Das TNT wirft einen Blick auf den Sport im Kreis Euskirchen. Diesmal geht es um Basketball, die JSG Erft und die Kreisliga A.
Sport im Kreis EuskirchenDie Kreisliga A ist nicht mehr spannend
Die Kreisliga A ist die spannendste der vergangenen Jahre. Weder Absteiger noch Aufsteiger stehen vor der Saison fest.
Thomas: So langsam zeigt sich: Das stimmt gar nicht. Stotzheim steht als Absteiger jetzt schon fest. Hoffentlich verabschieden sich die Schwarz-Weißen mit Anstand. Und Dahlem scheint dann diese Saison doch zu gut für die Liga.
Tom: Dahlem wird das Ding machen. Wenn du dich bisher nicht mit Ruhm bekleckerst, Spitzenspiele aber in der Nachspielzeit für dich entscheidest, dann steigst du am Ende auch auf. Dennoch macht die Liga richtig Spaß, weil gefühlt nicht jeder jeden schlagen, aber zumindest ärgern kann. Und es gibt auch wieder Überraschungsmannschaften im positiven Sinn mit Schöneseiffen und im negativen Sinn mit Flamersheim.
Die JSG Erft ist entzaubert. In den vergangenen beiden Derbys zeigte sich die Mannschaft mit hängenden Köpfen.
Tom: Dass es nicht so weitergehen konnte wie in den vergangenen dreieinhalb Jahren, war klar. Dass aber großes Verletzungspech hinzukommt, war wohl nicht einkalkuliert – anders als die eine oder andere Niederlage. Vor allem der Ausfall von drei Leistungsträgern in der Offensive mit Ben und Luke Bungart sowie Luc-Seal Roggendorf ist nicht zu kompensieren – auch nicht für Trainer Stephan Reimer, der seit Jahren der Vater des Erfolgs ist.
Der Sprung in die Bezirksliga ist enorm. Erst recht für eine junge Mannschaft, die das Verlieren erst wieder lernen muss. Gelingt ihnen das, werden die Köpfe auch wieder hochgehen.
Thomas: Die JSG Erft hat zwei Jahre lang nicht mehr verloren. Das Gefühl unschlagbar zu sein, muss erst einmal aus den Köpfen wieder raus. Dafür ist die Bezirksliga zu gut. Für mich ist das eine normale Phase bei einem sehr jungen Team und vor allen Dingen Kopfsache. Aber ja, das Verletzungspech ist enorm und tut weh. Das Spiel am Sonntag gegen Voreifel ist deshalb sehr wichtig.
Die kleinen Sportarten werden vom großen Fußball immer an den Rand gedrängt. Dabei verpassen sie es, in den Momenten, wo wenig Sport ist, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, beispielsweise in den Herbstferien.
Thomas: Fußball, noch mehr Fußball und vielleicht noch ein wenig Handball: Das hört man immer wieder von Vertretern der sogenannten Randsportarten. Recht haben sie schon. Aber das Zuschauerinteresse spricht eine eindeutige Sprache. In den Herbstferien wird zudem weiter Fußball gespielt – und viele Menschen sind weg.
Tom: Selbst in der Fußball-Winterpause schaffen es Tischtennis, Volleyball und Co. nicht, dem Volkssport Nummer eins den Rang abzulaufen – weil er eben Volkssport Nummer eins ist. Daran wird sich auch nichts ändern. Auch nicht, wenn der FC absteigt und der DFB sich weiter von der Basis entfremdet. Dennoch müssen die Randsportarten mehr aus ihren Möglichkeiten machen – beispielsweise in den Herbstferien spielen.
Ilona Schaffrath ist die amtierende Sportlerin des Jahres, wenn man den Leserwillen bei der Sportlerwahl sieht. Man muss konstatieren: Sie trägt den Titel zurecht.
Tom: Ilona ist positiv bekloppt. Sie hat sie nicht mehr alle. Aber auch das meine ich mit dem allergrößten Respekt. Vor ihrem Antrieb kann ich nur den Hut ziehen. Und mir wünschen, dass ich nur ein Zehntel so viel Sport machen würde.
Thomas: Ich folge ihr ja auf diversen Kanälen und bin einfach nur erstaunt. Gefühlt ist sie jedes Wochenende bei einem anderen Marathon oder Volkslauf und sitzt den Rest der Woche auf dem Fahrrad und düst durch die Eifel. Das ist nicht nur löblich, sondern auch ein wenig beneidenswert. Ab jetzt Kniebeugen und Liegestütz zum Dienstbeginn?
Der Basketball im Kreis Euskirchen wird kurzfristig keine große Rolle mehr spielen. Sowohl Bad Münstereifel als auch Zülpich sind auf dem Weg nach unten.
Thomas: Aber sie arbeiten daran, dass es bald auch wieder aufwärts geht. Die Lage am Rand des Verbandsgebietes ist nicht gut. Die besten Spieler zieht es in höhere Ligen. Die Fokussierung auf die eigene Jugend ist deshalb richtig, auch wenn es erst einmal weh tun wird.
Tom: Es liegt halt im Auge der Vereine, wie groß die Rolle sein soll. Wenn sie ganz groß sein soll, ist eine SG unumgänglich. Sind beide mit Landesliga und Co. fein, ist das völlig in Ordnung. Es gibt viele Mannschaften, die gerne mal wieder Landesliga spielen würden. Beispielsweise der ETSC beim Fußball.