der seinen Titel in der Eifelcup-Gesamtwertung verteidigte.
Sonja Vernikov gewinnt vor Seriensiegerin Nora Schmitz
Sonja Vernikov aus Mechernich hat sich durch den Sieg an der Steinbachtalsperre den Eifelcup geholt und damit Seriensiegerin Nora Schmitz auf Rang zwei verdrängt. Vernikov brauchte 41:53 Minuten und benötigte damit 50 Sekunden weniger als Schmitz (LC Euskirchen) im Vorjahr. Auf Platz zwei kam Nora Schmitz (43:11 Minuten) vor Dorothea Wölfl (Laufteam Bundeswehr und Reservisten, Hof/Bayern) in das Ziel. Wölfl, die derzeit in Euskirchen stationiert ist, benötigte 44:52 Minuten für die Strecke.
Die Stimmen zum Silvesterlauf an der Steinbachtalsperre
Mitorganisator Robert Schöller: „Wir sind mit dem guten Zuspruch zufrieden und wurden erneut bestätigt, an dieser Veranstaltung festzuhalten.“
Mitorganisator und Läufer Timo Küpper: „Wir sind natürlich megazufrieden, da die Anzahl der Teilnehmer gegenüber dem Vorjahr noch mal gestiegen ist. Gerade bei den Kindern ist es schön zu sehen, dass es am Nachwuchs nicht mangelt. Das Ganze ist aber ohne die ganzen Helfer nicht möglich, und dafür möchten wir uns bedanken. Für den Lauf wusste ich, das Ralf, mein Trainingskollege, etwas stärker ist. Daher war meine Taktik, im Schlussspurt, wo ich mich vorne sehe, ihn anzugreifen. Leider hat er am Schlussanstieg in Runde zwei etwas angezogen, und dann ging die Lücke auf, sodass ich abreißen lassen musste.“
Ralf Ulmer: „Es war eine superharte Strecke mit viel Wind. Ich wusste, dass ich Timo irgendwann abhängen muss, und habe zum Ende der zweiten Runde alles auf eine Karte gesetzt.“
Marco Müller: „Ich wusste, dass die zwei das vorne unter sich ausmachen werden, daher galt im Laufe des Rennens für mich, den dritten Platz abzusichern.“
Sonja Vernikov: „Es war durchaus eine schöne Strecke, auf der ich 2014 einen meiner ersten Wettkämpfe bestritten habe. Ich war unter der Woche krank und konnte nicht trainieren, daher zählte am Ende nur das Ergebnis. Ich wollte diesen Sieg unbedingt und damit den Eifelcup gewinnen. Im neuen Jahr steht der Altersklassenwechsel an, und ich möchte gerne an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen.“
Nora Schmitz: „Laufen ist der schönste Sport der Welt, und es hat wie immer großen Spaß gemacht.“
Dorothea Wölfl: „Mir wurde gesagt, dass dies eine schöne Veranstaltung mit einer schönen Strecke und Landschaft ist. Das kann ich nun bestätigen.“
Norbert Schneider: „Ich bin mit meinem zweiten Platz sehr zufrieden. In meinem Alter und im 61. Rennen des Jahres noch so weit nach vorne zu kommen, ist wirklich super.“
Bürgermeister Sacha Reichelt: „Gerne habe ich wieder die Schirmherrschaft übernommen und meine Ankündigung aus dem letzten Jahr, hier mitzulaufen, umgesetzt. Dennoch muss ich sagen, dass es mir persönlich schwerfällt, noch passende Zeitfenster zu finden, um mich sportlich zu betätigen. Daher war mein Ziel, unter 25 Minuten zu bleiben, und das habe ich geschafft. Man hat einmal mehr gesehen, dass der Kreis Euskirchen ein richtig guter Läuferkreis ist.“ (roc)