In Mannheim ist am Montagmittag ein Fahrzeug in eine Menschenmenge gerast, das teilte die Polizei mit. „Bisherigen Erkenntnissen zufolge ist ein Auto in eine Personengruppe in der Mannheimer Innenstadt gefahren“, schrieb die Mannheimer Polizei auf der Plattform X. Ein Tatverdächtiger konnte demnach festgenommen werden.

Bei dem Mann handelt es sich um einen 40-jährigen Deutschen aus Rheinland-Pfalz. Das hat der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) mitgeteilt. Es handele sich um einen Einzeltäter. Er soll verletzt in einem Krankenhaus liegen. Von einem politischen Hintergrund gehen die Ermittler derzeit nicht aus, hieß es weiter.

Mannheim: Zwei Todesopfer bestätigt

Zwei Menschen sind bei dem tödlichen Vorfall am Montag aktuellen Stand nach ums Leben gekommen, teilten die Behörden mit. Zwischen fünf und zehn Menschen seien zudem verletzt worden, hieß es am Nachmittag aus Sicherheitskreisen.

Zuvor hatte es am Mittag zunächst Berichte über einen großen Polizeieinsatz in der Innenstadt und Warnungen an die Bevölkerung gegeben. „Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, aufgrund der polizeilichen Einsatzlage die Mannheimer Innenstadt zu vermeiden und großräumig zu umfahren“, hieß es dort.

Mannheim: Faeser bricht Teilnahme an Kölner Rosenmontagszug ab

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat ihre Teilnahme am Rosenmontagszug in Köln abgebrochen und befindet sich auf dem Weg nach Mannheim. Faeser war zusammen mit Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Rekers auf dem Festwagen der „Roten Funken“ mitgefahren.

Die Polizei Ludwigshafen unterstützte die Mannheimer Kolleginnen und Kollegen mit „anlassbezogenen Kontrollmaßnahmen“, wie die Beamten mitteilten. Insbesondere im Fokus standen dabei zunächst die Ludwigshafener Innenstadt und die Rheinbrücken.

Mannheim: Ludwigshafener Polizei kontrolliert Rheinbrücken

Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz und Mannheim in Baden-Württemberg sind lediglich durch den Rhein voneinander getrennt. Das verwendete Fahrzeug soll ein Ludwigshafener Kennzeichen gehabt haben.

Die Brücken waren zwischenzeitlich gesperrt worden. Bei dem Fahrzeug des Festgenommenen soll es sich laut dem Regionalfernsehsender „RNF“ um ein schwarzes Auto mit Ludwigshafener Kennzeichen gehandelt haben.

Behörden warnen Bevölkerung vor „lebensbedrohlicher Lage“

„Derzeit kommt es in der Mannheimer Innenstadt, Bereich Wasserturm/Plankenkopf zu einem polizeilichen Einsatz. Polizei und Rettungskräfte sind auf der Anfahrt. Nähere Informationen liegen derzeit noch nicht vor“, hatte die Polizei bei noch unklarer Lage am Mittag zunächst mitgeteilt.

Am Ort des Geschehens waren Trümmer zu sehen, wie Fotos zeigten, mindestens eine Person lag demnach abgedeckt unter einer Plane. Nach Angaben der „Rheinpfalz“ hat die Mannheimer Uniklinik den Katastrophenalarm ausgerufen.

Lokalzeitungen: Uniklinik ruft Katastrophenalarm aus

Laut Zeugen soll ein Auto mindestens vom Wasserturm bis zum Paradeplatz gefahren und Menschen erfasst haben, berichteten Lokalzeitungen. Rund um den Mannheimer Wasserturm findet demnach derzeit ein „Fastnachtsmarkt“ statt, hieß es weiter.

Nach IS-Drohung im Netz

Stadt Nürnberg sagt Zug an Rosenmontag ab

Von

Olivier Keller

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In den vergangenen Wochen hatte es mehrere Anschläge gegeben, bei denen Fahrzeuge in eine Menschenmenge gefahren waren. Im Dezember kamen in Magdeburg sechs Menschen ums Leben, als ein inzwischen 50 Jahre alter Arzt über den Weihnachtsmarkt gerast war.

Mitte Februar war ein Mann mit seinem Fahrzeug in eine Gruppe von Demonstranten in München gefahren. Dabei kamen eine junge Frau und ein Kind ums Leben. Vor den Karnevalstagen hatte es zuletzt Terrordrohungen von Islamisten in den sozialen Netzwerken gegeben. (mit dpa/afp)