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Jahrelange ArbeitModelleisenbahnfreunde bauen Oleftalbahn nach

Lesezeit 3 Minuten
Wernfried Steinitz (vorne) und Hans Rucker lenken die Züge der Modelleisenbahn.

Die Welt der Fünfziger Jahren rund um die Oleftalbahn lassen die Modelleisenbahnfreunde Hellenthal in der Hauptschule Hellenthal wiederauferstehen. Wernfried Steinitz (vorne) und Hans Rucker lenken die Züge.

Auf der Oleftalbahn ist wieder was los: Hellenthaler Eisenbahnfreunde haben die Strecke im Kleinformat nachgebaut.

Es ist eine Welt im Kleinen. Eine, in der die Erinnerung wach wird und die Fantasie spazieren gehen kann, noch dazu. In jahrelanger Arbeit haben die Eisenbahnfreunde Hellenthal die Teilstrecke zwischen Hellenthal und Blumenthal fertiggestellt. Am Samstag, 18. März, haben Interessierte die Möglichkeit, sich die Ausstellung anzusehen.

Rund zehn Jahre Arbeit für mehrere Meter langen Streckenabschnitt

Mit dem mehrere Meter langen Abschnitt, der nun präsentabel genug ist, um der Öffentlichkeit vorgestellt zu werden, ist das Ziel aber noch nicht aus den Augen verloren. Denn eigentlich geht es der rund 20 Mitglieder starken Gruppe darum, die komplette Strecke der einst zwischen Kall und Hellenthal verkehrenden Oleftalbahn nachzubauen. Doch in dem Raum, der der Gruppe im Untergeschoss der Hellenthaler Hauptschule zur Verfügung steht, ist das nicht möglich.

Schon das jetzige Teilstück konnte nur mit einer kleinen Veränderung realisiert werden. „Die Trasse macht zwischen Hellenthal und Blumenthal eine 90-Grad-Kurve. Die mussten wir auf 120 Grad vergrößern“, verriet Wernfried Steinitz augenzwinkernd.

Schon immer habe er sich für die Eisenbahn interessiert, auch wenn er das Hobby nicht zum Beruf gemacht habe. Als er 2003 nach Hellenthal gezogen sei, habe sich nach einiger Zeit die Gruppe zusammengefunden, die sich regelmäßig zum Stammtisch trifft. Die Idee, die Oleftalbahn nachzubauen, verfolgen die Modellbahn-Enthusiasten seit rund zehn Jahren.

Seit den 1950ern hat sich vieles verändert

„Die ersten Module haben wir in einer Garage gebaut“, so Steinitz. Im Grunde ist die Konstruktion zerlegbar. „Wir könnten damit reisen“, sagte Steinitz, auch wenn seinem Gesicht anzusehen ist, dass diese Option nicht oben auf seinem Wunschzettel steht.

Zeitweise bauten die Eisenbahnfreunde an ihren Projekt in einem Raum im Gasthof Lind, bis Bürgermeister Rudolf Westerburg auf die Gruppe aufmerksam wurde und ihnen einen Raum in der Hauptschule anbot. Seit 2016 treffen sich die Modellbahnfreunde regelmäßig, um an dem Projekt zu arbeiten.

Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg lassen sie in dem Diorama auferstehen. Anfang der 1950er-Jahre seien die zerschossenen Gebäude wieder hergestellt worden. So sieht in der Modellbahnwelt einiges anders aus, als es sich heute präsentiert.

Die Kröpsch ist noch kein Gewerbegebiet, viele Werkhallen existieren noch nicht, Fachwerkhäuser dominieren das Bild. Um die Authentizität zu erhöhen, baten die Eisenbahnfreunde die Hellenthaler darum nachzusehen, was sich an alten Märklin-Eisenbahnteilen auf den Dachböden finden würde. So konnte das komplette Schienenmaterial aus diesen Stiftungen bestritten werden.

Modelleisenbahnbauer legten viel Wert auf originalgetreue Darstellung

Das Gelände des Bahnhofs Hellenthal konnte über altes Kartenmaterial rekonstruiert werden, das von dem letzten Bahnhofsvorsteher zur Verfügung gestellt wurde. Gebaut wurden die liebevoll dem Original nachgebildeten Modelle der Eifeler Bahnhöfe von Thomas Stoffels.

Wert auf originalgetreue Darstellung wurde auch bei den Lokomotiven und Waggons gelegt, die damals auf der Oleftalbahn zum Einsatz kamen. Da ist zum Beispiel die Dampflok der Baureihe 74 zu sehen, die ab 1910 ursprünglich für die Berliner S-Bahn gebaut worden war, wie Steinitz erläuterte. Als diese nach dem Ersten Weltkrieg elektrifiziert worden sei, seien deshalb rund 800 Dampfloks auf Flachbahnstrecken verteilt worden, auch auf die Oleftalbahn.

Eine solche Lok zieht die „Donnerbüchsen“, die metallenen Personenwaggons, die in den 1950er-Jahren im Schleidener Tal eingesetzt wurden. Auch die roten Schienenbusse und die Lok V100, die vor der Stilllegung des Personenverkehrs auf der Strecke im Jahr 1981 zum Einsatz kamen, sind mit dabei.