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Nach IS-Drohung im NetzStadt Nürnberg sagt Zug an Rosenmontag ab

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Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ halten Sicherheitskreise in NRW die Veröffentlichung von IS-Drohungen im Netz für eine „gezielte Panikmache“. Die Kölner Polizei passte ihr Einsatzkonzept aber noch einmal an.

Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ halten Sicherheitskreise in NRW die Veröffentlichung von IS-Drohungen im Netz für eine „gezielte Panikmache“. Die Kölner Polizei passte ihr Einsatzkonzept aber noch einmal an.

Laut Polizei gibt es keine konkrete Gefahr. Dennoch wurde wegen einer IS-Drohung im Netz nun ein Kinder-Umzug an Rosenmontag abgesagt.

Islamisten haben in sozialen Netzwerken zu Anschlägen an verschiedenen Zielen in Deutschland aufgerufen – neben Köln und Rotterdam wurde in einem Post auf der deutschen Propagandaseite der Terrororganisation auch Nürnberg genannt.

Der Nürnberger Faschingszug für Kinder am Rosenmontag wurde deshalb am Mittwoch vor Karneval kurzerhand abgesagt. Zahlreiche Einrichtungen, die an dem Zug normalerweise teilnehmen, hätten aufgrund ihres beeinträchtigten Sicherheitsgefühls vorsichtshalber ihre Teilnahme abgesagt, teilte die Stadt nun mit.

Helferinnen und Helfer sowie Eltern äußerten ihre Bedenken nach IS-Drohung

Auch Mitarbeitende, Helferinnen und Helfer sowie Eltern hätten Bedenken geäußert unabhängig von der Einschätzung der Polizei. Denn die kam den Angaben nach zu der Einschätzung, dass es keine Hinweise auf konkrete Gefahren gebe.

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Die Drohungen würden vielmehr darauf abzielen, Verunsicherung in der Bevölkerung zu erzeugen. Für Großveranstaltungen gelte stets eine „erhöhte abstrakte Gefahr“. „Hier geht es vielmehr um das Sicherheitsgefühl der Beteiligten“, so die Stadt Nürnberg in ihrer Mitteilung.

Bei einer Besprechung von Polizei, Stadt und den Veranstaltern seien die jüngsten Drohungen im Netz thematisiert worden, hieß es. Ein für Sonntagnachmittag geplanter Faschingszug durch die Nürnberger Innenstadt soll weiterhin stattfinden.

Da der Umzug für Kinder am Montag aber nicht stattfinden wird, liefert das Jugendamt laut Stadt „FaschingsCarePakete“ etwa mit Krapfen und Kinderpunsch in die angemeldeten Einrichtungen.

Sicherheitskreise in NRW über Drohungen im Netz: „gezielte Panikmache“

Auch die Kölner Polizei hatte auf die Drohungen zu Anschlägen unter anderem im Kölner Karneval reagiert. Dass mit solchen Veröffentlichungen die Bevölkerung verunsichert werden soll, bekräftigte auch der Einsatzleiter der Kölner Polizei für die Karnevalstage, Martin Lotz, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Man werde das Einsatzkonzept aber noch einmal anpassen, hieß es dazu noch.

Über den Aufruf hatte zunächst die „Bild“ berichtet. Auf einer Website der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) war ein Plakat mit vier Anschlagszielen zu sehen, davon zwei in Köln, eines in Nürnberg und eines in der niederländischen Hafenstadt Rotterdam.

Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ halten Sicherheitskreise in NRW die Veröffentlichung für eine „gezielte Panikmache“. Wer sich von solchen Ankündigungen beeindrucken ließe, gehe dem IS „auf den Leim“, hieß es. Hinweise auf konkrete Anschlagspläne lägen derzeit nicht vor. Es gehöre zur Strategie der Islamisten, vor Großereignissen in Deutschland die Terror-Gefahr zu beschwören.