Rohrbrüche in EuskirchenMehrere Einsätze in der Wilhelmstraße
Euskirchen – Wäre am Rosenmontag der Zoch durch Euskirchen gegangen, hätten die Jecken an der Wilhelmstraße nicht nur mit dem Regen zu kämpfen gehabt, sondern auch mit den großen Abwasserrohren, die auf den Stellflächen seit Wochen liegen. Und vielleicht sogar mit den Fäkalien, die am Sonntag gleich mehrfach aus den Rohren gelaufen waren, nachdem diese gebrochen waren. „Der Zeitplan sah vor, dass die Maßnahme vor dem Rosenmontagszug längst beendet ist“, sagt Tim Nolden vom Presseteam der Stadt Euskirchen auf Anfrage.
Das Einziehen des Inliners habe allerdings witterungsbedingt schon zweimal verschoben werden müssen. „Wäre heute ein normaler Rosenmontagszug und es hätte keinen Weg gegeben, den Vorgang irgendwie zu beschleunigen, hätte man die Rohrleitungen absichern müssen“, so Nolden.
Eine Untersuchung hatte ergeben, dass die aus dem Jahr 1966 stammende Leitung unter der Wilhelmstraße undicht ist. Die Baufirma renoviert den Kanal, ohne dass sie die Straße aufbrechen muss. Stattdessen kleidet sie die alte Betonleitung mit einem flexiblen Schlauch aus glasfaserverstärktem Kunststoff aus. Dieser Schlauch, Inliner genannt, wird anschließend mit Druckluft aufgestellt und mit UV-Licht ausgehärtet.
Schutz vor extremer Kälte
Doch wie kam es zu den Rohrbrüchen am Sonntag? Normalerweise seien die großen, blauen Leitungen nur in Betrieb, solange der Glasfaser-Inliner eingezogen werde, erklärt Nolden: „Wegen der Minusgrade wurden sie jedoch am Wochenende im Betrieb gelassen, damit das Wasser, das sich noch darin befand, nicht gefriert. So sollten die Rohre und die Rohrverbindungen geschützt werden.“
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Dabei habe, womöglich wegen der Temperaturen „eine Flanschverbindung nachgegeben“. Das austretende Abwasser floss entlang des Straßengefälles in einen Straßenablauf und somit wieder zurück in den Abwassersammler. Im Laufe des Tages waren die Technische Dienste vor Ort und versuchten, das Leck zu schließen. „Leider war diese Maßnahme nicht hundertprozentig erfolgreich“, erklärt der Mitarbeiter des Presseteams. Schließlich konnte mithilfe des Energieversorgers e-regio die Flanschverbindung repariert werden. Auch die Feuerwehr war am Sonntag mehrfach zur Wilhelmstraße ausgerückt. Die Technischen Dienste der Stadt streuten zudem die Gehwege und die Fahrbahn ab, weil die Temperaturen das Wasser zur Reinigung gefrieren ließen.