Die Nominierten zur Sportlerwahl 2024 im Kreis Euskirchen stellen wir in loser Reihenfolge vor. Heute: Fußballerin Julia Poth.
Sportlerwahl 2024Julia Poth von der SG Erfthöhen findet sich auf jeder Position zurecht

Kapitänin bei der SG Erfthöhen: Julia Poth.
Copyright: privat/Dirk Lohmann
Vielseitigkeit, Vereinstreue, Vollgas – Substantive, die die Fußballerin Julia Poth, die seit der C-Jugend für die SG Erfthöhen aufläuft, perfekt beschreiben. Die 25-jährige Mittelstürmerin blickt mit ihrer Mannschaft auf eine unerwartet gute Bezirksliga-Hinrunde zurück. Mit einer hauchdünnen Personaldecke und dem von Trainer Markus Lingscheid gesteckten Minimalziel, „mit dem Abstieg nichts zu tun haben“ zu wollen, gingen die SG-Kickerinnen in die aktuelle Saison.
Doch dann passierte das Unerwartete: Nur das Auftaktspiel ging verloren. Das Besondere daran: Bei der Niederlage stand die Mannschaft nicht einmal auf dem Platz. Weil Erfthöhen keine vollzählige Elf aufbieten konnte, verlor die SG am grünen Tisch. Ab Spieltag zwei jedoch verließen Poth und ihr Team kein einziges Mal als Verlierer das Feld. Der Lohn: Tabellenplatz drei. „Wir sind als Mannschaft zusammengewachsen. Auch bei den ganz jungen Spielerinnen zeigt sich jetzt eine gewisse Reife und Körperlichkeit“, erklärt die Kapitänin. „Unser Zusammenspiel wird immer besser. Zudem sind wir nicht so verletzungsgeplagt wie sonst.“
Julia Poth spielt im Sturm, als Zehner, als Sechser, in der Abwehr und im Tor
Fünf der 18 Hinrundentore gehen auf das Konto der Offensivakteurin, die immer wieder ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellt: „Ich bin so ein bisschen Allrounder“, erzählt sie lachend. „Gesetzt bin ich im Sturm. Am liebsten spiele ich auf der Zehnerposition. Aber auch auf der Sechserposition, in der Abwehr und sogar im Tor habe ich diese Saison schon gespielt.“ Und sie ist unermüdlich. In der Vorsaison war sie mit zwölf Toren nicht nur die treffsicherste Spielerin ihres Teams. Sie sammelte auch die meisten Einsatzminuten. Das Ziel der ambitionierten Kickerin, die als A-Juniorin ihren größten persönlichen Erfolg mit dem Gewinn des Mittelrheinliga-Meistertitels feierte: mit ihrer Mannschaft „so hoch wie möglich zu spielen“.
Fußball ist ihre Leidenschaft. Es gibt nichts, was sie an dieser Sportart nicht reizt. Sie liebt den Teamspirit, Dribblings und Torschüsse. Und die Fortschritte, die man im Training sieht. „Zu sehen, dass der Strang, an dem alle gemeinsam ziehen, immer dicker wird, begeistert mich“, schwärmt die Studentin der Sozialen Arbeit, die derzeit ihre Bachelorarbeit schreibt.
Julia Poths Vorbild ist der italienische Mittelfeldregisseur Andrea Pirlo
„Julia ist eine absolute Leaderin – auf und neben dem Platz“, lobt ihr Trainer seine Kapitänin, die seit 22 Jahren die Fußballschuhe schnürt und sich „von klein auf“ für das fußballerische Können des italienischen Mittelfeldspielers Andrea Pirlo begeistert.
So souverän sie auf dem Platz die Fäden zieht und den Teamzusammenhalt fördert, so ungern stehe sie im Mittelpunkt, verrät die Urfterin lachend.