Für 4,5 Millionen EuroEuskirchen saniert ehemalige Grundschule mit viel Aufwand
Euskirchen – Mit dem Altbestand hat die frisch renovierte Schule an der Kölner Straße in Euskirchen so gut wie nichts mehr gemeinsam. „Wir haben, vereinfacht gesagt, nur die Außenmauern und einen Teil der Fenster stehen gelassen“, blickt André Assenmacher auf die Entkernung zurück. Mit ihr hatte die umfassende Sanierung des Gebäudes begonnen, in dem von 1957 bis Oktober 2019 die städtische Paul-Gerhardt-Schule, eine evangelische Grundschule, zu Hause war.
Nach deren Umzug in das ehemalige Gymnasium an der Billiger Straße begann der Stadtbetrieb Zentrales Immobilien-Management (ZIM) damit, das Objekt für die Gesamtschule herzurichten, die ihren Standort auf der gegenüberliegenden Straßenseite hat. Sie bringt in dem früheren Grundschulbau künftig ihre Eingangsklassen unter.
Dafür stehen sechs Klassen- und zwei Differenzierungsräume zur Verfügung, zudem eine „Lehrerstation“, die an die Stelle des früheren Lehrerzimmers tritt.
Zusätzlicher Trakt kommt Neubau nahe
Die Gesamtschule erhält einen Trakt, der einem Neubau nahekommt: Böden, Estrich, Putz, Leitungen, Sanitäranlagen, Heizung, Anstrich, Dacheindeckung und -dämmung, Sonnenschutz, Türen und jene Fenster, die in die Jahre gekommen waren – alles hat ZIM ersetzen lassen, wie Betriebsleiter Günter Schikorra und sein Mitarbeiter Assenmacher berichten. Auch der Schulhof ist neu.
Die Arbeiten dauerten einige Monate länger als anfangs geplant – zum einen wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie, zum anderen, weil der Aufwand bei der Sanierung einer alten Liegenschaft immer recht schwierig zu kalkulieren ist. Im vorliegenden Fall kam hinzu, dass mit Asbest belastete Teile aufwendig entfernt werden mussten.
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Der Schadstoff war vor allem im Wandputz festgestellt worden. „Für Schüler, Lehrer und andere Nutzer bestand keine Gefahr, weil die Stoffe gebunden waren. Anders sah es beim Ausbau aus, der immer risikobehaftet ist. Die Arbeiter mussten eine besondere Schutzausrüstung tragen“, erklärt Schikorra.
Die Asbestsanierung trug mit zu einer Kostensteigerung bei. „Im Wirtschaftsplan des Stadtbetriebs sind für die Gesamtmaßnahme 4,5 Millionen Euro veranschlagt. Diesen Rahmen werden wir nicht überschreiten“, sagt Projektleiter Assenmacher.
Trennwände sind komplett neu
ZIM hatte im ursprünglichen Konzept vorgesehen, die Innenwände stehen zu lassen. Als aber der asbestbelastete Putz entfernt worden war, kristallisierte sich heraus, dass es sehr aufwendig werden würde, die Trennwände aufzuarbeiten. So fiel die Entscheidung, neue Wände einzuziehen. Die Aufteilung der Räume und Flure wurde an einigen Stellen in Absprache mit der Gesamtschule und der städtischen Schulverwaltung geändert.
„Unter dem Strich hat die Schule durch die Asbestproblematik sogar gewonnen“, sagt Schikorra. Assenmacher nennt ein Beispiel: „Die Toilettenanlagen haben jetzt Vorräume.“
Ende Januar soll die Komplettsanierung abgeschlossen sein, sodass der Unterricht beginnen kann. Die Außenanlagen kommen später an die Reihe. Momentan werden Möbel angeliefert, während Handwerker die letzten Arbeiten erledigen.
Durch Leitungen für Medientechnik, Alarm- und Lautsprecheranlage ist die neue Nebenstelle der Gesamtschule mit der Zentrale verbunden. Sie führen durch Rohre, die unterirdisch die Kölner Straße queren.