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BaubeginnWarum für den Mountainbike-Parcours in Kall 350 Tonnen Erde ausgetauscht werden

Lesezeit 3 Minuten
Ein Bagger verlädt Erde in Kall auf einen Lastwagen.

Der Oberboden muss abgetragen werden. Bis zum Herbst sollen die Arbeiten an dem Mountainbikeparcours abgeschlossen sein.

An der Auelstraße in Kall haben die Arbeiten für einen neuen Mountainbikeparcours sowie einen Bildungs- und Erlebnispfad begonnen.

Die Anlage neben dem Kaller Aktivpark wird vom Bauhof errichtet und soll im Herbst fertiggestellt sein. Das gilt auch für den Bildungs- und Erlebnispfad, der gleich daneben entsteht. 150.000 Euro sind für die beiden Projekte veranschlagt.

Der Mountainbikeparcours ist schon seit fünf Jahren ein Thema. Kinder und Jugendlichen hatten bereits 2018 Unterschriften für den Bau eines Parcours gesammelt. Politik und Verwaltung wollten das Projekt auch zügig realisieren und stimmten ein Jahr später dem Vorschlag der Schüler zu, die sich für einen Parcours mit Hügeln, Hängen und Steilkurven aus Erdreich ausgesprochen hatten.

Weil Anwohner am Ostlandkreuz Bedenken gegen eine solche Anlage auf dem dortigen Abenteuerspielplatz angemeldet hatten, wurde die Fläche neben dem Aktivpark in der Auelstraße ausgewählt.

Bleigrenzwerte werden in der Auelstraße überschritten

Im Rahmen von Bodenuntersuchungen wurde dann festgestellt, dass die Bleikonzentration an dem Standort in einer Tiefe bis 60 Zentimeter bei 2450 Milligramm pro Kilogramm Boden liegt, in den Schichten darunter bei 7400 Milligramm. Zum Vergleich: Die Grenzwerte für Spielflächen liegen bei 200 und für Gärten bei 410 Milligramm. Damit war klar, dass der Boden zum Teil ausgetauscht werden muss.

Der Baubeginn war ursprünglich für Ende April 2021 vorgesehen. Der Termin konnte aber nicht eingehalten werden, und dann kam Mitte Juli die Flut. Anschließend musste sich der Bauhof um viele andere Dinge kümmern und das Projekt wieder einmal verschoben werden.

„Der Oberboden wird jetzt bis auf eine Tiefe von 40 Zentimetern abgetragen und ausgetauscht“, erklärte Bauhofleiter Andre Kaudel. Die neue Erde werde zum Untergrund hin mit einem speziellen Glasvlies abgetrennt. „Das soll verhindern, dass sich Untergrund und neue Erde vermischen“, erläuterte Kaudel.

Kall: Bodenaustausch wegen Blei notwendig

Diese Maßnahme werde vom Bauhof beispielsweise auch bei Kinderspielplätzen durchgeführt, bei denen die Bleibelastung im Boden ebenfalls zu hoch sei. Insgesamt habe man für den neuen Mountainbikeparcours rund 350 Tonnen Bodenaushub austauschen müssen.

„Wenn der Austausch des Bodens abgeschlossen ist, werden die Fundamente für die Steilkurve, eine kleine Holzbrücke und zwei größere Hügel gegossen“, so der Bauhofleiter. Beim Aufbau der Elemente bekomme der Bauhof dann Unterstützung von Fachfirmen.

Kaller Grundschulen sind bei dem Projekt beteiligt

„Neben dem Mountainbikeparcours soll ein Bildungs- und Erlebnispfad entstehen. Bei dem Projekt sind die beiden Grundschulen aus Kall und Sistig mit im Boot“, sagte Kaudel. An verschiedenen Stationen sollen Themen wie die Geologie der Eifel, die Tier- und Pflanzenwelt sowie Artenschutz und Klimawandel aufgegriffen werden. Auch die angrenzende Urft werde in dem Pfad thematisiert.

Ferner soll an dem Standort nach Angaben von Kaudel ein Bauwagen als Treffpunkt für Jugendliche aufgestellt werden. An der Gestaltung des Wagens sollen die Kinder und Jugendliche aus den beiden Hilfeeinrichtungen Haus Waltrud in Kall und das Hermann-Josef Haus in Urft beteiligt werden.

„Mit diesen neuen Angeboten wollen wir auch Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche schaffen, die nicht so viel Geld haben“, sagte der Bauhofleiter.