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Punktlandung im OleftalMillionenfache Blütenpracht auf Hellenthaler Narzissenwiesen

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Sechs Millionen wilde Narzissen begrüßten mit ihren leuchtend-gelben Köpfchen die Besucher.

Hellenthal-Hollerath – Das war eine Punktlandung. Nicht immer fand das Narzissenfest in den vergangenen Jahrzehnten zu dem Zeitpunkt statt, an dem auch narcissus pseudonarcissus, wie der wissenschaftliche Name der Wilden Narzisse lautet, in voller Blüte stand.

Sehenswertes Naturschauspiel in der Eifel

Doch in diesem Jahr passte es perfekt. Und so konnten die Freunde des einzigartigen Naturschauspiels im Oleftal das 40. Narzissenfest in vollen Zügen genießen. Mehrere Hundert Besucher nutzten die Gelegenheit dazu und wanderten zu den Narzissenwiesen, den Hotspots der hübschen Frühlingsboten. Rund sechs Millionen Narzissen erwarteten die Gäste dort bei kühlem, aber sonnigem Wetter.

Eigentlich hätte es bereits das 42. Fest sein sollen, doch die Corona-Pandemie hatte zu einer Unterbrechung der Serie geführt. In den vergangenen beiden Jahren mussten die Parkplätze für die Narzissenfreunde gesperrt werden, um angesichts hoher Ansteckungszahlen den sonst üblichen Menschenandrang auf Wiesen und Wegen zu vermeiden.

Davon war nicht nur die Gemeinde Hellenthal betroffen: Die Stadt Monschau musste die Zugänge zu den Narzissenwiesen im Perlenbachtal versperren.

Zum 40. Mal wurde im Oleftal gefeiert

Doch in diesem Jahr ist wieder alles wie gewohnt. Oder beinahe. Denn während in den Jahren vor der Corona-Pause das Narzissenfest abwechselnd in Höfen und in Hollerath stattfand, lockten an diesem Sonntag beide Standorte, die darüber hinaus beide mit runden Jahrestagen aufwarten konnten: In Hollerath wurde zum 40. Mal gefeiert, in Höfen zum 30. Mal.

Ab dem kommenden Jahr werde die Veranstaltung aber wieder wie gewohnt im Wechsel stattfinden, kündigte Hellenthals Bürgermeister Rudolf Westerburg an.

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Als besondere Gäste begrüßte Bürgermeister Rudolf Westerburg (r.) auch den Narzissenpaten Jean Pütz (v.l.) und Eckhard Uhlenberg.

Eine ganze Riege von Gästen hatte sich versammelt, um anschließend zum Festakt in Höfen weiterzureisen. So war Staatssekretär Heinrich Bottermann aus dem Landesministerium für Umwelt genauso vor Ort wie der Präsident der NRW-Stiftung, der frühere NRW-Umweltminister und Landtagspräsident Eckhard Uhlenberg, sowie Axel Jahn, Geschäftsführer der Loki-Schmidt-Stiftung, in deren Besitz die unter Naturschutz stehenden Narzissenwiesen stehen.

WDR-Moderator Jean Pütz ist Narzissenpate

Als Stammgäste der Narzissenfeste durften außerdem Prof. Wolfgang Schumacher, der sich große Verdienste um die wilden Narzissen in der Eifel erworben hat, und der frühere WDR-Wissenschaftsjournalist Jean Pütz, Pate der Narzissenwiesen, nicht fehlen.

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Wurde für sein jahrzehntelanges Engagement für die Narzissenwiesen hochgelobt: Prof. Wolfgang Schumacher.

Schumacher erinnerte an die Zeiten, als in den 1970er-Jahren die wilde Narzisse kurz vor dem Aussterben stand und unter Naturschutz gestellt werden sollte. „Wir entdeckten, dass die Flächen, die interessant für die Narzissen waren, auf der anderen Seite der deutsch-belgischen Grenze lagen“, erzählte er.

Daraufhin habe er mit Werner Rosen, damals Gemeindedirektor in Hellenthal, Franz Hagelstein, den Bürgermeister der belgischen Nachbargemeinde Büllingen, aufgesucht.

