Die Nominierten zur Sportlerwahl 2024 im Kreis Euskirchen stellen wir in loser Reihenfolge vor. Heute: Handball-Nationaltorwart Andreas Wolff.
Sportlerwahl 2024In Euskirchen ist Andreas Wolffs Heimat-Revier
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Andreas Wolff wurde in Euskirchen geboren und ist einer der besten Handball-Torleute weltweit.
Copyright: dpa/Sören Stache
Weit über die Grenzen des Kreises Euskirchen hinaus ist Andreas Wolff wohl der Kandidat bei der Wahl zum Sportler des Jahres, der den höchsten Bekanntheitsgrad hat. Und nimmt man allein nur das Kalenderjahr 2024, könnte man mehrere Seiten über seine Erfolge füllen.
Andreas Wolff – der Torwart der deutschen Handballnationalmannschaft, der 1991 in Euskirchen geboren wurde, in Dom-Esch aufwuchs und auszog, um sich einen großen Namen zu machen. Der 1,98-Meter-Hüne, der mit seinen Paraden nicht nur die deutschen Handballfans in seinen Bann gezogen hat, kann schon jetzt auf eine eindrucksvolle Karriere schauen.
Die Karriere von Andreas Wolff begann bei der SG Ollheim/Straßfeld
Eine Karriere, die bei der SG Ollheim/Straßfeld begann, als er fünf Jahre alt war, sich 2009 mit dem Bundesliga-Debüt fortsetzte und bis 2024 weitere großartige Erfolge für ihn parat hielt. Nach fünf erfolgreichen Jahren im polnischen Kielce kehrte der 33-Jährige im vergangenen Sommer zu seinem ehemaligen Verein THW Kiel zurück. In der Bundesliga belegte er mit dem THW nach der Hinrunde den dritten Platz. Mit dem Nationalteam kam Wolff bei der Heim-Europameisterschaft auf den vierten Rang.
Für ihn persönlich war es eine gute EM, denn er wurde in das All-Star-Team des Turniers berufen. Wenige Monate später überzeugte die DHB-Auswahl bei Olympia in Paris und wurde Zweiter hinter Dänemark – mit einem starken Andreas Wolff zwischen den Pfosten.
Das bittere Aus bei der WM war schwer zu verdauen
Im November gab es für die beeindruckende Leistung in Frankreich das Silberne Lorbeerblatt vom Bundespräsidenten. Zum zweiten Mal nach 2016, dem Jahr, in dem Deutschland Europameister wurde. Doch damit nicht genug. Erst kürzlich wurde Wolff hinter Renars Uscins Zweiter (TSV Hannover-Burgdorf) bei der Wahl zu Deutschlands Handballer des Jahres 2024.
Bei der Weltmeisterschaft in diesem Jahr kam das Aus im Viertelfinale. Der Traum von der ersten WM-Medaille seit 2007 platzte mit dem Last-Minute-K.o. gegen Portugal (30:31 nach Verlängerung).
Der Weltklasse-Torwart benötigte lange, um nach Spielschluss seine Emotionen herunterzukühlen. Erst lehnte er sitzend am Pfosten, dann stand er auf und brüllte seinen Ärger und seine Enttäuschung hinaus. Die umstehenden Kollegen waren gut beraten, die Ohren auf Durchzug zu stellen. 30 Minuten nach der Schlusssirene hatte Wolff sich etwas beruhigt. „Ich bin vor allem frustriert, weil wir das Spiel verloren haben, weil wir die Chance hatten, gegen Portugal weiterzukommen. Ich bin enttäuscht und sehr, sehr frustriert. Es tut weh, so auszuscheiden“, erklärte er.
Der Weltklasse-Torhüter überzeugt in den Spielen mit starken Reflexen und ist auf wie neben dem Platz ein Mensch, der sich mit Ruhe und Verstand voll und ganz seinem Job als Handballprofi verschrieben hat. Andreas Wolff ist immer bodenständig geblieben – und das zeichnet ihn aus.