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Winter-WunderlandSchneetouristen genießen in der Eifel den Rodelspaß am Weißen Stein

Lesezeit 4 Minuten
Mutter und Kind rodeln auf einem Kunststoffschlitten den Abhang hinunter.

Mit Sohn Bennet war Franziska aus Mönchengladbach an den Weißen Stein gekommen.

Genug Schnee zum Rodeln, genug Platz auf dem Hang und zauberhaft verschneite Wälder: Der Ausflug zum Weißen Stein nach Udenbreth lohnte.

Das ist Wintersportvergnügen pur. Wer sich am Wochenende auf den Weg zum Weißen Stein in Udenbreth gemacht hatte, dürfte die Fahrt auf den höchsten Punkt des Rheinlandes nicht bereut haben. Eigentlich stimmte alles: nicht zu kalt, nicht zu warm, rund 15 Zentimeter Schnee, der sich für so ziemlich alles eignete, was gerne mit Schnee veranstaltet wird, vom Rodeln übers Schneemannbauen bis zum Wandern durch ein idyllisches Winter-Wunderland. Und vor allem war es nicht so voll wie sonst am ersten Schneewochenende in Udenbreth.

Der Andrang der Schneetouristen war in Udenbreth diesmal nicht so stark

Besonders am Samstag bewahrheitete sich die Prognose der Hellenthaler Gemeindeverwaltung, die für den Tag nicht mit einem großen Andrang gerechnet und dementsprechend auch kein Großaufgebot an Personal zur Verkehrslenkung bereitgestellt hatte. „Es sind an diesem Wochenende viele besondere Weihnachtsmärkte, sodass wir davon ausgehen, dass es keinen Ansturm von Besuchern geben wird“, hatte Gemeindemitarbeiterin Julia Schößler vorhergesagt.

Die Familie genießt die Idylle auf dem Rodelhang.

Den ersten Schnee in ihrem Leben erlebte Nancy Kubiku (l.) aus Kenia, die ihre Familie in Köln besucht. Neben ihr Tochter Diana Karuri, unten Dirk Prumbaum und Enkel Aden.

Am Sonntag wurde es zwar deutlich voller auf den Hängen. Doch auch an diesem Tag hatte der Ordnungsdienst der Gemeinde die Lage gut im Griff. Das Verkehrs- und Parkchaos früherer Jahre konnte so vermieden werden.

So ließen sich Winterfreuden unbeschwert genießen. Vor allem aus Köln und Umgebung sowie vom Niederrhein kamen die Menschen auf die Eifelhöhen. Für manche war es eine eindrückliche Erfahrung, so etwa für Nancy Kibiku. Die Kenianerin, die ihre Tochter Diana Karuri mit Familie in Köln besuchte, hatte bisher in ihrem Leben noch keinen Schnee gesehen. „Wir dekorieren bei uns in Afrika die Weihnachtsbäume immer mit weißen Baumwollflocken, die wir auf die Äste legen“, berichtete sie. Nun wisse sie endlich, woher diese Deko ihren Ursprung hat.

Vorne zieht der Hund an der Leine, dahinter Ulas Demirtepe, der seinen Sohn auf einem Schlitten hinter sich herzieht.

Mit Hund Roman und Sohn Yavuz flitzte Ulas Demirtepe durch den Schnee.

Für sie werde ein Traum wahr, sagte sie. „Bei uns in Eldoret ist es immer warm“, sagte sie lachend. Rund 23 Grad seien für diesen Sonntag dort erwartet worden. „Januar, Februar, März ist es immer besonders heiß“, berichtete sie aus ihrer Heimatstadt, die besonders als Geburtsstätte vieler Sportler wie dem Mittelstreckenläufer Mike Boit bekannt ist. Auch jetzt sei ihr nicht besonders kalt.

Mit einem Glühwein in eine Hängematte gelegt

Schwiegersohn Dirk Prumbaum widmete sich derweil seinem bevorzugtem Wintersport. Er hatte eine Art mobile Hängematte an den Rodelhang getragen und machte es sich dort mit einer Tasse Glühwein bequem, während er seinen achtjährigen Sohn Aiden im Blick hatte, der sich mit dem Schlitten die Piste hinunterwagte. Richtig gemütlich wurde es, als auch noch zufällig Nachbarn vorbeikamen, die sich ebenfalls in die Eifel zum Schlittenfahren begeben hatten und sich gerne zu einem Glühwein einladen ließen.

Ruben hat beim Rodeln den Hang fast allein für sich.

Ein großer Schneeliebhaber ist Ruben aus Köln.

Zum ersten Mal am Weißen Stein, wenn auch nicht zum ersten Mal im Schnee, diese Erfahrung machte Franziska aus Mönchengladbach, die mit ihrem Sohn Bennet auf Rodeltour ging. „Ich bin ewig nicht mehr Schlitten gefahren“, gestand sie. Die Idee, einfach mal spontan auf die Eifelhöhen zu fahren, hätten ihre Eltern gehabt, die Hellenthal noch von früher kannten. „Das war eine gute Idee“, freute sie sich. Sie hätten Glück gehabt, auch, weil es nicht so voll sei.

Mit dem Rodellift geht es bequem wieder den Abhang hinauf

Ein begeisterter Schneeliebhaber ist auch der elfjährige Ruben aus Köln. „Da unten bin ich hingefallen und der Schlitten ist dann fast in die Bäume gefahren“, berichtete er von seinen Abenteuern am Rodelhang. „Wir kommen gerne hierher“, sagte sein Vater, der geduldig wartete, bis der Sohn durch die Warteschlange am Rodellift und wieder bei ihm am oberen Ende des Hanges angekommen war. Manchmal würden sie auch zum Schwarzen Mann fahren, wo noch ein Skilift sei, denn beide würden gerne Skifahren. Doch dort laufe der Lift noch nicht.

Emma fährt mit dem Snowboard den Hang hinab.

Erste Erfahrungen auf ihrem Snowboard sammelte Emma aus Weilerswist.

„Skifahren lerne ich seit Jahren in Obertauern“, berichtete Ruben stolz. Er fahre sehr gut, betonte er. „So gut, dass ich ihm mittlerweile zu langsam bin und nicht mehr mit ihm fahren darf“, berichtete sein Vater schmunzelnd.

Elegant schwebte die achtjährige Emma aus Weilerswist auf ihrem Kinder-Snowboard über den Hang, das sie vor einem Jahr zu Weihnachten bekommen hatte. „Damit zu fahren, habe ich hier auf diesem Hang gelernt“, sagte sie: „Immer, wenn es schneit, fahren wir hierher“, berichtete die Mutter. Die Familie sei gerne im Schnee.

Die beiden Kinder sausen auf einem Schlitten durch den Schnee.

Die Fahrt auf dem Rodelschlitten genossen auch Elena Geißler und Tess Beier.

Allerdings birgt der Wintersport auch Risiken. So mussten Rettungsdienst und die Feuerwehr aus Udenbreth und Hollerath am Samstag einen Patienten von der Piste holen, der sich beim Rodeln den Knöchel gebrochen hatte.

Das Schneevergnügen wird, wenn sich die Wetterprognosen der Meteorologen bestätigen, nicht mehr allzu lange währen. Bereits ab diesem Montag soll in der Eifel wärmere Luft Einzug halten und die Frostperiode langsam beenden. So wird laut der Vorhersage von der Donnerwetter-Wetterstation am Weißen Stein die 15 Zentimeter dicke Schneedecke in den folgenden Tagen dünner werden, bis voraussichtlich am 10. Dezember der erste Eifelschnee in diesem Winter wieder Geschichte sein wird.