Die Nominierten zur Sportlerwahl 2024 im Kreis Euskirchen stellen wir in loser Reihenfolge vor. Heute: Kommerns Toptorjägerin Hanna Frauenkron.
Sportlerwahl 2024Hanna Frauenkron ist nicht zu stoppen
Auf der linken Außenbahn ist sie kaum zu stoppen. Ihren Gegenspielerinnen bleibt oft nur der Blick auf ihre langen braunen, zu einem Pferdeschwanz gebundenen Haare. Mit ihrer Schnelligkeit, ihren geschickten Dribblings und der Fähigkeit, sich im Eins-gegen-eins zu behaupten, ist Hanna Frauenkron, die seit der laufenden Saison im Kader der Frauenmannschaft des VfL Kommern steht, eine der auffälligsten Akteurinnen der Euskirchener Kreisliga.
Mit elf Treffern steht die 16-Jährige, die noch in der B-Jugend spielen dürfte, in der Torjägerliste auf Platz eins. Doch es sind nicht nur der Zug zum Tor und der ausgeprägte Torriecher der Linksaußen, die begeistern. Auch ihre mannschaftsdienliche Einstellung ist beeindruckend: „Am Ende zählt, dass wir gewinnen, nicht, wer die Tore schießt.“
Hanna Frauenkron begann mit sechs Jahren Fußball zu spielen
Mit sechs Jahren begann Frauenkron, mit ihrem Bruder Fußball zu spielen – zunächst im Garten und auf dem Bolzplatz. In der männlichen Jugend der JSG SG92/Oleftal/Nierfeld startete sie ihre Vereinskarriere. Der Empfehlung ihrer Freundin Nele Schommer, Abwehrspielerin beim VfL Kommern, folgend („Komm' doch rüber“), wechselte sie zur Rückrunde der vergangenen Saison in das A-Juniorinnen-Team des VfL.
„Das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Es macht richtig viel Spaß,“ schwärmt die Holleratherin. Krönender Abschluss der Saison: der Meistertitel in der Bezirksliga. Zwei Tore steuerte Frauenkron zum entscheidenden 3:0-Sieg ihrer Mannschaft gegen Rheinbach bei.
Als einziges Mädchen in einer Jungenmannschaft
Ein Zweitspielrecht für die JSG jedoch behielt sie bis zum Ende der Vorsaison. Überwältigt habe sie, dass ihr langjähriger Trainer Hartmut Klein sie im Rahmen eines Freundschaftsspiels der JSG in ihrem Heimatort im letzten Sommer mit einer 15-minütigen Rede verabschiedete. Der bisher schönste Moment ihrer Fußballerlaufbahn. „Ich bedanke mich bei Hartmut Klein und Oliver Müller. Sie waren es, die mich als einziges Mädchen in einer Jungenmannschaft gefordert, gefördert und unterstützt und mir die perfekte Grundlage für den VfL Kommern gegeben haben“, erzählt die Elftklässlerin bewegt.
Maßgeblich beteiligt seien beide auch an ihren größten sportlichen Erfolgen gewesen: der Einladung zum Probetraining beim 1. FC Köln, dem Mitwirken am Stützpunkt-Training des Verbandes sowie ihrer Teilnahme an einer Trainingsmaßnahme der Sportschule Hennef als U14-Spielerin. Die nächsten Schritte fielen allerdings der Corona-Pandemie zum Opfer.
Ihr Ziel? Den Spaß am Fußball nicht zu verlieren, stehe für sie an erster Stelle. Und natürlich die Spiele zu gewinnen und aufzusteigen – denn dann komme der Spaß von ganz alleine. Eine Schwäche, an der die ehrgeizige Flügelflitzerin nach eigener Einschätzung noch arbeiten muss: ihre Art, mit Niederlagen und Rückschlägen umzugehen. In der laufenden Saison gab es jedoch in der Liga noch keinen Anlass dazu. Ungeschlagen steht ihre Mannschaft an der Tabellenspitze.