Obwohl Kerpen kein starker Gegner war, zogen die Wißkirchener Fußballer den Kürzeren. Trainer Kevin Greuel ruft den Abstiegskampf aus.
FußballSC Wißkirchen enttäuscht und steckt im Tabellenkeller
Bezirksliga: SC Wißkirchen – Blau-Weiß Kerpen 2:3 (0:0). Eine enttäuschende Niederlage für die Gastgeber. Trainer Kevin Greuel zeigte sich in seiner Analyse selbstkritisch und machte keinen Hehl daraus, dass seine Mannschaft die Partie im Abstiegskampf verdient verloren habe. „Es war kein liga-taugliches Spiel von uns“, resümierte Greuel und bat um Entschuldigung für die Leistung seines Teams.
Schon früh hatte sich abgezeichnet, dass der Sport-Club Wißkirchen nicht auf der Höhe war. „Der Gegner ist doch zu schlagen. Aber von uns kommt zu wenig. Wir sind zu harmlos“, gab Wißkirchens Co-Trainer Frank Marwitz in der Halbzeit-Bilanz zu Protokoll. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Schlussmann Jan Beyers den Wißkirchenern mit einer Glanzparade sogar das Unentschieden bewahrt. Er lenkte den Schuss eines Kerpeners über die Querlatte.
Nach der Pause sah es zunächst gut aus für die Wißkirchener
Die zweite Halbzeit wurde den mehr als 100 Zuschauern auf dem Rasenplatz in der Josef-Küpper-Straße über die Lautsprecheranlage mit dem Glockengeläut des AC/DC-Stücks „Hells Bells“ angekündigt.
Für die Kerpener wurde die Partie nun erst einmal, überspitzt gesagt, tatsächlich zur sportlichen Hölle. Denn Wißkirchens Deniz-Can Isitmen traf nach 51 Minuten nach einem starken Abschluss von der Strafraumgrenze aus ins lange Toreck zur 1:0-Führung. Die Anhänger der Heimelf waren zunächst einmal beruhigt.
Die Freude dauerte jedoch nicht lange an: Der Kerpener Jerome Akim Rogers gelang nach einem Abpraller in der 53. Minute postwendend der 1:1-Ausgleich. Danach folgte der Bruch im Spiel der Gastgeber.
„Nach dem Ausgleich sind wir leider auseinandergebrochen“, sagte Trainer Greuel und sprach von einer enttäuschenden mentalen Leistung seiner Mannschaft. Die Köpfe gingen nach unten, und das Team schien dem Druck der Negativspirale der zurückliegenden Wochen nicht standhalten zu können.
Das sechste Saisontor von Deniz-Can Isitmen kam zu spät
Die Kerpener zogen nach dem zweiten Tor von Rogers (67.) durch einen Treffer von Patrick Straßfeld (76.) auf 3:1 davon. In der Nachspielzeit verkürzte Wißkirchens Isitmen mit seinem sechsten Saisontor und seinem zweiten Tor des Tages auf 2:3 (90.+1). Erneut hatte er sich mit einer Einzelleistung gekonnt durchgesetzt. Doch zu spät: Die drei Punkte gingen an die Gäste, die ihren ersten Auswärtsdreier feierten.
Besonders frustrierend sei gewesen, resümierte Greuel anschließend, dass Kerpen nicht als übermächtiger Kontrahent aufgetreten sei. „Wir haben nicht gegen einen starken Gegner verloren“, sagte er enttäuscht darüber, dass sein Team gegen eine Mannschaft auf Augenhöhe untergegangen war. Der Trainer betonte, dass sein Team nun um den Ligaerhalt kämpfe. „Abstiegskampf ist jetzt definitiv ein Thema“, so Greuel. Das Spiel verdeutlichte, dass sich seine Schützlinge auf eine harte Saison einstellen müssen.
Mit Blick auf die kommende Zeit scheint die wichtigste Herausforderung für den SC Wißkirchen nicht nur in der sportlichen Leistung zu liegen, sondern auch in der mentalen Verfassung. Greuel forderte, dass die Mannschaft sich in den kommenden Wochen steigern müsse, um den Kampf gegen den Abstieg erfolgreich zu bestehen. Der Trainer sparte auch nicht mit Selbstkritik und verwies auf die Notwendigkeit, die Grundtugenden des Fußballs wieder in den Vordergrund zu rücken: „Heute war's wirklich nicht gut.“
Festzuhalten bleibt, dass der SC Wißkirchen nach dieser schmerzhaften Niederlage in einer schwierigen Phase steckt. Der Abstiegskampf hat für die Mannschaft nun endgültig begonnen, und es wird darauf ankommen, wie schnell das Team die richtigen Schlüsse aus der enttäuschenden Vorstellung gegen Kerpen ziehen kann, um in den kommenden Spielen in die Erfolgsspur zurückzukehren.
SC Wißkirchen: Beyers, Hoxhaj, Oellers, Isitmen, Zimmer (60. Kremp), Decker, Heuser (45. Hilgers), Petrov (79. Tshibumb), Reimann (65. Selos), Maraun (55. Andrieu), Schäfer.