AboAbonnieren

Gewerbefläche in Kall gesuchte-regio schließt Standort an der Hindenburgstraße

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Foto ist das Hauptgebäude der Liegenschaft in Kall zu sehen.

Die Liegenschaft an der Hindenburgstraße wird aufgegeben. Ein neuer Standort in Kall wird gesucht.

Der Energieversorger e-regio wird seinen bei der Flut teilweise zerstörten Standort an der Hindenburgstraße in Kall nicht weiter nutzen.

Der Energieversorger e-regio wird seinen bei der Flut 2021 teilweise zerstörten Standort in der Hindenburgstraße in Kall künftig nicht weiter nutzen. Das teilt das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. Die Liegenschaft solle „mittelfristig anders genutzt“ werden. Am Dienstag hat die e-regio in der Ortsmitte von Kall, an der Bahnhofstraße 32 gegenüber dem Bahnhof, ein neues Kundencenter eröffnet.

Das e-regio-Gelände an der Hindenburgstraße war bei der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 stark beschädigt worden. Die Zerstörung am Gebäude und an der Ausrüstung war immens. Mitarbeiter waren dort in der Flutnacht über Stunden hinweg eingeschlossen gewesen.

Zu sehen ist der Eingang des neuen Kundencenters an der Bahnhofstraße.

Ein neues Kundencenter hat e-regio jetzt in der Ortsmitte von Kall gegenüber dem Bahnhof eröffnet.

„Als Betreiber kritischer Infrastruktur muss e-regio auch im Krisenfall handlungsfähig bleiben, um die Energieversorgung zu sichern. Da der Standort in der Hindenburgstraße in seiner Funktion als zentrale Koordinierungsstelle für den Betrieb einer resilienten Netzinfrastruktur nicht geeignet ist, werden wir die Liegenschaft mittelfristig einer anderen Nutzung zuführen“, so Geschäftsführer Markus Böhm.

„Derzeit sind wir in der Sondierung potenzieller Gewerbeflächen in Kall, um einen neuen Betriebsstandort zu errichten. Dieser wird dann die veränderten Anforderungen an einen Betreiber von kritischen Infrastrukturen erfüllen.“ Entsprechende Gewerbeflächen in Kall zu finden, dürfte aber nicht einfach sein.

Noch keine Angaben zur Funktion des neuen Standorts in Kall

Ob der neue Betriebsstandort im Bereich des Gewerbegebiets alle Funktionen wie der an der Hindenburgstraße haben oder bestimmte Bereiche in Kuchenheim angesiedelt werden, konnte das Unternehmen am Dienstag auf Nachfrage nicht sagen. „Wir stehen noch am Anfang unserer Überlegungen und Planungen. Wir werden den neuen Standort bedarfsgerecht und zukunftsorientiert gestalten“, so Pressereferent Sebastian Zimer.

Wie es mit dem Standort an der Hindenburgstraße weitergeht, ist ebenfalls noch offen. „Unsere Zeitplanung sieht die Errichtung eines Standorts in den nächsten zwei bis drei Jahren vor. Solange aber noch nichts in trockenen Tüchern ist, möchten wir dazu keine Auskunft geben“, führt Zimer aus. Zur mittelfristigen anderen Nutzung könne man auch leider noch keine Angaben machen.

Kreis Euskirchen wird keine Räume der e-regio anmieten

Zeitweise gab es beim Kreis Euskirchen Überlegungen, Räume der e-regio in Kall anzumieten, um sie für das benachbarte Berufskolleg Eifel zu nutzen, das bei der Flut ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen worden war. Doch dazu kommt es nicht. „Unabhängig von der Entscheidung der e-regio, ihren Standort in Kall nicht mehr aufzubauen, hat der Kreis sich bereits frühzeitig gegen eine Gebäude- und Raumnutzung für das Berufskolleg Eifel auf dem Gelände der e-regio entschieden“, erklärte Sven Gnädig von der Pressestelle des Kreises auf Nachfrage. Alternativ werde das Berufskolleg Eifel nun Räumlichkeiten im Berufsorientierungszentrum in Kall nutzen.

Das bisherige Kundencenter am Standort Hindenburgstraße, das nach der Hochwasserkatastrophe provisorisch in einem Container untergebracht worden war, wird nicht wieder öffnen. „Weil die Energiewelt sich wandelt, haben die Menschen ein höheres Beratungsbedürfnis. Deshalb sind wir sehr froh, dass wir mit unserem neuen Kundencenter direkt in der Ortsmitte eine neue zentrale Anlaufstelle für unsere Kunden in Kall gefunden haben“, sagt e-regio-Geschäftsführer Stefan Dott.

Es gehe beispielsweise um Fragen wie „Wie werden wir unsere Gebäude zukünftig klimaneutral beheizen?“ In dem Bereich gebe es viele Optionen, die in Zukunft konkret zu planen seien: von der Elektrifizierung über grüne Gase bis zu Wärmenetzen. Auch die dezentrale Erzeugung von Energie nehme für die Kundschaft einen viel größeren Stellenwert ein.

In dem neuen Center beantworten Mitarbeiter des Unternehmens an zwei Plätzen alle Fragen rund um die Energieversorgung. Die Anlaufstelle ist von Montag bis Freitag zwischen 8 und 16 Uhr geöffnet. In den ersten Wochen können sich Besucher auch über ein kleines Eröffnungsgeschenk freuen.