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Erster SchneefallRodelhang in Hellenthal bleibt am Wochenende fast menschenleer

Lesezeit 3 Minuten

Traumhafte Ausblicke ermöglichte der frisch gefallene Schnee in den Höhenlagen wie hier bei Schöneseiffen.

Hellenthal-Udenbreth – Normalerweise sind Schnee in der Eifel und ein menschenleerer Rodelhang am Weißen Stein zwei Phänomene, die nicht zeitgleich aufeinandertreffen können. Nicht so an diesem Wochenende. Nachdem der Schneefall in der Nacht zum Samstag recht überraschend in Udenbreth für eine neun Zentimeter hohe Schneedecke gesorgt hatte, hatten sich am Samstagvormittag noch nicht viele Rodler den Weg zu den Eifeler Wintersportfreuden gemacht.

Ganze fünf Autos verloren sich auf dem Parkplatz am Restaurant, wo normalerweise bei ähnlichen Wetterverhältnissen kaum noch ein Stellplatz zu bekommen ist.

Nur wenige Besucher am Weißen Stein

In einer kleinen Gruppe mit zwei Kindern war Christiane Daus aus Mönchengladbach auf dem Rodelhang unterwegs. Für sie stellte die vorweihnachtliche Schlittenpartie eine schöne Überraschung dar. „Wir sind über das Wochenende in der Jugendherberge in Hellenthal, und da kam der Schnee wie bestellt“, sagte sie. Es sei fast so, als seien sie in Winterurlaub gefahren, ergänzte sie schmunzelnd. Über mehrere Stunden vergnügte sich die Gruppe im Schnee. „Am Anfang war der Schnee noch sehr pulverig, aber dann ging es ab“, so ihr Urteil über die ersten Flocken dieser Saison.

Zu einer Schneewanderung hatte sich Sonja Roye aus Aachen entschlossen, die mit ihrer Familie das Wochenende in ihrer Ferienwohnung in Dickerscheid verbrachte. „Ich wollte gerne eine Wanderung machen und habe mich gefragt, wo Schnee liegen könnte“, sagte sie. Da sei die Wahl auf den höchsten Punkt des Rheinlands gefallen.

Für eine Winterwanderung reichte die Schneedecke allemal.

Skilift noch nicht geöffnet

Über die Webseite der Wetterstation am Weißen Stein hatte sich Tobias Bauer aus Mechernich vergewissert, dass die Fahrt nach Udenbreth mit Frau Jaqueline und den beiden Kindern nicht vergeblich sein würde. „Ich bin in Kall aufgewachsen und war schon oft am Weißen Stein“, erzählte er. Besonderen Spaß hatte Tochter Johanna, die die Ablauframpe des Skiliftes als ihren persönlichen, kleinen Rodelhügel entdeckt hatte und auf dem Hosenboden über den Schnee rutschte. Erstaunt blickte derweil ihr Vater über die weite, menschenleere Fläche: „Ich hätte gedacht, es ist mehr los.“

Auf dem Hosenboden rutschte die achtjährige Johanna aus Mechernich von der Ablauframpe des Skiliftes am Weißen Stein in Udenbreth.

Mit etwas mehr Betrieb hatte wohl auch die Tourist-Info in Hellenthal gerechnet. Doch Vanessa Lautwein, die an diesem Vormittag Dienst schob, wurde enttäuscht. „Ich hatte heute Morgen keine einzige Anfrage“, sagte sie. Ähnlich dünn wie die Schneedecke war jedoch auch das Angebot. Mangels Schneemenge lief weder der Skilift noch waren die Loipen gespurt. Aber: „Zum Rodeln reicht es“, stellte Lautwein fest. Auch seien die Schneewanderwege in Hollerath und Udenbreth bereit.

Ansturm im vergangenen Jahr war eine Ausnahme

„Ich denke, das Wochenende wird ruhig verlaufen“, sagte auch Hellenthals Bürgermeister Rudolf Westerburg – und sollte mit seiner Prognose recht behalten. In diesem Jahr seien noch viele Sachen offen, wo die Leute hingehen könnten. Und: „Das ist die typische Wetterlage für November“, erläuterte er. Der erste Schnee werde noch ein paar Tage bleiben, bis die nächste Warmluft komme.

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Den riesigen Ansturm der Schneefreunde im vergangenen Winter bezeichnet er als eine absolute Ausnahme: „Das entwickelte sich, weil die Menschen so lange im Lockdown waren und raus wollten.“ Probleme habe es da im gesamten Höhengebiet gegeben. Die Menschen hatten ihre Autos überall hingestellt, Regeln wurden vielfach nicht beachtet. Und, so Westerburg: „Es sind Schneemänner an Stellen gebaut worden, da ist noch nie ein Mensch auf die Idee gekommen, einen zu bauen.“

Grundsätzlich sei die Gemeinde auf größeren Zulauf eingestellt: „Wir haben das in jedem Jahr, wir sind vorbereitet auf viel Besuch.“ Allerdings sei die Gemeinde noch immer auf der Suche nach einem neuen Fahrer für die Schneeraupe, teilte Westerburg mit. „Das sind aber auch unchristliche Arbeitszeiten“, gab er zu. Sollte es keinen Ersatz für den langjährigen Fahrer geben, werde der Bauhof die Aufgabe übernehmen und die Loipen spuren.