Nach der Herausstellung von Marvin Gallon regte sich Zülpichs Trainer Marcus Görner so auf, dass er ebenfalls den Innenraum verlassen musste.
BasketballDoppel-Verweis für Spieler und Trainer des TuS Zülpich früh im Spiel
TuS Zülpich – BG Aachen II 58:74 (40:44). Auch im zweiten Heimspiel und der dritten Partie insgesamt kann Absteiger TuS Zülpich nicht gewinnen. Das hatte aber gleich mehrere Gründe.
Die Personalsituation
Dieser Weg wird kein leichter sein. Und diese Saison erst recht nicht. Mit Nico Wolter und Simon Benentreu haben zwei Stützen den TuS verlassen. Bei Luke Jung als dritte Stütze ist es vollkommen unklar, ob er überhaupt noch einmal die Basketball-Schuhe schnüren wird.
Wenn dann mit Christoph Gier und Philipp Greuel auch noch zwei wichtige Spieler wegen privater Gründe fehlen und mit Christian Antons ein weiterer Routinier angeschlagen ist und eigentlich nur proforma das Trikot übergestreift hat, dann wird es eben sehr eng. Und so standen mit Leon Buss und Manuel Dahmen zwei U16-Spieler und mit Pawel Liashkevich ein U18-Spieler im Aufgebot. Bei Coach Marcus Görner ist Kreativität gefragt.
Die entscheidende Szene
Egal, welchen Matchplan Görner auch verfolgt hat. Nach etwas mehr als sechs Minuten war dieser überholt. Im Mittelpunkt: Marvin Gallon, die Schiedsrichter und Görner selbst.
Der näher am Spielgeschehen postierte Schiedsrichter hatte eine strittige Szene zwischen Gallon und einem Aachener Gegenspieler als Foul für Zülpich gewertet. Der weiter entfernt stehende Referee sah das aber anders und überstimmte seinen Kollegen. Er hatte ein technisches Foul von Gallon gesehen. Das zweite in diesem noch jungen Spiel. Damit war Gallon ausgefoult, also raus für den Rest des Spiels.
Er verfolgte die restliche Partie auf der Tribüne. Da bekam er dann Gesellschaft von seinem Coach. Marcus Görner hatte sich über den Verweis Gallons so aufgeregt, dass er kurz die Sportart wechselte und einen Stuhl umtrat. Dafür durfte er dann Gallon auf die Tribüne begleiten. So früh ist Görner das noch nie passiert.
Die Reaktion der Mannschaft
Assistant Coach Fabian Frings stand nun an der Seitenlinie. Christian Antons biss die Zähne zusammen und spielte trotz Verletzung. Die merkte man dem Routinier dann auch an, auf Sprünge verzichtete er fast komplett. Aber er war wichtig: mit seiner Erfahrung, aber auch als Anspielstation unter dem Korb. Wenn er einmal den Ball hat, ist es schwer, ihm diesen wieder abzunehmen. Das half.
Die Verwirrung nach der Herausstellung Gallons merkte man dem jungen Team trotzdem an. Aachen zog im ersten Viertel mit 28:19 davon. Es sollten die punktreichsten zehn Minuten bleiben. Im zweiten Viertel bewies Zülpich vor allen Dingen eines: eine einwandfreie Moral. Punkt um Punkt kämpfte sich das Team an Aachen heran. Tobias Kehren und Niklas Virnich, in der Vorsaison noch in der Reserve tätig, trieben ihre Mannschaft an. David Broll schmiss sich in jeden Ball. 40:44 stand es schließlich zur Halbzeit. Das war klasse!
Doch im zweiten Durchgang schwanden die Kräfte. Beide Viertel gingen an Aachen, einmal mit 18:9, dann mit 12:9. Der Endstand war verdient.
Das sagen wir
Dass sich Zülpich, genau wie die ErftBaskets Bad Münstereifel, neu erfinden müssen, war vor der Saison klar. Die Moral in diesem Team stimmt aber. Die jungen Spieler verfügen über Talent, können sich jetzt aber nicht mehr verstecken und sind gefordert. Wenn sie das beherzigen, klappt es auch wieder mit dem Gewinnen.
Zülpich: Gallon, Kehren, Virnich, Thomas, Stein – Buss, Dahmen, Broll, Krewel, Liashkevich, Antons.
ErftBaskets Bad Münstereifel verlieren in Leverkusen deutlich
Die ErftBaskets aus Bad Münstereifel haben bei der Drittvertretung des TSV Bayer Leverkusen eine deutliche 63:90-Niederlage kassiert. Dass es ein gebrauchter Abend werden würde, war allen Beteiligten nach dem ersten Viertel bereits klar. Nach zehn Minuten lagen die ErftBaskets, die mit Jan Winkelnkemper, Alex Schöpfer und Julian Cziraky wichtige Ausfälle zu verkraften hatten, mit 8:33 zurück.
„Da waren zu viele unnötige Ballverluste dabei, weil wir zu ängstlich und nervös agiert haben. Wir müssen daraus lernen, dass bereits im Warm-up die Konzentration und Bereitschaft erreicht werden müssen, um von der ersten Minute an auf Spielniveau zu kommen“, sagte Trainer Florian Hammes.
Florian Hammes lobt die Mannschaft für die zweite Spielhälfte
Ab dem zweiten Viertel gestalteten die Kurstädter das Geschehen zwar ausgeglichener, eine Aufholjagd wurde es aber nicht. Mit 23:52 ging es aus Sicht der ErftBaskets in die Kabine. „Für die zweite Halbzeit möchte ich der Mannschaft ein Lob aussprechen. Wir hatten viele Steals, deutlich weniger Ballverluste und einige gute Korbaktionen. Letzten Endes war Leverkusen der verdiente Sieger“, so Hammes.
Wichtig sei, „dass wir solche Spiele abhaken und vor allem daraus lernen, es besser zu machen“, so Hammes: „Jedes Spiel ist anders, dennoch braucht es Strukturen und immer wieder aufs Neue die Bereitschaft, alles zu geben.“ Natürlich sei gerade im Amateurbereich auch stets etwas Improvisation gefragt.