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Bewegung auf vier Hufen:Kaller Förderschüler lernen auf dem „Hof Schwalbennest“ reiten

Lesezeit 2 Minuten
Die Schülerin sitzt auf einem Pferd, mehrere Frauen stehen drumherum.

Den Ausflug auf dem Rücken von „Björk“ genießt Schülerin Ellen. Sabine Isop, Lehrerin an der Nikolausschule (vorne r.), Schulbegleiterin Kathrin Wollgarten (2.v.l.), Angelica Netz, Rotary Club (2.v.r.), und Stephanie Boras (l.) sichern.

Die Reitstunden in Zülpich sind für die Schüler der Förderschule Kall mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung eine willkommene Abwechslung.

Es sind für die Schülerinnen und Schüler der Förderschule Kall ganz besondere Stunden, wenn sie in kleinen Gruppen freitags auf dem Hof Schwalbennest der Familie Boras in Zülpich zu Gast sind. „Das Reiten finde ich am besten“, strahlt Nina, die gerade von Björk, einem Isländer, abgestiegen ist. Neben dem Umgang mit den Pferden steht vor allem auch die Bewegung in der freien Natur für die Kinder und Jugendlichen im Vordergrund.

Die Sankt-Nikolaus-Förderschule in Kall hat den Schwerpunkt Geistige Entwicklung. Sie bietet den Schülern besondere Angebote in den Bereichen Bildung, Motorik, Kreativität und unterstützte Kommunikation. Mannschaften der Schule nehmen auch regelmäßig an Fußball-Turnieren in der Halle oder im Freien teil. Träger der Einrichtung ist der Kreis Euskirchen.

Fachräume und Turnhalle in Kall von der Flut zerstört

Im Bereich Bewegung gibt es auf dem Schulgelände seit dem Sommer 2021 leider kaum noch Möglichkeiten. Neben den Fachräumen und der Turnhalle wurde auch der neu angelegte Schulhof, auf dem sich die Schüler austoben konnten, von der Flut zerstört. Der Wiederaufbau ist trotz aller Bemühungen längst noch nicht abgeschlossen. Umso wichtiger ist es für die Schulgemeinschaft, zumindest zeitweise ein alternatives Bewegungs- und Förderangebot nutzen zu können.

„Die Kinder werden auch in die Abläufe auf dem Hof, wie beispielsweise die Vorbereitung der ‚Pferdestärken-Stunden‘ und das Füttern der Tiere eingebunden und übernehmen so Verantwortung. Zudem bietet der Wald in der Nähe des Hofes Möglichkeiten zur Erkundung der Natur“, freut sich Kathrin Kuhl, Schulleiterin der Sankt-Nikolaus-Schule, über dieses zusätzliche Förderangebot für ihre Schülerinnen und Schüler.

Ihr Dank galt den Mitgliedern der beiden Rotary Clubs Euskirchen und Euskirchen-Burgfey, die sich gemeinsam mit ihrem „Flut-Krisenteam“ für Menschen in der Region einsetzen, die von der Katastrophe betroffen sind.

Die Rotarierinnen Angelica Netz und Rita Witt, die das Projekt initiiert und auch die erforderlichen Spendengelder akquiriert hatten, besuchten eine der Unterrichtsstunden. „Das war für mich das Highlight der Woche“, sagte Witt.

Schon der herzliche Empfang sei sehr bewegend gewesen. „Wenn man dann sieht, welche Freude die Schüler haben, ist einem sofort klar, wie wichtig so ein Angebot ist.“ Es sei schon beeindruckend, was so ein paar Stunden mit den Pferden in der Natur bewirken könnten.