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ImmobilienBlenser wehren sich gegen Baugebiet

Lesezeit 2 Minuten

Zahlreiche Kritikpunkte führt die Blenser Initiative gegen das geplante Baugebiet an.

Heimbach-Blens – Weiterhin sorgt das Bauprojekt in Blens für Aufregung im Ort. Vor wenigen Wochen hat der Stadtrat einen Aufstellungsbeschluss verabschiedet. Dagegen beabsichtigen Vertreter der Bürgerinitiative, die sich gegen die Pläne der Investoren stellt, ein Bürgerbegehren in die Wege zu leiten.

Eine Fläche von rund 8,5 Hektar soll nach den Plänen der „Heimbacher Investitions- und Entwicklungsgesellschaft“ mit bis zu 94 Häusern bebaut werden. Mit den Blensern gemeinsam solle das Konzept für die Siedlung entwickelt werden, so Architektin Petra Sievert.

Bisheriger Plan von 1972

Doch einfach zu realisieren ist das Vorhaben nicht. Denn es existiert zwar seit 1972 ein rechtsgültiger Bebauungsplan, allerdings bezieht dieser sich auf ein Sonderbaugebiet mit Ferienhäusern. Um Wohnhäuser zu errichten, müsste er geändert werden. Außerdem sind manche Fragen wie die Zuwegung nicht geklärt, da die dafür benötigten Flächen in Privathand sind.

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Um einen politischen Beschluss in der Sache zu ermöglichen, hat der Rat den Aufstellungsbeschluss gefasst. Das hat zwei Folgen. Zum einen ist er nötig, um den Bebauungsplan ändern zu können. Andererseits, so betont Bürgermeister Jochen Weiler (CDU), diene er dazu sicherzustellen, dass der bisherige Bebauungsplan nicht umgesetzt werde. „Mit dem Aufstellungsbeschluss wird eine Veränderung der augenblicklichen Situation verhindert“, sagte er.

Damit soll dem Rat die Möglichkeit gegeben werden, sich über die weitere Entwicklung des Gebietes Gedanken zu machen und eine Konzeption zu entwickeln. „Sowohl die Zielvorgabe als Sondergebiet als auch der Umfang der zu bebauenden Fläche sollte meines Erachtens hinterfragt und aufgrund der städtebaulichen Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte neu bewertet werden“, so Weiler.

Bürgermeister will mit Dorfinitiative reden

Gegen eine Bebauung ist die Dorfinitiative Blens, die sich nun mit einem Bürgerbegehren gegen diesen Aufstellungsbeschluss wehren will. Die Kritik der Blenser ist vielfältig. Vor allem befürchten sie, dass sich die Einwohnerzahl praktisch verdoppelt und darunter das Dorfleben leidet. Außerdem sei der zu erwartende Baustellen- und Anliegerverkehr zu viel für den Ort.

Die Richtung macht die Initiative in der Begründung deutlich. Der bisherige Bebauungsplan sei so nicht umsetzbar, da eine geplante Straßenführung über private, teilweise nicht verkäufliche Flächen führe. „Damit ist es zunächst nicht möglich, auf dieser Fläche einfach eine Baugenehmigung zu erwirken“, so die Initiatoren. Und: „Wenn wir uns gegen den Aufstellungsbeschluss wenden, dann wenden wir uns gegen eine Veränderung des bisherigen Bebauungsplanes.“ Es spreche viel dafür, dass er nicht umsetzbar, vielleicht gar nicht mehr gültig sei.

Einen Kommentar zum Bürgerbegehren wollte Bürgermeister Weiler vorerst nicht abgeben: „Ich möchte zuerst mit der Dorfinitiative reden.“