Während die Flutschäden noch beseitigt werden, hat es die Kaller Grundschule erneut erwischt. Beim jüngsten Starkregen lief Wasser durchs Dach.
Dach ist undichtNach der Flut hat nun der Starkregen die Kaller Grundschule erwischt
Bei der Flut im Juli 2021 war das Wasser in den Keller und das Erdgeschoss der Kaller Grundschule gelaufen. Beim jüngsten Starkregenereignis am Donnerstag vergangener Woche kam das Unheil von oben. „Regenwasser ist in das Dach der Schule eingedrungen und hat einige Decken durchnässt“, berichtete Lothar Schatten, Teamleiter Bauen bei der Gemeinde Kall, im Bauausschuss im Golbacher Bürgersaal. Wie groß die Schäden sind und welche Ursachen sie haben, muss noch ermittelt werden.
Anfang 2021 waren die Kaller Grundschüler in das für rund fünf Millionen Euro umgebaute Gebäude der ehemaligen Hauptschule umgezogen. Bei der Flut im Juli waren dann die Heizung, die Brandmeldeanlage und die weitere Technik, die sich im Keller befunden hatten, zerstört worden. Schlamm und Wasser waren auch in viele Räume im Erdgeschoss gelaufen und hatten zudem Küche und Mensa beschädigt. Nur das Obergeschoss war verschont geblieben. Insgesamt müssen gut 3000 Quadratmeter saniert werden. Dafür sind im Wiederaufbauplan der Gemeinde rund 6,5 Millionen Euro vorgesehen.
Die Flutschäden in der Kaller Schule sind noch nicht beseitigt
Ursprünglich sollte die Schule schon im Sommer 2023 wieder in das sanierte Gebäude umziehen. Daraus wurde aber nichts, und auch der zweite anvisierte Termin, die bevorstehenden Sommerferien, war nicht zu halten gewesen. Verzögerungen bei der Ausschreibung und der Vergabe von Gewerken hatten nach Angaben der Verwaltung dazu geführt, dass mit einzelnen Leistungen wie Rohbau- und Trockenbauarbeiten nicht pünktlich begonnen werden konnte.
Deshalb ist die Schule aktuell immer noch in Containern untergebracht. Vorgesehen war, dass in den Sommerferien zunächst ein Trakt in der Schule von einer Jahrgangsstufe bezogen wird. Das restliche Gebäude sollte bis zum Jahresende fertiggestellt werden. „Zurzeit gehe ich davon aus, dass die Schäden rechtzeitig beseitigt werden können und der geplante Umzug in den einen Trakt in den Sommerferien stattfinden kann“, erklärte Schatten.
Parallel zu den Aufräumarbeiten wird nach der Ursache gesucht
Früher habe das Schulgebäude ein Flachdach gehabt, berichtet der Teamleiter. Darauf sei dann später eine Holzbinderkonstruktion errichtet worden, die eine Trapezeindeckung erhalten habe. Bei dem jetzigen Wassereinbruch seien Teile der Decken im Obergeschoss und einige Wände nass geworden. Hier und da sei das Wasser auch bis auf die Böden gelaufen. Im Bereich der Mensa wurde die Dämmung unter der Fußbodenheizung nass. Aktuell wird mit Trockengeräten versucht, sie noch zu retten.
Parallel zu den Aufräumarbeiten werde nach der Ursache gesucht. „Wir müssen dafür das Dach an einigen Stellen freilegen. Manche Bereiche sind aber nur schwer zugänglich“, sagte Schatten. Deshalb müsse ein kleiner Dacheinstieg, der vor Jahren verschlossen worden sei, nun wieder geöffnet werden.
Klaus Pütz (Grüne) wollte wissen, ob die Ursache für den Schaden bekannt sei. „Bislang gibt es nur Vermutungen. Die Firma muss erst einmal alles rausholen, was durchnässt ist“, antwortete der Teamleiter. Es könne sein, dass es Probleme beim Anschluss der neuen Dachentwässerung an die alten Fallrohre gegeben habe. Das werde zurzeit geprüft.
Bürgermeister Hermann-Josef Esser betonte, dass die Sanierung parallel zum Wiederaufbau koordiniert und durchgeführt werden müsse, was für die Verwaltung zusätzliche Arbeit bedeute. „Der Starkregen in der vergangenen Woche hat uns wieder einige Dinge in Erinnerung gebracht“, spielte der Ausschussvorsitzende Dr. Manfred Wolter (FDP) auf die Erlebnisse aus der Flutnacht von 2021 an.