Ausreichend KapazitätenPendlerparkplätze am Euskirchener Stadtrand abgelehnt
Euskirchen – Eine große Mehrheit im Euskirchener Rat hält nichts von der Idee, am Stadtrand Pendlerparkplätze zu bauen. Mit einer entsprechenden Initiative hatte sich die FDP an den städtischen Haupt- und Finanzausschuss gewandt. Ihr Antrag wurde aber jetzt von fast allen übrigen Fraktionen und von Bürgermeister Dr. Uwe Friedl (CDU) abgelehnt. Die UWV stimmte mit Enthaltung.
Nach Ansicht der Liberalen steht für Einpendler in der Innenstadt immer weniger Parkraum zur Verfügung. Einer der Gründe dafür sei die Ausweitung der Bewohnerparkzonen durch die Stadt, so der Fraktionsvorsitzende Manfred van Bahlen. „Im Prinzip“ könnten Autofahrer nur noch den Charleviller Platz als kostenfreies Areal nutzen.
„Immer weniger Parkraum“
Die Verwaltung solle deshalb untersuchen, ob im Einzugsbereich von Kommerner und Frauenberger Straße Grundstücke verfügbar seien oder erworben werden könnten, um darauf Parkplätze anzulegen. Pendler auf dem Weg in die Innenstadt hätten dann die Möglichkeit, dort vom Auto auf den Bus umzusteigen.
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Nach Ansicht der Stadtverwaltung besteht für eine derartige Neuerung kein Bedarf, wie der Technische Beigeordnete Oliver Knaup in einer Stellungnahme schrieb. Allein die drei von der Stadtverkehrsgesellschaft SVE betriebenen Parkhäuser böten rund 2200 Stellplätze. Hinzu kämen zwischen 1000 und 2000 weitere Plätze am Straßenrand und auf anderen Parkflächen.
Kapazitäten würden nicht ausgeschöpft
Diese Kapazitäten würden nicht ausgeschöpft, Euskirchen benötige also keine zusätzlichen Pendlerparkflächen. Vor allem der Charleviller Platz mit seinen Gratisplätzen sei nicht ausgelastet, so der Dezernent. Kämen Plätze am Stadtrand hinzu, wäre zu vermuten, dass sie ebenso wenig angenommen würden.
Die Busfahrt von dort ins Zentrum „würde als zeitlich zu unbequem oder zu teuer empfunden“, so Knaups Vermutung. Wäre es wider Erwarten anders, fügte er hinzu, entstünde kostenlose Konkurrenz zu den SVE-Parkhäusern, „was nicht im wirtschaftlichen Interesse der Stadt sein kann“.
Bedarf durch den Charleviller Platz abgedeckt
Unabhängig davon seien an der Kommerner Straße keine öffentlichen Grundstücke für den Bau von Pendlerparkplätzen verfügbar, „sofern nicht Grünflächen dafür in Anspruch genommen werden sollen“, resümierte Knaup. Und im Bereich der Frauenberger Straße werde der Bedarf durch den Charleviller Platz abgedeckt.
Gero Schmidt (CDU) stimmte zu: „Solange wir noch Bezahlparkplätze haben, die frei sind, sehen wir nicht ein, zusätzliche Möglichkeiten zu schaffen.“ Es sei „nicht das vorrangige Ziel der Stadt, kostenlose Parkmöglichkeiten für Einpendler zu schaffen“. SPD-Sprecher Michael Höllmann attestierte der FDP immerhin, ihr Antrag sei „gut gemeint“, andererseits aber „kaum realisierbar“, allein weil es an den nötigen Flächen fehle.
Nah am Wohnort umsteigen
Guido Bachem (Grüne) erklärte, die Intention der Liberalen sei richtig, betonte jedoch: „Die Pendler sollen auf den ÖPNV umsteigen – aber nicht für den letzten Kilometer, sondern möglichst nah an ihrem Wohnort.“
Auch die Linke lehnte das FDP-Anliegen ab. Fraktionschef Jan Fischer sagte: „Ziel muss es sein, Pkw aus der Innenstadt rauszubekommen.“