Weilerswister TrainerDHO-Coach Ueckert fuhr weit für Wilhelmshavener Heimatverein
Osnabrück-Voxtrup – 222 – 1 – 90: Zahlen, mit denen sich für Gerrit Ueckert ein Kreis schließt. Für ein Spiel, also die Dauer von 90 Minuten, fuhr der Trainer der Sportfreunde DHO am Sonntag 222 Kilometer über die A1 nach Voxtrup bei Osnabrück. Dort trat der WSC Frisia Wilhelmshaven an. Und der WSC ist für Ueckert ein besonderer Verein. Ein Verein, der in der Landesliga noch im Abstiegskampf steckt – oder besser steckte.
Denn Ueckert nahm die Reise nicht etwa auf sich, um die Daumen zu drücken. Ueckert setzte sich am Sonntagmorgen ins Auto, um ein paar Stunden später im Tor für Wilhelmshaven zu stehen – jenem Verein, bei dem Ueckert einst mit dem Fußball begonnen und vor fast auf den Tag genau vor 25 Jahren sein erstes Seniorenspiel bestritten hat. „Es gibt wohl schlechtere Drehbücher“, sagt Ueckert schmunzelnd. Und das Skript sah ein Happy End à la Hollywood vor. Mit mehreren Paraden hielt Ueckert seinen Heimatverein in der Partie. Und am Ende siegte der WSC mit 4:2. Klassenerhalt perfekt. „Das hat unglaublich viel Spaß gemacht. Ein perfektes Erlebnis“, so der Aushilfstorhüter.
Der WSC habe ihn Anfang der vergangenen Woche kontaktiert, weil plötzlich Torhütermangel beim Landesligisten herrschte. Stammtorhüter Sascha Theil kassierte jüngst die Rote Karte. Den Kontakt zum DHO-Coach nahm der Sportliche Leiter des WSC auf. „Wir kennen uns noch aus Jugendzeiten. Damals hat er versucht, Fußball zu spielen“, so Ueckert, der sogar drei Spiele in der Regionalliga, damals die dritthöchste Liga in Deutschland, als Torhüter absolviert hat, und zwar für den SV Wilhelmshaven.
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Eigentlich hatte der 43-Jährige seine Torwarthandschuhe an den Nagel gehängt und DHO auf den zweiten Platz in der Kreisliga B1 geführt. Deshalb geht es nun am Samstag in Frauenberg gegen Dahlem-Schmidtheim um den Aufstieg in die Kreisliga A. Mit Ueckert im Tor? „Nein. Auf keinen Fall. Ich werde an der Seitenlinie stehen“, sagt er: „Zumal ich mich jetzt unters Messers legen muss. Das hat aber nichts mit dem Spiel in Wilhelmshaven zu tun. Der Eingriff war lange geplant. Aber deshalb konnte ich ja auch nichts mehr kaputt machen.“