Interkulturelle WochenFestival im Kreis Euskirchen dauert bis Anfang November
Euskirchen – Was bedeutet Demokratie heute und für den Einzelnen? Dieser Frage wurde beim Demokratie-Festival nachgegangen, das im Rahmen der Interkulturellen Wochen des Kreises stattfand. Die Besucher konnten sich nicht nur informieren und bei einem Stück Kuchen austauschen, sondern auch selbst mitmachen. Die Kooperationspartner, das DRK und die Caritas-Verbände Eifel und Euskirchen, boten unterschiedlichste Aktionen an.
„Wir wollen ein Bewusstsein für Demokratie und die Partizipation schaffen“, sagte Boris Brandhoff, Leiter Team Migration/Integration des DRK-Kreisverbands. Es sei eine Veranstaltung für alle Zielgruppen, sagte Sabine Sistig vom Kommunalen Bildungs- und Integrationszentrum (KoBIZ).
Kochbuch „In den Töpfen des Kreises“
„In den Töpfen des Kreises“ heißt das interkulturelle Kochbuch, das beim Festival vorgestellt wurde. Es hat laut Nicole Tobay vom KoBIZ schon mal einen Kochkalender gegeben, der sehr gut ankam. „Diesmal haben acht Personen stellvertretend für verschiedene Länder gekocht“, so Tobay.
Wer sich durch die Länder kochen will, findet die Infos, wo das Kochbuch zu erhalten ist, ab Mittwoch auf der Website des Kreises.
Rezepte von Eritrea bis Saudi-Arabien sind in dem 60 Seiten starken Kochbuch enthalten. Von Vorspeisen wie einem traditionellem Fladenbrot oder Salat bis hin zu gefüllten Weinblättern und Nachtisch sei alles dabei. Bevor es aber an die Rezepte geht, werden die kochenden Männer und Frauen auf den ersten Seiten vorgestellt. (eva)
So konnten unter anderem Plakate für eine Demonstration gestaltet werden. Ein Beispiel dafür hatten Lena von Seggern vom Caritasverband Eifel und Johanna Strömer, Caritasverband Euskirchen, schon vorbereitet: „Demokratie rockt“ stand in bunten Großbuchstaben auf der Pappe.
Zusätzlich konnten die Besucher auf einer Pinnwand loswerden, was sie unter Demokratie verstehen. „Es gab viele Impulse dazu, was man im Alltag erlebt“, sagte Lena von Seggern. „Meinungsfreiheit“ oder „Reisen“ stand auf den Postkarten. Denn auch Reisen, wohin man möchte, sei nicht selbstverständlich.
Ganz im Sinne der Interkulturellen Wochen wurde das Bekenntnis zur Demokratie nicht nur auf Deutsch ausgelegt. „Wir haben das Grundgesetz auch in anderen Sprachen wie türkisch, arabisch oder ukrainisch“, so Strömer.
Den Spiegel vorgehalten
Zur Verdeutlichung hatte sich das DRK einen besonderen Effekt zur überlegt. „Wir wollen den Menschen den Spiegel vorhalten“, sagte Thomas Weber. Und das war nicht etwa sinnbildlich gemeint.
Dass das Team hatte einen großen Spiegel aufgestellt, vor den sich die Leute stellen konnten. „Diese Person ist verantwortlich für deine Zukunft“ stand darüber. Logisch: Da wurde auch das eine oder andere Selfie gemacht.
Auch eigens erstellte Broschüren für neu Zugewanderte konnte man mitnehmen. Darin wird unter anderem in verschiedenen Sprachen erklärt, wie der Kindergarten funktioniert. Dieses Konzept sei längst nicht in jedem Land bekannt, erklärte Thomas Weber. Man habe viel Zeit in Vorarbeit und Planung investiert, sagte Carsten Düppengießer von der Caritas.
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„Bei uns wird Zusammenarbeit anders gelebt, sie ist die Voraussetzung, dass es klappt“, sagte Boris Brandhoff vom Roten Kreuz.