HellenthalRudolf Westerburg will wieder kandidieren
Hellenthal – Der Mann hat viele Ideen und noch viel vor: Rudolf Westerburg, parteiloser Bürgermeister der Gemeinde Hellenthal, möchte für eine weitere Wahlperiode an der Spitze der Gemeinde stehen.
Seinen Entschluss will er am heutigen Donnerstagabend auch beim Neujahrsempfang der Gemeinde im Bürgerhaus in Wolfert bekanntgeben. Am Mittwochabend wollte er diese Entscheidung, die er schon vor längerer Zeit auch mit seiner Familie getroffen habe, den Fraktionsspitzen von SPD, FDP, UWV und Grünen erläutern. Diese, so Westerburg, hätten ihn in der Vergangenheit stets gestützt.
Westerburg hat Spaß an seiner Arbeit
Er sei kein Mensch, der still sitzen könne. Und er habe Spaß an der Arbeit sowie an der Menschenführung, sagt der Bürgermeister, der seit gut zehn Jahren dieses Amt innehat und Zeit seines Lebens in Ramscheid wohnt.
Tatsächlich habe er eine erneute Kandidatur lange abgewogen – denn auch vor dem Ruhestand habe er keine Angst. Er habe überlegt, ob er sein Amt, das ihn jede Woche 70 bis 80 Stunden in Beschlag nehme, seiner Familie für weitere fünf Jahre zumuten könne. „Den Job kann man nur machen, wenn man einen Partner hat, der einem den Rücken frei hält. Ohne die Unterstützung meiner Frau, die Freundschaften pflegt und die Familie organisiert, hätte ich meine Aufgaben nicht bewältigen können“, sagt Westerburg.
Zahlenspiele
Das Verwaltungsfach hat Rudolf Westerburg von der Pike auf gelernt, hat 1980 mit 376 Mark Lehrlingsgehalt angefangen. Heute ist er Chef von 44 Rathausmitarbeitern, 16 Bauhofbediensteten und zwei Waldarbeitern in der Gemeinde.
Er ist Verbandsvorsteher des Zweckverbands Astrid-Lindgren-Schule und dort für drei Mitarbeiter und das Lehrerkollegium zuständig, außerdem ist er Verbandsvorsteher des Wasserverbands Oleftal mit 42 Mitarbeitern.
Hellenthal hat rund 7900 Einwohner in 60 Orten, 110 Kilometer Gemeindestraßen, 500 Kilometer Wirtschaftswege, 600 Kilometer Waldwege und 115 Kilometer Kanalnetz sowie 40 Pumpstationen. (bz)
Ihm mache es Freude, etwas bewegen zu können, auch wenn das oft nur im Kleinen sei – wenn man einem Verein Hilfe zukommen lassen oder Bürgern bei der Lösung individueller Problemen helfen könne.
Auch bei einer möglichen Niederlage hat Westerburg schon Pläne
Werde er nicht gewählt, werde es trotzdem keine Langeweile in seinem Leben geben, so Westerburg: Er sei in der Feuerwehr aktiv und habe seine Zugposaune wieder hervorgeholt, um mit dem Instrument zu üben. Seine Familie samt Schwager mache zweimal im Jahr Hausmusik. Auch habe einer seine Söhne eine Firma an der Mosel gegründet und sei durchaus an väterlicher Hilfe interessiert.
Sein wichtigstes Ziel ist der Breitbandausbau
Doch Westerburg liegt vor allem das Wohl der Bevölkerung der Gemeinde Hellenthal am Herzen – und deshalb will er erneut zur Wahl antreten. Er hofft, dass ihm die Unterstützung der vier Fraktionen sowie der Amtsbonus eine weitere Amtszeit bescheren.
Er sieht als wichtigstes Ziel den Breitbandausbau in der zersiedelten Hellenthaler Landschaft: „Jeder Landwirt ist heute auf leistungsfähiges Internet angewiesen, weil er ständig Dokumentationen und Anträge an Behörden schicken muss.
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Wer einen Homeoffice-Platz zu Hause will, der benötigt ebenfalls Internet, selbst Grundschüler brauchen heute das Netz ja. Und Firmen, die Konstruktionszeichnungen übermitteln müssen, sind ebenfalls darauf angewiesen.“ Wer zu Hause arbeiten könne, tue etwas für den Klimaschutz – benötige dafür aber schnelles Internet.
Abschaffung der Anliegerbeiträge
Westerburg macht sich für ein weiteres Thema stark: Die Abschaffung der Anliegerbeiträge im Straßenausbau in der jetzigen Form. Das belaste die Bürger zu stark. Es gebe das Prinzip wiederkehrender Beiträge, wie das Kommunen in Rheinland-Pfalz praktizierten. Da zahle jeder Grundstücksbesitzer nach einem Schlüssel einen geringen Jahresbeitrag.
Wenn der bei acht Cent je Quadratmeter läge, gebe er einer Gemeinde wie Hellenthal ein Budget für den Ausbau von Straßen und Wegen. Westerburg hat ausgerechnet, dass das Modell, das er aus Wittlich kennt, Hellenthal jedes Jahr rund 450000 Euro bescheren und die Bürger von teuren Einmalzahlungen befreien würde.