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Spitzenkandidaten in HellenthalRicarda Steinbach fordert Rudolf Westerburg heraus

Lesezeit 5 Minuten
Rathaus Hellenthal

Das Ringen um den Chefsessel im Rathaus bringt Spannung in die Hellenthaler Wahl.

Hellenthal – Es könnte ein spannendes Rennen werden: Das Ringen um den Chefsessel im Rathaus bringt Spannung in die Hellenthaler Wahl. Auf der einen Seite der amtierende Bürgermeister, der den Job von der Pike auf gelernt hat und der schon mehr als 40 Jahre in der Verwaltung tätig ist, davon elf Jahre als Gemeindeoberhaupt.

Rudolf Westerburg (parteilos)

Auf der anderen eine Diplom-Politikwissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen und dem Vorhaben, frischen Wind und viele neue Ideen in die Gemeinde zu bringen und sich aktiv um die Akquirierung von Fördermitteln zu kümmern. Ricarda Steinbach (49) aus Hünfeld in Nordhessen reklamiert für sich, Führungserfahrung in Wirtschaft, Verwaltung und Stiftungswesen zu haben.

Hellenthal: Die Wahlprogramme der Kandidaten

Der Ramscheider Rudolf Westerburg (58) will Defizite der Gemeinde durch Anstrengungen in vielen Bereichen kompensieren. Er will neue Baugebiete erschließen und ausweisen, neue Gewerbeflächen schaffen, sich um den rascheren Ausbau des Glasfasernetzes bemühen und ein Hauptaugenmerk auf die Stärkung der Wirtschaft und vor allem des Tourismus legen.

„Der Urlaubsboom in Deutschland hat auch unsere Gemeinde erreicht. Das müssen wir stärken“, sagt Westerburg, der als unabhängiger Kandidat angetreten ist, aber von SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und UWV unterstützt wird.

Ricarda Steinbach (CDU)

Ricarda Steinbach, die unter anderem Wirtschaftsförderin im sächsischen Delitzsch und Geschäftsführerin der Point Alpha Stiftung an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze war, verspricht, die Wirtschaftsförderung zur Chefsache zu machen und Bürgersprechstunden anzubieten. Der Bürgermeister sei Dienstleister für die Bürger.

Hellenthal als Kommune im Haushaltssicherungskonzept müsse wieder handlungsfähig werden. Steinbach ist in einer Kandidatenaufstellung der Christdemokraten von 96 Prozent der anwesenden Parteimitglieder als Kandidatin nominiert worden und verweist darauf, in der sächsischen Stadt Delitzsch maßgeblich an der Haushaltskonsolidierung beteiligt gewesen zu sein.

Westerburg kann mit dem Pfund wuchern, in der Gemeinde aufgewachsen und dort verwurzelt zu sein. Und durch seine langjährige Verwaltungstätigkeit, aber auch durch sein Engagement in der Feuerwehr Land und Leute sehr gut zu kennen.

Die Spitzenkandidaten der Parteien in Hellenthal

Katharina Koenn (59), Spitzenkandidatin der CDU, setzt sich für die Schaffung einer lebenswerten Wohnqualität und die Akquirierung von mehr Finanzmitteln für Hellenthal ein. Sie ist verheiratet, hat einen Sohn und zwei Enkelkinder. Seit 2008 ist sie Mitglied der CDU, seit 2019 Vorsitzende des Gemeindeverbandes Hellenthal. Seit 2014 ist sie im Gemeinderat, stellvertretende Vorsitzende im Ausschuss für Gemeindeentwicklung – Tourismus und Freizeit, Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss, und im Wahlprüfungsausschuss.

Katharina Koenn (CDU)

„Frau Steinbach und ich stehen für Respektierung und Würdigung des Bürgerwillens, Wertschätzung und Unterstützung aller ortsansässigen Unternehmen und einen runden Tisch für alle Probleme in der Wirtschaft, Landwirtschaft und im Tourismus.“

Werner Wamser (68), Spitzenkandidat der SPD, weiß zu schätzen, dass die in früheren Zeiten übermächtige CDU jetzt nicht mehr die absolute Mehrheit im Gemeinderat hat. „Wenn wir kleineren Parteien zusammenhalten, dann kann die CDU nichts ausrichten und wir können ganz sachlich die drängenden politischen Probleme abarbeiten“, sagt der Hellenthaler, der auch erster stellvertretender Bürgermeister der Kommune ist.

Werner Wamser (SPD)

Sein Ziel ist es, zu verhindern, dass die nicht nur von der Pandemie stark gebeutelten großen Unternehmen, die von der Autoindustrie abhängig sind, Arbeitsplätze abbauen müssen. Er sieht aber auch große Probleme auf die Kommune zukommen, denn „Gewerbesteuereinnahmen werden wegbrechen“, so Wamser. Jetzt gelte es, mit Augenmaß zu investieren.

Peter Rauw (63), ist Zollbeamter und seit 1979 in der FDP. Der Vater von zwei Kindern und Großvater eines Enkelkindes ist in Hollerath geboren. Der Liberale bekräftigt, dass sich die Partei an den Bürgerentscheid gebunden fühlt, der sich für zwei Schulstandorte aussprach.

Peter Rauw (FDP)

Zudem müssten Ehrenamt und Jugendarbeit gefördert und ausreichend Bauland für Bauwillige sowie Gewerbeflächen vorgehalten werden. Neben den Grundschulstandorten sei auch die Kapazität der Kindergärten stets den aktuellen Erfordernissen anzupassen.

Die Infrastruktur der Gemeinde müsse Schritt für Schritt saniert werden, wobei darauf geachtet werden müsse, dass die Bürger nicht überbelastet würden. Die FDP unterstützt Bürgermeister Rudolf Westerburg darin, den Waldbestand der Gemeinde zu vergrößern.

Katharina Reger (34), Spitzenkandidatin der Grünen, will frischen Wind in die Ratsarbeit bringen. Die gebürtige Giescheiderin lebt seit drei Jahren in Reifferscheid. Sie ist Lehrerin für Mathematik und Musik an einer Gesamtschule und gehört zu den Gründungsmitgliedern des Blasorchesters Rescheid.

Katharina Reger (Grüne)

Im Gemeinderat will sie sich dafür einsetzen, dass die Gemeinde durch klimaschutzfördernde Maßnahmen und Digitalisierung zukunftsfähig werde und für alle lebenswert bleibe. Dass sie erst vor kurzem zu den Grünen gestoßen ist und direkt an die Spitze der Reserveliste gewählt wurde, motiviert sie. „Mir gefällt die Dynamik in der Partei und dass die Grünen ihre Werte wie Geschlechtergerechtigkeit und Demokratieförderung leben“, freut sie sich darauf, Kommunalpolitik mitzugestalten.

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Frank Westerburg (53) Spitzenkandidat der UWV, ist Beamter der Deutschen Post AG und seit 2004 im Hellenthaler Rat, als er für den Bürgerverein Hellenthal ein Direktmandat errang. Seit 2007 ist er in der UWV. Er ist stellvertretender Vorsitzender der UWV, Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss und seit 2014 Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses.

Frank Westerburg (UWV)

„Ich will unsere Grundschule auf den Weg bringen, dass sie den Anforderungen der Zukunft entspricht“, kündigt er an. Das von der UWV beantragte Wirtschaftswegekonzept will er so gestalten, dass die Kommune mit Fördermitteln arbeiten kann. Nach der Hellenthaler sollen auch die Sportstätten der Außenorte fit gemacht werden. Zudem soll die Gemeinde Investitionen tätigen, die das Eigenkapital erhöhen.