In den RuhestandMichael Heller verlässt nach 35 Jahren die Gemeinde Kall
Kall – „In meinem Berufsleben stand ich immer wieder vor großen Herausforderungen“, erzählt Michael Heller. So habe er beispielsweise 1987 gerade erst bei der Gemeinde Kall angefangen, als im kurze Zeit später bereits die Planung der 750-Jahr-Feier übertragen wurde. Gut 35 Dienstjahre später verabschiedet sich der Ripsdorfer, der zuletzt Allgemeiner Vertreter von Bürgermeister Hermann-Josef Esser, Kämmerer und Personalchef war, am 1. November in die Freiphase der Altersteilzeit. Am 1. November 2024 beginnt dann der Ruhestand.
Geboren wurde Heller am 18. Juni 1959 in Köln-Lindenthal. Seine Mutter stammte aus Blankenheim-Hüngersdorf und sein Vater aus Köln-Vogelsang. Nach seinem Abitur und der Bundeswehrzeit begann er 1981 eine Ausbildung zum Diplom-Verwaltungswirt bei der Stadt Köln. „Als ich dann gerade beim Gesundheitsamt der Stadt angefangen habe, ereignete sich die Tschernobyl-Katastrophe“, erinnert sich Heller.
Seine Freizeit verbrachte er in der Zeit viel in der Eifel, um mit seiner späteren Ehefrau Alexa aus Ripsdorf zusammen zu sein. Beim FC Dori spielte er auch Fußball und erhielt 1985 das Angebot, zur zweiten Mannschaft des FC Köln in die Amateuroberliga zu wechseln: „Dafür hätte ich aber nach Köln ziehen müssen und das wollte ich nicht.“ Zwei Jahre später fiel ihm eine Stellenanzeige der Gemeinde Kall für das Schul-, Kultur- und Sportamt ins Auge: „Das hörte sich interessant an. Kall hatte eine angenehme Größe und war nicht weit von Ripsdorf entfernt.“ So wurde Heller am 1. Juli 1987 in Kall eingestellt. Ein Jahr später heiratete er seine Frau.
Anfang der 90er-Jahre übernahm Heller das Sozialamt und hatte während des Jugoslawienkrieges die schwierige Aufgabe zu bewältigen, Unterkünfte zu beschaffen und weitere Hilfen zu organisieren. Als Kämmerer war er später verantwortlich für die Einführung des Neuen kommunalen Finanzmanagements (NKF). „Ich habe 2004 der Telekom vorgeschlagen, dass Mitarbeiter aus ihrer Transfergesellschaft Vivento die Kommunen bei der Aufstellung der Eröffnungsbilanz für das NKF unterstützen könnten. Ein halbes Jahr später hat der Städte- und Gemeindebund dann einen entsprechenden Personalbereitstellungsvertrag mit Vivento unterschrieben“, erinnert sich Heller mit einer gewissen Genugtuung.
Mehrfach wurde er auch zum Allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters bestellt. Als Personalchef habe er auch schwierige Entscheidungen treffen müssen: „Das war nicht immer leicht. Ich habe aber immer darauf geachtet, dass alle gleich behandelt werden und offen und ehrlich kommuniziert wird.“ Die Zusammenarbeit in der Verwaltung sei stets gut gewesen: „Es gibt deshalb auch sicherlich Kolleginnen und Kollegen, die ich vermissen werde.“
Er habe sich immer über die Dankbarkeit und die Wertschätzung gefreut, wenn ein Problem eines Bürgers gelöst worden sei. „Mit meinen Chefs bin ich immer gut zurechtgekommen, ohne dass ich mein Gesicht verloren hätte“, betont der Verwaltungsfachmann. Für seinen Eintritt in den Ruhestand habe er sich den „richtigen Zeitpunkt ausgesucht“: „Die Entscheidung ist ja schon vor zwei Jahren gefallen.“ Nun freue er sich auf die Familie, zu der neben der Ehefrau auch die Söhne David und Tim gehören.
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Langweilig werde es ihm in Zukunft ohnehin nicht werden. „Mit meinen zahlreichen Hobbys bin ich gut ausgefüllt“, betont Heller, der früher selber Fußball spielte und sich jetzt ehrenamtlich als Jugendtrainer und als zweiter Vorsitzender des FC Dollendorf-Ripsdorf engagiert. Gitarre spielen und Singen, Ski fahren sowie Tennis spielen und Mountainbikefahren sind weitere Steckenpferde des 63-Jährigen. „Im Haus und im Garten fallen ja auch immer genug Arbeiten an.“ Seit mehr als zehn Jahren ist der Ripsdorfer zudem schon als Geschäftsführer für den Kreis der Freunde und Förderer des Klosters Steinfeld aktiv.