Sportlerwahl 2023Bei ETSC-Turnerin Anouk Hauser wird der Balken zum Boden

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Anouk Hauser lächelt, während sie einen Handstand am Reck macht.

Steht kopf für ihren Sport: Anouk Hauser.

Die Nominierten zur Sportlerwahl 2023 im Kreis Euskirchen stellen wir in loser Reihenfolge vor. Heute: ETSC-Turnerin Anouk Hauser.

„Wenn Anouk Hauser turnt, dann sieht es so aus, als ob sie den Balken mit dem Boden verwechselt.“ So formuliert es Manuél Heister, ihr Trainer beim Euskirchener TSC. Er muss es wissen, denn er kennt die 18-Jährige aus der Nähe von Kreuzau schon seit Jahren.

Selbst in der mit Talenten gespickten Turnabteilung des ETSC ist sie herausragend. Sie war nicht nur die beste Turnerin der Landesliga 4 insgesamt, sondern vertrat als einzige den ETSC bei der Verbandsmeisterschaft Kür in der höchsten Stufe, der Leistungsklasse 1, in der sie Dritte wurde.

Hauser arbeitet am Handstand-Überschlag-Vorwärtssalto

Beim Landesfinale der P-Stufen Mannschaft war sie die beste Turnerin im Wettbewerb. Nicht nur das: Trainer und Turnerin arbeiten an einem besonderen Sprung, dem Handstand-Überschlag-Vorwärtssalto. „Den kann keine Turnerin in der Liga, das ist Regionalliga-Niveau“, sagt Heister. Damit kennt sich Anouk Hauser aus, schließlich turnte sie schon als Elfjährige für den TSV Unterföhring in der Regionalliga.

Die Athletin selbst sah in ihrem Turnjahr 2023 Höhen (am Ende) und Tiefen (zu Beginn). Resümierend sagt sie: „Das Jahr war ziemlich cool, es ist viel passiert. Und es ist ziemlich gut gelaufen, in der Mannschaft sowieso, im Einzel aber auch.“ Klassisches Understatement beherrscht Hauser, die seit ihrem sechsten Lebensjahr turnt, also auch.

Mentales Training hilft Anouk Hauser nicht nur beim Turnen

Turnen ist für die 18-Jährige nicht nur Sache des Körpers, sondern auch des Kopfes. „Angst ist beim Turnen immer dabei. Und wenn ich mal eine Übung ein paar Wochen nicht trainiert habe, merkt der Körper das“, sagt sie. Deshalb sei mentales Training wichtig. „Man geht alles im Kopf durch und stellt sich und den Körper so darauf ein. Je schwieriger die Elemente sind, desto schwieriger ist es, sich alles vorzustellen“, so Hauser. Dieses mentale Training helfe nicht nur beim Turnen, sondern auch sonst im Leben.

Das sieht auch Manuél Heister so. „Anouk ist sehr fokussiert, das macht den Erfolg aus“, sagt der Trainer. Und dann folgt die ultimative Lobeshymne: „Anouk ist sehr talentiert und auch durch ihr mentales Training richtig gut.“ Man könne vieles beim Turnen lernen. Aber dennoch müsse man sich die Elemente vorstellen können. Hauser beherrsche das.

Und was hat sie für 2024 vor? „Ich will ganz viele neue Sachen ausprobieren“, sagt sie. Und weiter Vollgas geben wie am Ende von 2023. Nachdem Aufstieg mit dem ETSC diesmal in der Landesliga 3.

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