AboAbonnieren

„Gelebte Partizipation“Mountainbiker bauen sich in Euskirchen einen eigenen Trail

Lesezeit 2 Minuten

Hoch hinaus soll es auf der Mountainbike-Strecke an der Grillhütte in Großbüllesheim gehen.

Euskirchen-Großbüllesheim – Johannes Brock und Matthias Gabernack sind ziemlich abgehoben – aber nur, was ihr Hobby angeht. Die beiden 13-Jährigen verbringen jede freie Minute auf ihrem Mountainbike, springen über Erdhügel oder fahren damit in Steilkurven. Ansonsten sind die Großbüllesheimer aber ziemlich geerdet und kreativ.

Aus Knete haben die beiden Freunde einen Mountainbike-Park modelliert, immer wieder verfeinert und umgestaltet. Das Modell ist farblich so aufgebaut, dass man unterscheiden kann, was schon umgesetzt und was noch geplant ist.

Strecke noch nicht offen

Ein Drittel ihres Projekts ist dank der Unterstützung der Stadt Euskirchen und eines Landwirts bereits fertig. Hinter der Grillhütte des Vereins Weuscheme Jonge stehen bereits die Startrampe, zwei Sprung-Elemente und eine Steilkurve. Sie werden von Hobby-Radsportlern schon ausgiebig getestet.

Aber nur, um die Streckenabschnitte zu optimieren, denn offiziell eröffnet ist die Strecke noch nicht. Dem entsprechend ist es noch nicht gewünscht, dass jemand mit Rad oder Roller über den Trail fährt. „Das hat auch versicherungstechnische Gründe“, sagt Melanie Barth von der Stadt Euskirchen, die vom Engagement der Jugendlichen angetan ist: „Sie fordern nicht nur etwas, sondern liefern gleichzeitig Ideen und packen mit an. Das ist gelebte Partizipation.“

Mit Knete modellierten die beiden ihren zukünftigen Trail: Johannes Brock (l.) und Matthias Gabernack.

Brock und Gabernack hoffen, dass die Strecke bis zu den Herbstferien fertig ist. Zuletzt sind die Arbeiten ein wenig ins Stocken geraten, weil schweres Gerät nach dem Hochwasser ausnahmslos anderweitig benötigt wird.

Weniger steiler Bambino-Parcours geplant

Geplant ist auch eine Art Bambini-Parcours mit nicht so steilen Rampen und Sprungschanzen. „Es soll ein Treffpunkt für alle Generationen werden“, sagt Johannes Brock. Unter den Jugendlichen sei diese Art von Mountainbiken schon länger ein Trend. So gebe es einen Downhill-Parcours im Hürtgenwald oder auch eine Strecke in der Nähe des Swister Turms. „Aber jetzt möchten wir erstmal unsere eigene Strecke fertigstellen“, sagt Gabernack stolz, der, bevor er aufs Mountainbike gewechselt ist, vor allem BMX fuhr.

Das könnte Sie auch interessieren:

Ganz ungefährlich ist das Hobby nicht. Wie Gesamtschüler Brock erzählt, hat er sich mal einen Schneidezahn abgebrochen. Eine Armfraktur habe er sich beim Trail-Fahren ebenfalls einmal eingehandelt. Doch das gehöre einfach dazu, sagt er. Auf der Strecke hinter der Grillhütte in der Nähe des Industrieparks am Silberberg soll im Idealfall Helmpflicht bestehen.