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KonzertAkademiechor aus Kiew begeistert in Steinfeld mit ukrainischer Volksmusik

Lesezeit 2 Minuten
Die beiden Chöre singen gemeinsam auf der Bühne.

„Adiemus“ von Karl Jenkins sang der Akademiechor aus Kiew gemeinsam mit dem Eifeler Projektchor.

Der ukrainische Akademiechor „Chreschtschatyk“ aus Kiew gastierte auf Deutschland-Tour in Kall-Steinfeld. Ein Eifeler Projektchor trat mit auf.

Musikalischer Hochgenuss in der Aula des Hermann-Josef-Kollegs: Der Akademiechor „Chreschtschatyk“ aus Kiew, benannt nach der Hauptstraße seiner Heimatstadt, gab vor rund 150 Zuhörern ein viel umjubeltes Gastspiel. Das Konzert eröffnete ein Eifeler Projektchor, den Organisator Pascal Lucke extra für dieses Konzert zusammengestellt hatte.

Mit Chormusik der Extraklasse reist der Akademiechor unter der Leitung des Dirigenten Pavlo Struts derzeit durch NRW. 14 Auftritte haben die ukrainische Musikerin Oksana Dondyk und der Verein Blau-Gelbes Kreuz, der sich der Freundschaft zwischen der Ukraine und Deutschland verschrieben hat, organisiert. Das Abschlusskonzert wird in der Philharmonie in Köln stattfinden.

Perfekte Arrangements brachten das Publikum in Steinfeld zum Jubeln

Dondyk sei bis Februar 2021 Mitdirigentin des Chores gewesen, berichtete Rolf Stoof, der die Tour für das Blau-Gelbe Kreuz begleitet. Nach Frechen führte sie die Flucht vor dem russischen Angriffskrieg. Doch die Erinnerung ließ sie nicht los. Also organisierte sie die Tour, in der der Chor die ukrainische Kultur präsentieren kann.

So bestand das Programm, dass der Akademiechor präsentierte, zwar im ersten Drittel aus klassischen und modernen Stücken von Komponisten wie Bruckner und Mozart, Piazzolla und Andrew Lloyd Webber. Der Fokus lag aber auf der ukrainischen Volksmusik, die in vielen Facetten und komplexen Arrangements präsentiert wurde.

Dabei zeigten die Musiker nicht nur die Vielfalt der ukrainischen Kultur, sondern auch, auf welch hohem Niveau sich die Chormusik in dem Land bewegt. Komplexeste Arrangements, souverän in Perfektion und Musikalität ausgeführt, brachten das Publikum zum Jubeln.

Fraglich ist aber, ob die Programmplanung gut beraten war, einem derartigen Weltklasse-Ensemble einen Projektchor aus Eifeler Hobbysänger hinzuzugesellen. Sicherlich gingen dessen Mitglieder mit viel Freude und Leidenschaft zu Werke, doch angesichts des Könnens ihrer ukrainischen Kollegen wurde der Qualitätsunterschied zwischen den seit Jahren auf absolute technische Perfektion gedrillten Profis und den Eifelern unüberhörbar.

Es war fast unfair, dem engagierten Eifeler Projektchor eine derartige Extraklasse gegenüberzustellen. Im Sinne der Völkerverständigung mag diese Idee nett gewirkt haben, musikalisch ging der Plan nicht auf. Um ein gelungenes Konzert zu gewährleisten, hätte es den Eifeler Chor nicht gebraucht. Eine ausgewogene Programmplanung sieht anders aus.