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Sportlerwahl 2023Sonja Vernikov aus Mechernich hat den großen Traum von Olympia

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt Läuferin Sonja Vernikov beim Silvesterlauf an der Steinbachtalsperre.

Mit dem Sieg an der Steinbachtalsperre holte sich Sonja Vernikov auch den Eifelcup.

Die Nominierten zur Sportlerwahl 2023 im Kreis Euskirchen stellen wir in loser Reihenfolge vor. Heute: Läuferin Sonja Vernikov.

Volle Punktzahl, unter 34 Minuten, Belgien und ein wenig verrückt. Wozu diese Stichwörter passen? Sie beschreiben das Jahr von Läuferin Sonja Vernikov. Die 22-jährige Mechernicherin ist auch im Jahr 2023 gelaufen und gelaufen und gelaufen. Und das äußerst erfolgreich. Doch von vorn.

Volle Punktzahl? Das hat Sonja Vernikov im Rahmen der Eifel-Cup-Laufserie geschafft. Bei acht Starts siegte sie achtmal und wurde logischerweise mit 200 Punkten, eben der vollen Punktzahl, erstmals Siegerin der Laufserie. „Normalerweise laufe ich an Silvester nicht in Euskirchen, weil ich Einladungen für andere Rennen habe. Aber es war klar, dass ich dort starten muss, um die Serie zu gewinnen. Also habe ich das gemacht“, blickt Vernikov zurück. Auch für 2024 ist der Eifel-Cup eingeplant: „Den Sieg würde ich natürlich gern wiederholen.“

Sonja Vernikov bewältigt die zehn Kilometer in unter 34 Minuten

Bei der Frage nach weiteren sportlichen Highlights 2023 ist eine Zeit unter 34 Minuten, genauer gesagt von 33:58 Minuten über 10 Kilometer, etwas, das Vernikov nachhaltig Freude ins Gesicht zaubert. „Es war gar nicht geplant bei dem Lauf ‚Rund um das Bayerkreuz‘ in Leverkusen eine Bestzeit unter 34 Minuten zu laufen. Ich konnte das erstmal gar nicht glauben, musste eine Nacht drüber schlafen. Umso schöner, dass es wahr ist.“

Und was hat die Erzieherin sonst noch so gemacht? Viele Wettkämpfe bestritten, viele Podiumsplätze gesammelt und das nicht nur in Deutschland. „Für die Rennen in der Region starte ich für meinen Sponsor. Sobald es um Wettkämpfe auf vermessenen Strecken geht, starte ich für Vereine wie den LAZ Rhein-Sieg oder für den DCLA Halen.“ Halen? Ja, richtig gelesen – ein Verein aus Belgien. „Ich mag die Läufe in Belgien, die Organisatoren kennen mich, ich kenne viele Leute, bekomme diverse Einladungen, und die Stimmung ist wirklich gut.“ Auch, wenn Vernikov lachend feststellt: „Es fehlt etwas an der Sprache. Ich muss noch was an meinem Französisch tun.“

Vater von Sonja Vernikov ist Trainer und täglicher Begleiter

Viele Kilometer werden für die Wettkämpfe in Belgien nicht nur auf der Laufstrecke, sondern auch im Auto zurückgelegt. „Ohne meinen Vater, der mich trainiert und mein täglicher Begleiter ist, wäre ich nicht so weit gekommen. Vieles würde nicht funktionieren“, ist Vernikov dankbar für die familiäre Unterstützung.

Wer aufgepasst hat: Ein Stichwort fehlt noch – ein wenig verrückt sein. „Ja, das sagt mir der ein oder andere nach. Weil ich eigentlich jedes Wochenende im Jahr einen Wettkampf bestreite“, erklärt Vernikov. Doch diese Wettkämpfe sind für sie enorm wichtig: „Für mich sind sie oft besser als ein Training allein im Wald. Ich mag es, mich vor allen Dingen mit Männern zu messen, und das geht über Wettkämpfe halt am Besten.“

Für den Hobbysportler wären Wettkämpfe an jedem Wochenende eine Utopie, für Vernikov ist es Gewohnheit: „Mein Körper kennt das und hat sich daran gewöhnt. Ich mache seit zehn Jahren den Sport und war nur einmal ernsthaft verletzt. Regeneration ist dennoch sehr wichtig.“

Vielleicht auch ein wenig verrückt, vielleicht aber auch nicht – wer weiß das schon. Befragt nach ihren sportlichen Träumen, schaut Vernikov in die Zukunft: „Traumziel einer Läuferin ist natürlich Olympia. Vielleicht habe ich 2028 über 10 Kilometer ja eine Chance, die Norm anzugehen. Wenn alles passt, warum nicht?“