Wegnahme der Fichten machte Weg für Narzissen frei

Gemeinsam habe man die notwendigen Vereinbarungen getroffen. So seien die ersten Entfichtungsmaßnahmen in Gang gekommen, die überhaupt erst die Rückkehr der Narzissen möglich machten.

Auch Jean Pütz warf einen Blick zurück. „Vor 25 Jahren kam ich als Journalist hierher“, berichtete er. Empfangen worden sei er mit dem Ruf „Da kommt unser Narzissenpate“. „Da konnte ich nicht mehr nein sagen“, so Pütz.

Den Rotwein gibt's wieder aus Belgien

Auch die Wiederkehr eines fast eingeschlafenen Rituals ist Schumacher zu verdanken. Er hatte Büllingens Bürgermeister Friedhelm Wirtz darauf aufmerksam gemacht, dass beim letzten Narzissenfest die Beköstigung der Gäste mit Rotwein, die sonst immer von der Gemeinde Büllingen organisiert worden war, unter den Tisch gefallen sei.

Wirtz gelobte prompt öffentlich Besserung: „Wir werden in Zukunft unseren Verpflichtungen nachkommen und weiterhin Rotwein servieren“, sagte er schmunzelnd bei seinem Grußwort.

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Jo Seegers, Bert Marik und Myriam van der Woude waren mit einer großen Wandergruppe aus Maastricht in die Eifel gekommen, um die Narzissenblüte zu sehen und Vögel zu beobachten.

Jenseits des offiziellen Festaktes wanderten die Naturfreunde zu den Narzissenwiesen im Oleftal. In einer großen Wandergruppe des flämischen Vereins „Landschap“ waren Myriam van der Woude, Jo Seegers und Bert Marik aus Maastricht gekommen. „Wir sind etwa hundert Personen und mit zwei Reisebussen hierher gereist“, erzählte Seegers.

In kleinen Gruppen hätten sie sich auf den Weg gemacht. Doch nicht nur die Narzissen faszinierten sie. „Wir sind auch hier, um Vögel zu beobachten“, sagte van der Woude. Tannenmeisen, Baumpieper und Haubenmeisen hätten sie bereits gesehen.

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Statt Besucher zu den Wiesen zu führen, warteten die Wanderführer des Naturparks Nordeifel an Erzählstationen auf die Besucher, um ihnen Informationen über die Narzissen, die Eifeler Natur und weitere Besonderheiten zu vermitteln.

So gab Karl-Josef Henn Infos zum Westwall und zum Kunstwerk des Kölners Ralf Peters, der einen Teil der einstigen Panzersperren in weißer Schrift mit Artikelüberschriften aus Immanuel Kants philosophischem Werk „Zum ewigen Frieden“ versehen hat.

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Wanderführer Karl-Josef Henn erläuterte die Kunst auf den Panzerhöckern.

Interessiert lauschten Veronika Mosch und Bianka und Dieter Klein aus Köln den Erläuterungen des Wanderführers. Sie seien zwar häufig in der Eifel, aber zum ersten Mal auf den Narzissenwiesen in Hellenthal, berichtete Veronika Mosch. „Wir waren nur mal im Perlenbachtal, aber da waren bereits alle Narzissen verblüht“, sagte sie.

Bienenhotels, vegane Kerzen und Alpakaprodukte

Eine Vielzahl von Ausstellern war beim Narzissenfest auf dem Parkplatz Hollerather Knie zu finden. Neben Infos zur NRW-Stiftung, dem Naturpark Nordeifel, der Biologischen Station im Kreis Euskirchen sowie Nabu und BUND konnten die Besucher auch Produkte wie vegane Kerzen aus Ormont,

Handarbeitsartikel von Wilma Hanf aus Ramscheid, Bienenhotels aus Wollenberg, Alpakaprodukte aus Losheim und bemalte Keramik aus Hallschlag sowie Produkte der Textilstickerei Schumacher erhalten. Für Musik sorgte der Musikverein Hecken.