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Ein Jahrgang zieht im Sommer umSanierung der Kaller Grundschule dauert länger als geplant

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Blick auf die Containeranlage mit den Klassenräumen.

In den Containeranlagen ist die Grundschule Kall seit der Flut im Juli 2021 untergebracht.

Eine Jahrgangsstufe der Grundschule Kall wird im Sommer zurück ins Schulgebäude ziehen. Die anderen Klassen bleiben in ihren Containern.

Der Umzug der Kaller Grundschüler in das nach der Flut sanierte Schulgebäude wird in zwei Schritten durchgeführt. „In den nächsten Sommerferien wird eine Jahrgangsstufe in einen Trakt der Schule einziehen. Die anderen Klassenstufen werden dann später folgen“, erklärte Schulleiterin Marianne Rütt. Der Terminplan sei mit der Gemeinde Kall abgesprochen. Bis zum endgültigen Umzug wird der Unterricht weiter größtenteils in den Containern stattfinden. An der Schule herrscht Raumnot, zumal die Einrichtung auf vier Züge erweitert wird.

Die Kaller Grundschüler waren Anfang 2021 in das für rund fünf Millionen Euro umgebaute Gebäude der ehemaligen Hauptschule eingezogen. Die Flut im Juli 2021 hatte dann die Heizung, die Brandmeldeanlage und die weitere Technik der Schule, die sich im Keller befunden hatten, zerstört.

Sanierung der Grundschule Kall kostet rund 6,5 Millionen Euro

Schlamm und Wasser waren zudem in viele Räume im Erdgeschoss gelaufen und hatten dafür gesorgt, dass auch Küche und Mensa nicht mehr genutzt werden konnten. Insgesamt ist eine Fläche von gut 3000 Quadratmetern betroffen. Für die Sanierung der Schule sind im Wiederaufbauplan der Gemeinde rund 6,5 Millionen Euro vorgesehen.

Blick auf den Gebäudetrakt der Schule in Richtung Eisenauerstraße.

Der Gebäudeteil der Grundschule in Richtung Eisenauerstraße soll bis zu den Sommerferien fertiggestellt sein.

Seit der Flut ist die komplette Schule in Containern untergebracht. Ursprünglich war der Umzug in das sanierte Schulgebäude schon für den Sommer 2023, dann für die bevorstehenden Sommerferien geplant gewesen. Doch wegen Verzögerungen bei der Ausschreibung und der Vergabe von Gewerken sei mit einzelnen Leistungen wie Rohbau- und Trockenbauarbeiten nicht fristgerecht begonnen worden, hatte die Verwaltung in einer Vorlage für den Gemeinderat ausgeführt.

Deshalb musste ein Plan B her. Der sieht vor, dass zunächst ein Trakt von einer Jahrgangsstufe bezogen wird. Welche das sein wird, steht laut Rütt noch nicht fest. „Zum Glück wird der Trakt bis zu den Sommerferien fertig, denn wir haben keinen Platz mehr für weitere Container, um die zusätzliche Klasse unterzubringen“, erklärte die Schulleiterin.

Mobiliar für die zusätzliche Klasse ist bereits bestellt

Bis zu den Sommerferien müssen in dem Gebäudeteil noch der Estrich eingebaut und die Bodenbeläge ergänzt werden. „Die waren an einigen Stellen für die neue Heizung aufgeschnitten worden“, erklärt der Teamleiter Bauen bei der Gemeinde Kall, Lothar Schatten. Auch Malerarbeiten stünden noch an. Schatten geht davon aus, dass das restliche Schulgebäude bis zum Jahresende fertiggestellt ist: „Der Umzugstermin wird dann mit der Schulleitung abgesprochen.“ Rütt betonte: „Auch wenn die Räume früher bezugsfertig sein sollten, befürworten wir einen Umzug in den Sommerferien, weil das für uns organisatorisch besser zu stemmen ist.“

„Bis zum Ende der Osterferien müssen wir das noch vorhandene Material im Schulgebäude sortieren“, sagte die Schulleiterin. Das Mobiliar für die zusätzliche Klasse sei bereits bestellt. Die parallele Arbeit in den Containern und dem sanierten Gebäudeteil werde eine logistische Herausforderung. „Wir werden beispielsweise mehr Aufsichtspersonen stellen müssen.“ Der sanierte Trakt werde für die Kinder wohl auch nicht über den Schulhof, sondern über die Eisenauerstraße erreichbar sein.

Trotzdem ist Rütt natürlich froh, dass drei Klassenräume in den Containeranlagen frei werden: „Wir haben einen großen offenen Ganztagsbereich. Dafür brauchen wir dringend Räume.“ Außerdem hätten viele Kinder einen sonderpädagogischen Bedarf.

Weil aktuell für das kommende Schuljahr bereits 84 Anmeldungen für die Kaller Grundschule vorliegen, sollen vier Eingangsklassen gebildet werden. Bereits in den Vorjahren war in Kall in der ersten Jahrgangsstufe ein vierter Klassenzug gebildet und die Zügigkeit damit erhöht worden. Bei einer einmaligen Erweiterung wird nach Angaben der Verwaltung lediglich eine Mehrklasse gebildet, was der Schulaufsicht nur angezeigt werden müsse. Im Fall der Kaller Grundschule liege jedoch eine Änderung der Zügigkeit vor, so dass bestimmte Verfahrensschritte wie die Beteiligung der Schulkonferenz und ein Beschluss des Gemeinderates nötig seien.